* UNWETTER - Bei einer der schwersten Hochwasserkatastrophen der deutschen Nachkriegsgeschichte sind deutlich mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen. Vier Tage nach dem Unwetter dauerten die Bergungsarbeiten in den überschwemmten Ortschaften in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am Sonntag an. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich bei einem Besuch im rheinland-pfälzischen Katastrophengebiet erschüttert. Sie versprach den Betroffenen Hilfen, die das Kabinett am Mittwoch beschließen werde. Finanzminister Olaf Scholz sprach von Milliardensummen. Von Hochwassern sind auch Regionen in Bayern und Sachsen betroffen. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums zeichnete sich extremes Unwetter bereits am vergangenen Montag ab. Die Linkspartei forderte den Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer.

* UNWETTER/KATASTROPEHNSCHUTZ - Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) räumt Verbesserungsbedarf beim Katastrophenschutz ein, sieht aber keine schwerwiegenden Probleme in seinem Bundesland. "Es kann nicht alles 100-prozentig funktioniert haben. Denn dann dürfte es keinen Toten gegeben haben", sagt Reul im Politik-Talk der Zeitung "Bild". Nach seinem heutigen Erkenntnisstand habe es aber "keine großen grundsätzlichen Probleme" gegeben. Amtliche Warnungen vor extremem Unwetter hätten sich am vergangenen Montag um 10.28 Uhr konkretisiert, berichtete die "Bild" am Sonntagabend unter Berufung auf das Ministerium.

* DEUTSCHLAND/WAHL - Die Deutschen rechnen damit, dass Unionskanzlerkandidat Armin Laschet als Nachfolger von Angela Merkel ins Kanzleramt einziehen wird. Laut einer Kantar-Umfrage im Auftrag der Funke Mediengruppe stellen sich 59 Prozent auf einen Kanzler Laschet ein. Nur neun Prozent der 1005 befragten Bürger erwarten einen Erfolg der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, elf Prozent einen Sieg des SPD-Kandidaten Olaf Scholz, zwei Prozent den Erfolg des FDP-Spitzenkandidaten Christian Lindner. 19 Prozent entschieden sich bei der Umfrage für keinen der vier zur Auswahl gestellten Politiker.

* Die DEUTSCHE TELEKOM teilte am Sonntagabend mit, dass inzwischen mehr als die Hälfte ihrer zunächst ausgefallenen Mobilfunk-Standorte wieder am Netz seien. "In vielen Orten ist eine Grundversorgung mit Mobilfunk wieder gewährleistet", heißt es. Insgesamt seien im Telekom-Mobilfunknetz durch die Unwetter etwa 130 Standorte in den Krisenregionen in NRW und Rheinland-Pfalz ausgefallen.

* ZOOM - Der US-Videodienst übernimmt eigenen Angaben zufolge den Cloud-Software-Hersteller Five9. Zoom habe einen Kaufvertrag mit Five9 im Wert von rund 14,7 Milliarden Dollar (knapp 12,5 Milliarden Euro) geschlossen, teilte das Unternehmen mit. Das Geschäft werde als operative Einheit von Zoom unter dem bisherigen Chef von Five9, Rowan Trollope, weitergeführt.

* PARTNERS GROUP - Der in der Schweiz ansässige Finanzinvestor übernimmt eine 75-Prozent-Beteiligung an dem italienischen Mobilfunkunternehmen EOLO. Einen Kaufpreis nannte die Firma nicht. Aus Kreisen verlautete allerdings, dass die Offerte von Partners die Italiener insgesamt mit 1,2 Milliarden Euro bewerte.

* CLICK&BOAT - Der Finanzinvestor Permira übernimmt die französische Bootsverleih-Plattform Click&Boat. Das vor sieben Jahren gegründete Unternehmen soll mit dem US-Bootsvermittler Boats Group zusammengeführt werden, bei dem Permira Ende vergangenen Jahres eingestiegen war, wie die beteiligten Firmen mitteilten. Finanzkreisen zufolge wird Click&Boat dabei mit einem höheren dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag bewertet.

* BOSCH - Der Autozulieferer prüft die Schließung seines Werks in München Berg am Laim sowie eine mögliche Produktionsverlagerung. Bosch führe "derzeit Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Zukunft des Standorts", sagte eine Konzernsprecherin "Merkur.de". Zur Begründung verwies sie auf den Wandel vom Verbrenner zum elektrischen Antrieb.

* MORPHOSYS - Das Biotechunternehmen hat eine Kapitalerhöhung im Volumen von 100 Millionen Dollar beschlossen. Dafür würden rund 1,3 Millionen neue Stammaktien ausgegeben.

* JOHNSON & JOHNSON - Im Streit um mutmaßlich asbestverseuchtes Babypuder erwägt der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern laut Insidern zur Eindämmung von Schadensersatzansprüchen eine Abspaltung. Einer der Anwälte von J&J habe dies bei Diskussionen über eine Lösung des Streits ins Gespräch gebracht, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

* ÖL/OPEC+ - Die großen Ölförderstaaten haben sich auf eine Anhebung ihrer Produktionsmengen von August an geeinigt. Zudem sollen die Förderquoten der in der OPEC zusammengeschlossenen Staaten und ihrer Partner wie Russland im Mai 2022 neu aufgeteilt werden. Die OPEC+-Staaten wollen die Fördermenge von August bis Dezember um zwei Millionen Barrel pro Tag steigern.

* DEUTSCHLAND/KLIMA - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) fordert, dass in Zukunft ein Großteil von Steuermehreinnahmen für den Klimaschutz ausgegeben wird. "Ich bin mir ganz sicher, dass wir ausreichend Klimaschutz schaffen können, ohne unseren individuellen oder gesellschaftlichen Wohlstand aufgeben zu müssen", sagte Altmaier der "Bild am Sonntag".

* VENEZUELA/GOLDRESERVEN - Im Tauziehen um die in London eingelagerten Goldreserven Venezuelas bezieht die britische Regierung Position. "Die britische Regierung ist sich darüber im Klaren, dass Juan Guaido seit Februar 2019 von der Regierung Ihrer Majestät als einziger legitimer Präsident Venezuelas anerkannt wird", teilte das britische Außenministerium am späten Sonntag mit. Nur Guaido habe die Autorität, im Namen Venezuelas als Staatsoberhaupt zu handeln. Der Oberste Gerichtshof hatte die Regierung zuvor aufgefordert, vor dem Prozessbeginn am Montag Stellung zu nehmen. Der sozialistische Präsident Nicholas Maduro will fast eine Milliarde des in London gelagerten Goldes - etwa 15 Prozent der venezolanischen Devisenreserven - abziehen. Die Bank of England (BoE), in deren Tresorraum das Gold lagert, weigert sich jedoch, es freizugeben.

rtr