Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart
Die Käufer dominieren den Handel im DAX wieder: Der im Fünf-Minuten-Chart erkennbare Widerstandsbereich bei aktuell rund 12.160 Punkten, an dem es seit März wiederholt zu Verkäufen kam, wurde zum Wochenausklang übersprungen. Damit notiert der Index auf einem neuen Jahreshoch, der Weg nach oben ist frei - zumindest in der Theorie.
Allerdings ist nach einem Anstieg von rund 800 Punkten in den vergangenen zwei Wochen die nächste kurzfristige Überhitzung des Marktes nicht weit entfernt. Dazu kommt, dass die Kurse sich bereits seit geraumer Zeit auch vom langfristigen Durchschnitt, der 200-Tage-Linie, sehr stark nach oben abgesetzt haben. Auch ist die Obergrenze eines bis 2011 zurück reichenden Aufwärtstrendkanals erreicht. Professionelle Marktteilnehmer, die einen Großteil des gehandelten Volumens ausmachen, werden unter diesen Umständen vermutlich eher zurückhaltend agieren. Dies zeigen auch die - selbst unter Berücksichtigung des Ostermontags - niedrigen Umsätze in der vergangenen Woche.
Auch notieren bereits wieder mehr als 90 Prozent der Aktien im DAX über ihrem Monatsdurchschnittskurs - in der Vergangenheit setzte nach solchen Extremwerten stets eine Korrektur oder zumindest eine kleine Zwischenkonsolidierung ein. Wir bleiben daher vorsichtig, neue Positionen sind allenfalls noch für eine Haltedauer von wenigen Tagen interessant. Es muss sich bei dem nun möglichen Aufschwung zwar nicht um den letzten seiner Art handeln, aber Anleger sollten nun nicht mehr allzu gierig sein. Läuft der Markt richtig heiß, wäre zwar Luft nach oben bis etwa an die 13.000er-Marke, doch wahrscheinlicher ist eher ein Restpotenzial irgendwo zwischen 0,5 und 3 Prozentpunkten. Der Spielraum nach unten reicht angesichts des frischen Kaufsignals voerst aber ebenfalls nicht weit, heute dürfe es selbst im Extremfall kaum stärker nach Süden gehen als bis an den frisch durchbrochenen Ex-Widerstand bei rund 12.060/12.160 Punkten.
Chart 1b - Anzahl DAX-Aktien über Monatsdurchschnittskurs in %
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Indikator unter dem Tageschart zeigt, dass der DAX oft in eine Korrektur übergeht, sobald er sich mehr als 3,8 Prozent von der 21-Tage-Linie (Monatsmittelkurs) nach oben absetzt. Damit verbleibt eigentlich nur ein geringes Restpotenzial nach oben. Doch in der Vergangenheit kam es häufiger zu stärkeren Ausreißern, während derer Abstände bis jenseits der 8-Prozent-Marke messbar waren. Dadurch wären im Idealfall Indexstände jenseits der 13.000 möglich. Doch solche Ausnahmen sind statistisch äußerst selten, seriöse Anleger sollten nicht darauf wetten.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Der Markt hat sich inzwischen knapp 20 Prozent von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt. Die Erfahrungen aus den Jahren 2003, 2007 und 2009 zeigen, dass damit oft das Limit einer Übertreibungsphase erreicht wurde. Erst nach einer längeren Atempause ging es signifikant weiter aufwärts, zumindest in zwei von drei Fällen.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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