* USA/TÜRKEI - Als Reaktion auf den Militäreinsatz der Türkei lässt US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen den Nato-Partner verhängen. Er werde in Kürze Strafmaßnahmen gegen aktuelle und frühere Vertreter des Landes anordnen, erklärte Trump. Zudem würden Gespräche mit der Türkei über ein Handelsabkommen im Volumen von 100 Milliarden Dollar gestoppt und Zölle auf türkischen Stahl auf 50 Prozent angehoben. "Ich bin voll darauf vorbereitet, schnell die türkische Wirtschaft zu zerstören, wenn führende türkische Politiker weiter diesen gefährlichen und zerstörerischen Weg gehen", erklärte Trump. Finanzminister Steven Mnuchin erklärte, es würden wirtschaftliche Maßnahmen gegen die türkischen Verteidigungs-, Innen- und Energieminister sowie ihre Ressorts als Reaktion auf die Militäroperation des Landes ergriffen. Trump habe mit Erdogan gesprochen und um einen sofortigen Waffenstillstand in Syrien gebeten, ergänzte US-Vizepräsident Mike Pence.
* VOLKSWAGEN - Nach dem Einmarsch türkischer Truppen im Nordosten Syriens vertagt Volkswagen einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge die Entscheidung über ein neues Werk in der Türkei. In diesem Umfeld könne es kein Votum für das Land geben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Die Unterschrift unter den Verträgen werde es daher vorerst nicht geben.
* DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat einem Insider zufolge verdächtige Geldwäsche-Transaktionen im Zusammenhang mit der Danske Bank jahrelang nicht offengelegt. Mehr als eine Million Fälle seien von dem Geldhaus erst im Februar 2019 bekannt gemacht worden, sagte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits fünf Jahre zuvor hatte ein Whistleblower den Geldwäscheskandal bei der Danske Bank ins Rollen gebracht. Mit 1,1 Millionen Transaktionen aus den Jahren 2014 und 2015 würden sich nun die Ermittlungsbehörden befassen, sagte der Insider. So werde etwa untersucht, ob die Verantwortung für die verdächtigen Geldtransfers bei einzelnen Mitarbeitern oder bei der Führungdes größten deutschen Geldinstituts liege. Die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar dazu ab, zu welchem Zeitpunkt sie die betreffenden Transaktionen bei den Behörden gemeldet hat.
* BREXIT - Der britische Premierminister Boris Johnson lehnt einen Rücktritt auch im Fall einer Niederlage im Londoner Parlament ab. Johnson werde nicht zurücktreten, sollten die Abgeordneten gegen sein Regierungsprogramm rund um den von ihm geplanten Brexit votieren, sagte ein Sprecher Johnsons. Johnsons Konservative haben keine Mehrheit im Parlament, das in der kommenden Woche über die Regierungserklärung des Premierministers abstimmen soll. Diese wurde am Montag nach britischer Tradition von Königin Elizabeth verlesen.
* DEUTSCHE BANK: Die Bank hat laut "Süddeutsche Zeitung", WDR und "New York Times" chinesische Politiker und Manager staatseigener Betriebe nach 2002 jahrelang mit Geldzahlungen und Geschenken bedacht. Ex-Präsident Jiang Zemin, Ex-Ministerpräsident Wen Jiabao und Ex-Vizepremier Zeng Peiyan hätten Geschenke wie einen Kristalltiger für 15.000 Dollar, einen Fernseher oder eine Hifi-Anlage erhalten, an eine "dubiose Beraterfirma" seien 100.000 Dollar geflossen. Die Deutsche Bank verwies in einer Stellungnahme auf die internen Untersuchungen zu früherem Fehlverhalten. "Diese Vorfälle reichen bis ins Jahr 2002 zurück und wurden angemessen behandelt", erklärte ein Sprecher. "Die Deutsche Bank führt aus eigenem Antrieb interne Untersuchungen durch, um Fehler und Mängel der Vergangenheit zu identifizieren und zu beheben. Im Ergebnis meldete sie bestimmtes Fehlverhalten den entsprechenden Behörden. Wie die Vereinbarung mit der US-Börsenaufsicht SEC zu den Einstellungspraktiken der Bank widerspiegelt, haben wir unsere Richtlinien und Kontrollen verbessert. Wo Schwachstellen identifiziert wurden, haben wir Gegenmaßnahmen ergriffen."
* UNIPER soll laut Vorstandschef Andreas Schierenbeck nach der Übernahme durch den finnischen Staatskonzern Fortum nicht zerschlagen werden. "Wir haben nicht vor, Unternehmensteile abzugeben. Verkäufe sind - außerhalb der strategischen Portfoliorotation - nicht auf der Tagesordnung", sagte Schierenbeck der "FAZ".
* HELLOFRESH - Der Essenslieferant schraubt nach einem überraschend positiv ausgefallenen dritten Quartal seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach oben. Die Erlöse sollen 2019 währungsbereinigt um rund 31 bis 33 Prozent steigen, wie der Anbieter von Kochboxen mitteilte. Bisher war das Unternehmen von einem Plus zwischen 28 und 30 Prozent ausgegangen. Im dritten Quartal dürfte der Umsatz bei 438 bis 441 Millionen Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) zwischen 13,5 und 15,5 Millionen Euro liegen. Die endgültigen Quartalszahlen werden am 5. November veröffentlicht.
* KLÖCKNER - Der Stahlhändler schraubt erneut seine Gewinnprognose herunter. Der operative Gewinn (Ebitda) vor wesentlichen Sondereffekten werde 2019 bei 120 bis 130 Millionen Euro liegen, teilte der Konzern mit. Grund sei, dass nicht länger von einer Erholung der Stahlpreise in den USA im vierten Quartal ausgegangen werde. Vielmehr werde eine erneut negative Preisentwicklung erwartet.
* FACEBOOK - Der Internetkonzern setzt den Ausbau seiner Krytowährung Libra trotz des Ausstiegs großer Investoren fort. In den Vorstand der für die weltweite Digitalwährung gegründeten Libra Association sind fünf Personen gewählt worden, darunter David Marcus von Facebook sowie Vertreter von dem Zahlungsunternehmen PayU, der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz, der Blockchain-Firma Xapo Holdings und der gemeinnützigen Organisation Kiva Microfunds. Weitere Mitglieder der Vereinigung sind Vodafone und die Mitfahrdienste Uber und Lyft.
* BOEING - Die schlechten Nachrichten für die 737 MAX des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing reißen nicht ab. Voraussichtlich können die Jets, die nach zwei tödlichen Abstürzen im März aus dem Verkehr gezogen wurden, erst "im Zeitraum Februar" ihren Dienst wieder aufnehmen, wie die US-Pilotenvereinigung SWAPA berichtet. Der Airbus-Rivale gab zuvor an, es werde "auf die Rückkehr in den Dienst im vierten Quartal" diesen Jahres hingearbeitet.
* HARLEY-DAVIDSON stoppt die Produktion und die Auslieferung seiner neuen Elektro-Motorräder. Grund sei ein Fehler, der bei den abschließenden Qualitätsüberprüfungen entdeckt worden sei, teilte das US-Unternehmen mit. Weitere Tests und Analysen seien notwendig. Das Unternehmen nannte keinen Zeitpunkt, ab dem die Produktion wieder aufgenommen werden soll. Zuletzt hatte Harley-Davidson kaum neue Käufer für die "LiveWire"-Motorräder gefunden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters schrecken jüngere Kunden vor allen vor dem Preis zurück. Mit knapp 30.000 Dollar kosten die Maschinen fast so viel wie ein Tesla Model 3.
* VARTA-Chef Herbert Schein rechnet mit rasantem Fortschritt bei der Leistungsfähigkeit von Lithium-Akkus für Elektroautos. "Ich bin überzeugt, dass wir die Energiedichte ausgehend vom Stand heute nochmals um 50 Prozent erhöhen können", sagte Schein der "Augsburger Allgemeinen".
* ITALIEN - Auf der Suche nach Geldquellen für die Finanzierung des nächsten Jahreshaushalts setzt die italienische Regierung Insidern zufolge auf mehr Steuergelder von Banken. Den Instituten solle weniger Spielraum bei Abschreibungen von Problemkrediten gegeben werden, sagten zwei mit den Überlegungen vertraute Personen. Damit könnten die Geldhäuser künftig für Verluste aus Kreditgeschäften nur noch eine geringere Summe von ihren zu versteuernden Einnahmen abziehen dürfen. Die Regierung aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten versucht eine Anhebung der Mehrwertssteuer zu vermeiden und dennoch die notwendigen Mittel für den umfangreicheren Staatshaushalt zu finden.
* ECUADOR - Nach tagelangen, teils gewaltsamen Protesten hat Präsident Lenin Moreno ein vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gestütztes Gesetz zur Kürzung von Treibstoffsubventionen offiziell zurückgenommen. Damit hätten Ecuador fast 1,5 Milliarden Dollar im Staatshaushalt zur Verringerung des Haushaltsdefizits zur Verfügung gestanden. Moreno hatte sich zur Reduzierung der Verschuldung gegenüber dem IWF verpflichtet. Der Präsident gab mit der Rücknahme des Gesetzes der Hauptforderung der Demonstranten nach an der sich die Proteste entzündet hatten.
* DEUTSCHLAND - Der Rechtsextremismus wird nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden zunehmend zu einer Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Die Polizei stufe aktuell 43 Rechtsextremisten als Gefährder ein, denen ein Anschlag zuzutrauen ist, erklärte das Bundeskriminalamt knapp eine Woche nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle mit zwei Toten. "Rechte Straftaten gefährden unsere Demokratie", warnte BKA-Chef Holger Münch. "Die Situation ist ernst." Neben Ausländern und Juden gerieten zunehmend auch Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens ins Visier der Rechtsextremisten.
rtr