* VIRUS - Bundeskanzlerin Angela Merkel dringt aus Sorge vor der Ausbreitung von Corona-Virus-Mutationen auf "sehr schnelles Handeln". Im CDU-Präsidium sagte sie nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen, dass sie deshalb das Treffen der Ministerpräsidenten vom 25. Januar auf kommende Woche vorziehen wolle. Dann müsse über weitere Verschärfungen gesprochen werden. Es müsse verhindert werden, dass sich die hochanstreckenden Virus-Varianten ausbreiteten. "Das Virus lässt sich nur mit zusätzlichen Anstrengungen aufhalten", sagte sie danach. Denn trotz des Lockdowns gebe es mehr Kontakte als im Frühjahr 2020.
* SAP - Der Softwareriese wird im laufenden Jahr der andauernden Corona-Krise und dem beschleunigten Wandel zum Cloud-Anbieter Tribut zollen. Das bereinigte Betriebsergebnis könne um bis zu sechs Prozent zurückgehen, kündigte Europas wertvollster Technologiekonzern unter Berufung auf vorläufige Zahlen an. Mindestens wird mit einem Minus von einem Prozent gerechnet. SAP geht davon aus, dass die Corona-Krise langsam abklingt und sich im Gegenzug die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte "allmählich verbessert". Für Schwung könnte auch der anstehende Börsengang der US-Tochter Qualtrics sorgen. Ein Börsenprospekt für die Emission wurde bereits an der Nasdaq eingereicht, wonach Qualtrics beim Aktienmarktdebüt mit 12 bis 14 Milliarden Dollar bewertet werden dürfte.
* BIDEN - Der designierte US-Präsident Joe Biden hat in einer Fernsehansprache für sein geplantes Corona-Hilfspaket von 1,9 Billionen Dollar geworben. "Während dieser Pandemie haben Millionen von Amerikanern ohne eigenes Verschulden die Würde und den Respekt verloren, der mit einem Job und einem Gehaltsscheck einhergeht", sagte Biden in seiner Rede an die Nation. "Die Gesundheit unserer Nation steht auf dem Spiel", fügte der Demokrat hinzu, der nächste Woche die Nachfolge von Donald Trump antritt. "Wir müssen handeln, und wir müssen jetzt handeln." * DEUTSCHE BANK - Der Finanzdienstleister Wirecard hat lange vor seiner Pleite im Zuge eines milliardenschweren Bilanzskandals die Nähe zur Deutschen Bank gesucht. Ex-Wirecard-Chef Markus Braun habe im März 2018 eine Kooperation im Zahlungsverkehr angeboten, sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestages. "Aus diesem Termin haben sich jedoch keine substanziellen weiteren Gespräche ergeben."
* SIEMENS ENERGY - Der US-Industriekonzern General Electric hat in den USA eine Klage gegen den deutschen Konkurrenten Siemens Energy eingereicht. In der vor einem Bundesbezirksgericht im Bundesstaat Virginia eingereichten Klage wirft der US-Konzern dem deutschen Unternehmen vor, sich mit illegalen Mitteln Vorteile für Angebote von Gasturbinen an einen Energieversorger beschafft zu haben. Der Fall reiche zurück bis Mai 2019. Siemens Energy gehörte damals noch zum Münchner Siemens-Konzern. GE bezifferte den Schaden auf mehr als eine Milliarde Dollar (rund 820 Millionen Euro). Von Siemens Energy war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
* Die COMMERZBANK sieht sich im milliardenschweren Bilanzskandal beim Zahlungsabwickler Wirecard als Geschädigter. "Die Commerzbank ist, wie viele andere, Opfer eines in dieser Dimension unvorstellbaren Betruges geworden", sagte Risikochef Marcus Chromik vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Berlin. Dass ein solcher Betrug bei einem Dax-Konzern passieren könne, habe außerhalb seiner Vorstellungskraft gelegen.
* CORESTATE - Die Immobilienfirma übernimmt die auf Immobilienfinanzierung spezialisierte Wertpapierhandelsbank Aggregate Financial Services (AFS) aus Frankfurt. Für AFS legt Corestate zunächst 113 Millionen Euro in Aktien und bar auf den Tisch, wie das Unternehmen mitteilte. Die AFS-Gründer und Gesellschafter Sebastian Ernst und Johannes Märklin ziehen in den Corestate-Vorstand ein.
* WESTWING - Der Online-Möbelhändler hat dank zahlreicher Neukunden in der Corona-Krise sein Geschäft 2020 deutlich ausgebaut. Das Bruttowarenvolumen (GMV) stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 62 Prozent auf 502 Millionen Euro, wie Westwing mitteilte. Das Management geht davon aus, dass die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) 2020 am oberen Ende der im Herbst angehoben Spanne von neun bis elf Prozent liegen dürfte.
* NORD STREAM 2 - Der Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 verzögert sich weiter. Die Betreibergesellschaft nimmt die Arbeiten zur Fertigstellung der Pipeline anders als erwartet an diesem Freitag noch nicht wieder auf. "Wir haben von der Dänischen Energie-Agentur die Genehmigung, ab Freitag mit den Arbeiten zu beginnen. Das heißt aber nicht, dass wir am Freitag auch die Verlegung von Rohren wieder aufnehmen", sagte ein Sprecher der Nord Stream 2 AG dem "Handelsblatt". Man werde vielmehr zunächst die technische Ausrüstung prüfen. "Wir werden voraussichtlich erst Ende Januar oder Anfang Februar genauer abschätzen können, wann wir beginnen, Rohre zu verlegen."
* AMAZON sieht sich mit einer Sammelklage konfrontiert wegen möglicher Preisabsprachen bei elektronischen Büchern. Dem Konzern wird vorgeworfen, in Absprache mit den fünf größten US-Verlagen die Preise für E-Books in die Höhe zu treiben. Das habe dazu geführt, dass Verbraucher zu viel zahlten.
* TOYOTA MOTOR - Mit einer Zahlung von 180 Millionen Dollar hat der japanische Autobauer eine langwierige Untersuchung des US-Justizministeriums wegen verspäteter Berichte über Emissionsmängel an die Umweltschutzbehörde EPA beigelegt. Das teilte die US-Behörde mit.
* WELLS FARGO - Die US-Bank will Insidern zufolge ihre Vermögensverwaltungssparte verkaufen. Sie befinde sich derzeit in exklusiven Gesprächen mit einem Bieterkonsortium, das von den Finanzinvestoren GTCR LLC and Reverence Capital Partners angeführt werde, sagten Insider zu Reuters. Wells Fargo strebe früheren Informationen zufolge einen Verkaufserlös von mehr als drei Milliarden Dollar an. In der Sparte verwaltet die US-Bank rund 600 Milliarden Dollar an Kundengeldern.
* FED - In den USA ist laut US-Notenbankchef Jerome Powell auch nach Ende der Corona-Krise noch lange nicht mit Vollbeschäftigung zu rechnen. Auch wenn es in der zweiten Jahreshälfte zu einem Aufschwung kommen sollte, sei es noch "ein weiter Weg" zu diesem Ziel, sagte er in einem Online-Gespräch der Universität Princeton. Mit Zinserhöhungen sei auch vor diesem Hintergrund "in absehbarer Zeit" nicht zu rechnen. An einer Abkehr von der sehr konjunktur-stimulierenden Geldpolitik sei nicht zu denken, bevor die Arbeit "gut und wirklich" erledigt sei.
rtr