* NAHOST - In die Spannungen im Nahen Osten kommt unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump überraschend Bewegung: Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nähern sich an und steuern auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu, wie Trump, der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und VAE-Kronprinz Scheich Mohammed Bin Zayed gemeinsam erklärten. "Dies ist ein historischer diplomatischer Durchbruch, der den Frieden in Nahen Osten fördern wird", hieß es in einer Mitteilung. Israel verzichtet demnach zunächst auf die angekündigte Annexion von Teilen des besetzten Westjordanlandes.

* BELARUS wird nach Angaben eines Regierungsvertreters heute alle Demonstranten freilassen, die diese Woche bei Protesten festgenommen wurden. "Wir werden jeden bis 06.00 Uhr freilassen", sagte der stellvertretende Innenminister Alexander Barsukow vor Journalisten in Minsk. Die Proteste hatten sich an der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko entzündet. Mindestens zwei Demonstranten kamen ums Leben, Tausende wurden in Gewahrsam genommen. Die Opposition wirft dem langjährigen autoritär regierenden Lukaschenko Wahlfälschung vor, auch im Westen gibt es massive Zweifel am offiziellen Wahlausgang. Heute ist eine Sondersitzung der EU-Außenminister angesetzt, in der über mögliche Sanktionen beraten werden soll.

* DAIMLER will mit einer Milliardenzahlung seine laufenden Diesel-Rechtsstreitigkeiten mit Behörden und Zivilklägern in den USA beilegen. Der Autobauer teilte mit, er habe mit verschiedenen US-Behörden und den Klägervertretern einer Verbraucher-Sammelklage Grundsatzeinigungen über die Beilegung der verschiedenen Verfahren erzielt. Für die Vergleiche mit den US-Behörden erwarte Daimler Kosten von rund 1,5 Milliarden Dollar, die geschätzten Kosten für die Beilegung der Sammelklage lägen bei rund 700 Millionen Dollar. Weitere Aufwendungen, um Anforderungen aus den Vergleichen zu erfüllen, schätze Daimler auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

* VIRUS - In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 1449 auf 221.413 gestiegen. Die Zahl der Toten legte demnach um 14 auf 9225 zu.

* WIRECARD - In den Monaten vor der Pleite des Zahlungsdienstleisters haben Beschäftigte der Finanzaufsicht BaFin verstärkt mit Papieren des Zahlungsanbieters gehandelt. Im ersten Halbjahr 2020 entfielen 2,4 Prozent aller gemeldeten privaten Finanzgeschäfte von BaFin-Mitarbeitern auf Geschäfte mit Wirecard-Aktien oder -Aktienderivaten, wie aus den Reuters vorliegenden Antworten des Bundesfinanzministeriums auf einen Fragenkatalog der Grünen hervorgeht. Im Gesamtjahr 2018 lag der Anteil demnach nur bei 1,2 Prozent, 2019 bei 1,7 Prozent. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und die ihm unterstellte Finanzaufsicht BaFin stehen wegen des Wirecard-Skandals in der Kritik.

* VARTA - Der schwäbische Batteriehersteller hebt seine Jahresprognosen an. Beim Umsatz würden nun 810 bis 830 Millionen Euro statt bislang 780 bis 800 Millionen Euro erwartet, beim bereinigten Gewinn (Ebitda) 210 bis 215 Millionen statt 175 bis 185 Millionen Euro, teilte Varta mit. Gründe seien das gute erste Halbjahr und der weiterhin hohe Auftragsbestand. Für die geplante Erweiterung der Produktionskapazitäten von bisher 200 auf 300 Millionen Zellen pro Jahr bis Ende 2021 würden die Auszahlungen für Investitionen für 2020 von bisher 300 bis 330 Millionen auf 320 bis 360 Millionen Euro erhöht.

* EVOTEC - Für einen ungenannten Investor hat die Deutsche Bank drei Millionen Aktien des Unternehmens zum Preis von 21,62 Euro je Aktie verkauft. Es habe sich um eine Privatplatzierung gehandelt, teilte die Bank mit.

* AAREAL BANK - Das Institut verkauft 30 Prozent seiner IT-Tochter Aareon an den Finanzinvestor Advent International. Den Kaufpreis für die Minderheitsbeteiligung beziffert die Bank auf rund 260 Millionen Euro in bar. Aus der Transaktion werde die Aareal Bank Gruppe einen Veräußerungsgewinn in Höhe von etwa 180 Millionen Euro erzielen, teilt das Institut mit.

* DEUTSCHE EUROSHOP - Der Vermieter von Handelsimmobilien hat im ersten Halbjahr Corona-bedingte Mietausfälle hinnehmen müssen. Bei einem um 2,2 Prozent auf 109,4 Millionen Euro gesunkenen Umsatz fiel das Ergebnis vor Steuern und Bewertung wegen höherer Wertberichtigungen auf Mietforderungen um 24,2 Prozent auf 62,1 Millionen Euro. Durch die Corona-Pandemie habe das Portfolio des Konzerns durchschnittlich 5,5 Prozent an Wert verloren. Ein Ausblick auf das Gesamtjahr sei wegen der hohen Unsicherheit über Dauer und Auswirkungen der Pandemie nicht verlässlich möglich.

* KLOECKNER & CO - Der Stahlhändler schreibt wegen der schwachen Nachfrage im Zuge der Corona-Krise rote Zahlen. Im zweiten Quartal fuhr KlöCo vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Verlust von 61 Millionen Euro ein nach einem Gewinn von 82 Millionen im Vorjahreszeitraum. Dabei schlugen Restrukturierungsaufwendungen von 72 Millionen Euro zu Buche. Unter dem Strich belief sich der Fehlbetrag auf 111 Millionen Euro.

* USA/CHINA/HANDEL - Die US-Regierung hat eine positive Zwischenbilanz des im Januar unterzeichneten Handelsabkommens mit China gezogen. Er sei zufrieden damit, wie China seinen Verpflichtungen zum Kauf von US-Importen zunehmend nachkomme, sagte Larry Kudlow, der Wirtschaftsberater von Präsident Donald Trump. Am Samstag steht erstmals die halbjährliche Überprüfung des "Phase 1"-Abkommens hinsichtlich seiner Umsetzung an.

* DEUTSCHLAND/BILDUNG - Bund und Länder wollen im Falle neuer Corona-Verschärfungen den Schulunterricht sichern. "Es besteht Einigkeit über das gemeinsame Ziel, erneute komplette und flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas möglichst zu vermeiden. Das hohe Gut der Bildung soll auch in Zeiten der Pandemie politische und gesellschaftliche Priorität genießen", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chefin Saskia Esken mit Ländervertretern mit.

* VIRUS - In GROßBRITANNIEN müssen ab Samstag auch Reisende, die aus Frankreich, den Niederlanden, Malta, Monaco, Aruba sowie den Turks- und Caicosinseln ins Vereinigte Königreich kommen, sich für 14 Tage in Selbstisolation begeben, wie Verkehrsminister Grant Shapps mitteilte. Zur Begründung führte er an, dass in diesen Gebieten die Corona-Infektionsraten zu hoch seien. Spanien und Belgien stehen bereits auf der Quarantäne-Liste.

rtr