* SAP - Der Softwarekonzern kappt wegen der Pandemie zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Prognose für 2020 und kann nun auch seine mittelfristigen Ziele nicht mehr halten. SAP begründete dies am Sonntag damit, dass sich die Nachfrage im dritten und im laufenden Quartal nicht so gut wie gedacht entwickelt hat. Vor allem größere Projekte würden noch genauer geprüft. Zudem rechnet SAP nicht mehr damit, dass sich die Verkäufe der Reisemanagement-Software Concur wegen der anhaltenden Flaute in dem Sektor in diesem Jahr noch erholen. Trotzdem hielten sich die Konzernumsätze von Juli bis September wahrungsbereinigt stabil bei 6,54 Milliarden Euro.

* BREXIT - EU-Verhandlungsführer Michel Barnier plant einem Zeitungsbericht zufolge, seinen Aufenthalt in London bis Mittwoch zu verlängern. Grund sei sein vorsichtiger Optimismus bei den Post-Brexit-Verhandlungen, berichtete der "Sunday Telegraph". Eigentlich hätte das EU-Team am Sonntag nach Brüssel zurückreisen sollen. Am Donnerstag werde eine britische Gruppe nach Brüssel reisen, um weitere Gespräche zu führen. Der kommende Samstag sei dann der Tag, an dem endgültig entschieden werde, ob beide Seiten zu einer Einigung kommen können.

* CORONA - Im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung wird in Teilen Deutschlands und anderen Ländern Europas das öffentliche Leben weiter eingeschränkt. In München werden die Sperrstunde in der Gastronomie und das Alkoholverbot im öffentlichen Raum ab Montag auf 21.00 Uhr vorgezogen. Weitaus rigider geht Italien vor mit der Schließung von Bars und Restaurants ab 18.00 Uhr. Spanien verhängte den Gesundheitsnotstand, mit dem innerspanische Reisen zwischen den einzelnen Regionen verboten werden.

* USA/WAHLEN - US-Präsident Donald Trump spricht neun Tage vor den Präsidentschaftswahlen trotz steigender Fallzahlen erneut von einer Wende im Kampf gegen das Coronavirus. "Es gibt keine Nation auf der Welt, die sich so erholt hat wie wir", sagte er auf einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Flughafen in New Hampshire am Sonntag (Ortszeit). "Wir sind über den Berg, wir haben die Impfstoffe, wir haben alles. Auch ohne die Impfstoffe haben wir die Wende geschafft", sagte Trump vor jubelnden Anhängern, von denen viele keine Schutzmasken trugen oder den empfohlenen Abstand zueinander einhielten.

* SIEMENS - Die Getriebetochter Flender wird einem Insider zufolge nicht an die Börse gebracht, sondern an einen Finanzinvestor verkauft. Die Grundsatzentscheidung sei gefallen, weil Siemens die Gebote für ausreichend hoch erachte, sagte ein Insider. Bloomberg zufolge steht der Investor Carlyle vor dem Zuschlag für rund zwei Milliarden Euro.

* VOLKSWAGEN unterstellt die Luxusauto-Marke Bentley einem Zeitungsbericht zufolge ab kommendem Jahr Audi. Das meldet die "Automobilwoche" unter Berufung auf Konzernkreise. Bisher lag die Verantwortung für Bentley im VW-Konzernvorstand bei Porsche-Chef Oliver Blume.

* VW - Die spanische Tochter Seat wird ihrem neuen Chefs Wayne Griffiths zufolge 2020 rote Zahlen schreiben. "Die Verluste, die wir in den Monaten März bis August eingefahren haben, werden wir in diesem Jahr nicht wieder reinholen", sagte er der "Automobilwoche".

* HEIDELBERG CEMENT - CEO Dominik von Achten zum "Handelsblatt": "Wir sind ein Stück weit unter dem Vorjahresumsatz. Einen Riesenumschwung ins Positive erwarten wir für dieses Jahr nicht. Mittelfristig bin ich für unsere Industrie absolut optimistisch und erwarte wieder ein Wachstum mit deutlichen Unterschieden in den einzelnen Märkten."

* LUFTHANSA fährt in der wieder verschärften Corona-Krise neben dem Flugbetrieb auch die Verwaltung im Winter erneut massiv herunter. "Nach einem Sommer, der uns allen Anlass zur Hoffnung gegeben hat, befinden wir uns jetzt wieder in einer Situation, die in ihren Auswirkungen einem Lockdown gleichkommt", schrieb der Konzernvorstand an die Mitarbeiter.

* CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wird laut "Welt" wegen steigender Coronavirus-Fälle den Führungsgremien am Montag eine Verschiebung des Bundesparteitages vorschlagen. Falls eine weiterhin kritische Infektionslage einen "Präsenzparteitag" auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht zulasse, würde ein Digitalparteitag stattfinden. Partei-Vize Armin Laschet beharrt auch nach einem Krisengespräch der CDU-Spitze ebenfalls auf einer Verschiebung des für den 4. Dezember geplanten Bundesparteitages in Stuttgart auf dem der neue Parteichef gewählt werden sollte.

* BELARUS - Die Opposition in Belarus hat zu einem landesweiten Streik aufgerufen, der am Montag beginnen soll. Gegner von Präsident Alexander Lukaschenkos hatten dies angekündigt, sollte er nicht bis Sonntagnacht zurücktreten. Sie werfen ihm Wahlbetrug vor. Bei neuen Massenprotesten in der Hauptstadt Minsk hatten Sicherheitskräfte zuvor Blendgranaten gegen Demonstranten eingesetzt. Erneut wurden offenbar mehr als 200 Menschen festgenommen.

* BERGKARABACH - Im Konflikt um die Kaukasus-Region haben sich Armenien und Aserbaidschan erneut auf eine Feuerpause geeinigt. Sie solle ab Montagmorgen gelten, teilten die Außenminister beider Länder und der USA nach einem Krisengipfel in Washington mit.

* USA - Trotz des heftigen Widerstands der Demokraten wird die wichtige Neubesetzung der freien Stelle am Obersten Gericht wohl noch am Montag besiegelt.

rtr