* RUSSLAND - In Deutschland steigt der Druck auf Russland zur Aufklärung des Giftanschlages auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Nach Außenminister Heiko Maas zeigte sich auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer offen für Sanktionen gegen Russland auch bei der Gaspipeline Nord Stream 2. "Ich habe immer gesagt, dass Nord Stream 2 für mich kein Herzensprojekt ist", sagte die CDU-Chefin zu Reuters.
* USA/PROTESTE - In den USA ist es bei anhaltenden Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt am Wochenende erneut in mehreren Städten zu teils schweren Zusammenstößen gekommen. In Portland im Bundesstaat Oregon etwa wurde die Polizei nach eigenen Angaben mit Brandsätzen beworfen. In Rochester setzte die Polizei Schlagstöcke, Pfefferspraygeschosse und Tränengas ein, um etwa 2000 Teilnehmer eines Protestzugs zurückzudrängen.
* In BELARUS haben am Sonntag trotz Warnungen der Regierung wieder Zehntausende Menschen gegen den umstrittenen Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Viele Kundgebungsteilnehmer in Minsk trugen die rot-weißen Flaggen der Opposition und riefen "Geh weg" oder "Du bist eine Ratte". Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf das belarussische Innenministerium, dass mindestens 100 Personen in Gewahrsam genommen worden seien.
* BREXIT - Der britische Premierminister Boris Johnson setzt die Europäische Union (EU) kurz vor der nächsten Brexit-Gesprächsrunde unter Druck. Bis zum 15. Oktober soll eine Einigung zu einem Handelsabkommen auf dem Tisch liegen. "Wenn wir uns bis dahin nicht einigen können, sehe ich kein Freihandelsabkommen zwischen uns und wir sollten das beide akzeptieren und getrennte Wege gehen", wird Johnson am Montag laut vorab veröffentlichten Auszügen aus seiner Rede sagen.
* DAIMLER-Chef Ola Källenius schließt nicht aus, bestimmte Modelle künftig in anderen Märkten zu produzieren. "Immer da, wo die Stückzahlen reichen, um in China oder in Amerika oder an einem anderen Standort zu produzieren, da handeln wir wirtschaftlich rational und würden gegebenenfalls die Produktion aufteilen", sagte er der "FAZ". Für das Flaggschiff-Modell S-Klasse sieht er das aber nicht: "Bei der Stückzahl im obersten Spitzensegment wäre eine Teilung der Produktion nicht sinnvoll. China ist der größte Automobilmarkt, aber wir verkaufen vielleicht jede dritte S-Klasse nach China. Wir werden also die Produktion der S-Klasse nicht teilen."
* AAREAL BANK - Die Bank bleibt doch im MDax gelistet. Die Deutsche Börse stellte am Samstagabend ihre Aussage vom Donnerstag richtig, wonach das Geldhaus am 21. September 2020 nach der Regular-Exit-Regel aus dem MDax-Index ausscheiden wird.
* SUEZ/VEOLIA - Der französische Wasser- und Abfallkonzern Suez weist das Übernahme-Vorhaben seines Konkurrenten Veolia zurück. Suez-Chef Bertrand Camus sagte der Zeitung "Le Figaro", dass die Offere "katastrophal" für Frankreich sei. Es handele sich dabei um eine "opportunistische Finanz-Transaktion", die die Vermögenswerte von Suez zu niedrig bewerte.
* TESLA - Die Aktien des E-Auto-Pioniers werden doch nicht in den S&P-500-Index aufgenommen. Das teilte S&P Dow Jones Indices mit.
* GOLDMAN SACHS/MORGAN STANLEY . Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat sich bei den Banken-Kennzahlen der jüngsten Stresstests verrechnet. Bei der Kalkulation der hypothetischen Handelsverluste der Kreditinstitute habe es Fehler gegeben, räumte die Fed ein. Die Revisionen beträfen Goldman Sachs und vier weitere Banken. Goldman Sachs und Morgan Stanley teilten später in getrennten Presseveröffentlichungen mit, dass sie ihren Stress-Kapitalpuffer leicht senken wollten.
* SAMSUNG ELECTRONICS - Das südkoreanische Technologie-Unternehmen hat in den USA einen 6,7 Milliarden Dollar schweren Deal mit dem US-Telekommunikationskonzern Verizon an Land gezogen. Der Auftrag beziehe sich auf Netzwerkausstattung, sagte ein Samsung-Sprecher, lehnte es jedoch ab, Details über Vertragsbedingungen oder 5G-Technologie zu nennen.
* ASTRAZENECA - Australien hat sich die ersten Impfstoffdosen des potenziellen Covid-19-Kandidaten des Pharmakonzerns für Januar 2021 gesichert. Die Regierung in Canberra habe mit CSL einen Vertrag über die Herstellung von 3,8 Millionen Einheiten im Januar und Februar geschlossen, erklärt Premierminister Scott Morrison.
* FED - US-Notenbankchef Jerome Powell hat nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht niedrige Zinsen für die nächsten Jahre in Aussicht gestellt. "Ich würde sagen, dass der heutige Arbeitsmarktbericht ein guter war", sagte Powell dem "National Public Radio" in einem Interview. Von diesem Punkt an werde es jedoch schwerer. "Wir denken, dass die Konjunktur niedrige Zinsen benötigt, die die wirtschaftliche Aktivität für einen längeren Zeitraum unterstützen", fügte Powell hinzu. Dieser werde in Jahren gemessen. Die Fed hat den Leitzins in der Corona-Krise auf die Spanne von null bis 0,25 Prozent gesenkt und bereits signalisiert, noch längere Zeit daran festhalten zu wollen.
* STEUERERHÖHUNGEN - Die immensen Sonderausgaben wegen der Coronavirus-Pandemie sind einer Studie zufolge für Deutschland verkraftbar und müssen den Staat auch nicht tiefer in die Taschen der Bürger greifen lassen. "Für die aktuellen Corona-Kosten des Bundes werden auch mittelfristig keine Steuererhöhungen als Gegenfinanzierung benötigt", heißt es in einer Studie des Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Universität Köln. Die Neuverschuldung sei trotz riesiger Summen tragfähig, es gebe also nicht über Gebühr zusätzliche Zukunftslasten.
rtr