* VIRUS - Die Bundesregierung verschärft die Corona-Einreiseverordnung vorerst nicht. Bei Beratungen von Bund und Länder am Montag habe sich ergeben, dass die Mehrheit der Bundesländer keine Verschärfung wolle, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Teilnehmerkreisen. Allerdings waren ohnehin keine Entscheidungen in dem Gespräch zwischen dem Kanzleramt und den Staatskanzleichefs der Länder geplant. Zuvor hatten allerdings einige SPD-Ministerpräsidenten gefordert, die Einreiseverordnung zu schärfen, um mehr Kontrollen und Quarantäne-Auflagen für Reise-Rückkehrer in der Urlaubsaison anzuordnen. Das Bundesinnenministerium sieht stationäre Kontrollpunkte an den Grenzen aber kritisch.

* VIRUS - RKI-Präsident Lothar Wieler hat in der Videokonferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Informationen von Reuters gesagt, dass er den Anteil der Delta-Variante an den Corona-Neuinfektionen auf mehr als 50 Prozent schätze. Die Auswertung der Sequenzierung habe einen Anteil von 36 Prozent ergeben. Da die Daten aber schon etwas älter seien, gehe er davon aus, dass der wahre Anteil bei über 50 Prozent liege.

* VIRUS - Bei der Immunisierung der Bevölkerung soll der Schwerpunkt laut Gesundheitsministerkonferenz (GMK) künftig zunehmend auf mobilen Impfteams liegen. Die Länder würden aber selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden, teilt die GMK nach einer Videokonferenz mit. Bei Bedarf könnten die Länder auch einzelne Impfzentren weiter betreiben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte einen Erhalt der Impfzentren gefordert. Nordrhein-Westfalen will die Impfzentren Ende September schließen.

* VIRUS - Europas größte Fluggesellschaften und Airports warnen vor Chaos rund um den EU-Impfpass. Das digitale Zertifikat, mit dem Reisende über einen QR-Code eine Voll-Impfung, eine überstandene Covid-19-Erkrankung oder einen negativen Corona-Test nachweisen können, soll von Donnerstag an für Reisen innerhalb der EU gelten. Doch ein Flickenteppich an Regelungen für die Kontrollen gebe Anlass zur Sorge, schrieben der Flughafen-Verband ACI und Airline-Branchenorgansiationen wie IATA in einem Brief an die EU-Staats- und Regierungschefs.

* FRESENIUS MEDICAL CARE (FMC) - Der Dialysekonzern geht davon aus, noch bis Mitte 2022 von Corona gebremst zu werden. "Die Pandemie kostet uns ein Jahr Wachstum", sagte FMC-Chef Rice Powell dem "Handelsblatt". "Wir rechnen damit, dass wir bis Juni nächsten Jahres die Auswirkungen der Übersterblichkeit bei den Dialysepatienten spüren werden." Eine Abspaltung vom Mutterkonzern Fresenius lehnt Powell ab. "Wir haben eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Management von Fresenius. Und ich bin ja selbst Mitglied des Fresenius-Vorstands. Wir brauchen und wir wollen keine radikale Veränderung."

* Im SDax kommt es zu einem außerplanmäßigen Wechsel. Osram wird aus dem Index genommen, weil der österreichische Großaktionär AMS seine Licht-Tochter von der Börse nimmt, wie die Deutsche Börse mitteilte. Nachrücker ist der Münchner Personalmanagement-Softwareanbieter Atoss Software, der im vergangenen Jahr bereits ein Intermezzo in dem Kleinwerteindex gegeben hatte. Bei Osram hatte AMS seine Beteiligung mit einem Pflichtangebot vor dem Abschied von der Börse auf 80,3 Prozent erhöht.

* FACEBOOK - Ein US-Gericht hat eine Klage gegen Facebook abgewiesen, mit der das Unternehmen zum Verkauf des Messenger-Dienstes WhatsApp sowie der Bild- und Video-Plattform Instagram gezwungen werden sollte. Die Kartellbehörde FTC habe nicht darlegen können, dass Facebook eine Monopolstellung auf dem Markt für soziale Medien habe, urteilte Bezirksrichter James Boasberg. Die FTC könne aber bis zum 29. Juli eine neue Beschwerde einreichen.

* AKTIVISTISCHE INVESTOREN - Nach einer Beruhigung im Vorjahr rechnet die Investmentbank JP Morgan nun wieder mit deutlich mehr Vorstößen von aktivistischen Investoren. "Bei den Firmen ist die Angst vor Aktivisten deutlich gestiegen", sagte Dirk Albersmeier, Co-Chef des weltweiten Fusionsberatungsgeschäfts des US-Instituts. "Wir schätzen, dass wir in Europa in der zweiten Jahreshälfte rund ein halbes Dutzend prominente Fälle sehen werden."

* DUOLINGO - Die Sprachlern-App Duolingo peilt einen Börsengang in den USA an. Die Notierung sei für die Technologiebörse Nasdaq geplant, teilt das in Pittsburgh ansässige Unternehmen mit. Die Firma wurde 2011 gegründet. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde das Unternehmen mit 2,4 Milliarden Dollar bewertet.

* FORD - Der US-Autobauer wickelt seine Finanzdienstleistungs-Sparten in Argentinien und Brasilien ab. Dadurch fielen voraussichtlich 2021 nicht zahlungswirksame Aufwendungen von bis zu 375 Millionen Dollar an, teilt das Unternehmen mit.

* GERRY WEBER - Der Modekonzern ist laut "Business Insider" von Hackern angegriffen worden. Das IT-System des Unternehmens sei deutschlandweit betroffen gewesen. Die Mitarbeiter könnten ohne Computerzugang nicht regulär arbeiten, betroffen sei unter anderem die Zeiterfassung. Das Unternehmen, das ein Insolvenzverfahren hinter sich hat, habe einen externen IT-Dienstleister hinzugezogen.

* JUVENTUS - Der italienische Fußballclub erwägt Insidern zufolge eine Kapitalerhöhung. Der in Turin ansässige Verein habe bei BNP Paribas, Goldman Sachs, Mediobanca and UniCredit, vorgefühlt, wie der Markt auf einen solchen Schritt reagieren würde, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen.

* US-BANKEN - Vier der großen amerikanischen Geldhäuser erhöhen nach dem positiv ausgefallenen Stresstest der US-Notenbank Fed ihre Kapitalausschüttungen an die Aktionäre. Morgan Stanley kündigte an, die Dividende im dritten Quartal von derzeit 35 US-Cent auf 70 US-Cent (rund 0,59 EUR) pro Aktie zu verdoppeln. Auch JPMorgan zahlt seinen Anteilseignern mehr aus: Die größte Bank der USA kündigte an, die Ausschüttung im dritten Quartal von 90 US-Cents auf 1,00 Dollar pro Aktie anzuheben. Das Bankhaus Goldman Sachs teilte mit, statt 1,25 Dollar pro Aktie nun 2,00 Dollar auszuschütten. Die Bank of America wird ab dem dritten Quartal den Investoren 17 Prozent mehr pro Anteilsschein zahlen: Die Dividende steige auf 21 US-Cents pro Aktie, teilte das Unternehmen mit.

rtr