* Die DEUTSCHE BANK hat 2020 zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich - also nach Abzug von Zinszahlungen für Nachranganleihen - stand ein Gewinn von 113 Millionen Euro, wie die Bank mitteilte. Damit wurden Erwartungen der Analysten übertroffen. 2019 hatte das größte deutsche Geldhaus wegen Kosten für den Konzernumbau einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro angehäuft. Besonders gut lief es im vergangenen Jahr wie bei anderen Banken auch im Investmentbanking. Im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden hinterließen die Corona-Krise und die niedrigen Zinsen dagegen Spuren. Die Erträge stiegen insgesamt um vier Prozent auf 24,03 Milliarden Euro. Online-PK zu den Geschäftszahlen (10:00)
* DEUTSCHLAND/KOALITION - Die große Koalition hat ein neues milliardenschweres Hilfspaket in der Corona-Krise beschlossen. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD einigten sich auf weitere Hilfen für einkommensschwache Haushalte, die Gastronomie, den Kulturbereich und für Unternehmen. Die beiden SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans bezifferten das Paket zusammen auf mindestens siebeneinhalb Milliarden Euro. "Die Koalition ist bis zum Ende handlungsfähig", sagte CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus nach den Beratungen.
* USA/HILFEN - Der demokratische US-Präsident Joe Biden treibt eine Entscheidung über ein billionenschweres Corona-Hilfspaket für die von der Pandemie gebeutelte amerikanische Wirtschaft weiter zweigleisig voran. Biden ziehe in Erwägung, die Bezugsgruppe für Schecks in Höhe von 1400 Dollar einzugrenzen, sei aber zu keinem Kompromiss bei der Auszahlungssumme bereit, teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. Dies könnte die Lücke zwischen seinem Vorschlag in Höhe von 1,9 Billionen Dollar und dem Gegenangebot der Republikaner über 618 Milliarden Dollar verringern. Das Repräsentantenhaus hatte am Dienstag einen Haushaltsplan verabschiedet, der den Weg für das Paket notfalls auch ohne eine einzige republikanische Stimme ebnen würde.
* BAYER hat bei einem wichtigen Teil seines milliardenschweren Glyphosat-Vergleichspakets in den USA eine Einigung erzielt. Der Konzern gab eine formelle Übereinkunft mit den Klägeranwälten bekannt, bei der es um die Handhabung und Beilegung möglicher künftiger Klagen wegen des Unkrautvernichters geht. Teil der Vereinbarung ist eine Zusage von bis zu zwei Milliarden Dollar von Bayer, für die das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr Rückstellungen gebildet hat.
* SIEMENS - Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted hat bei seiner Wahl in den Aufsichtsrat von Siemens einen Dämpfer bekommen. Nur 76,5 Prozent der Aktionäre stimmten auf der virtuellen Hauptversammlung für den Dänen, wie Aufsichtsratschef Jim Hagemann Snabe mitteilte. Die Fondsgesellschaften Deka, Union Investment und DWS hatten sich gegen eine Wahl von Rorsted ausgesprochen, weil dieser als Chef von Adidas und Verwaltungsratsmitglied von Nestle mehr als ausgelastet sei.
* DELIVERY HERO - Die jüngste Übernahme in Südkorea wird für den Essenslieferdienst deutlich teurer - allerdings nur auf dem Papier. Denn einen Großteil des vereinbarten Kaufpreises für den dortigen Marktführer Woowa zahlt das Berliner Unternehmen mit eigenen Aktien - und die haben ihren Wert seit dem Vertragsabschluss vor mehr als einem Jahr weit mehr als verdoppelt. Wenn der Aktienkurs bis zu dem bevorstehenden Abschluss der Übernahme nicht noch einbreche, müsse Delivery Hero den Firmenwert von Woowa um 1,4 Milliarden Euro abschreiben, teilte das Unternehmen mit.
* Bei der COMMERZBANK ist der Weg frei für den Abbau von 10.000 Stellen und Hunderten Filialen. Der Vorstand verabschiedete am Mittwoch nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats den Radikalumbau, der die zweitgrößte deutsche Privatbank zurück in die schwarzen Zahlen bringen soll. "Die neue Strategie schafft die Voraussetzung für eine nachhaltig profitable Commerzbank", sagte der neue Vorstandschef Manfred Knof. Im vergangenen Jahr brockten Abschreibungen und eine deutlich höhere Risikovorsorge für faule Kredite der Bank einen Verlust von fast drei Milliarden Euro ein.
* THYSSENKRUPP stößt laut "Handelsblatt" beim geplanten Verkauf seiner Stahlsparte auf ungeahnte Widerstände. Der verbliebene Interessent Liberty Steel biete einen negativen Kaufpreis für die Übernahme des Geschäftsbereichs an, berichtet die Zeitung. Der Grund dafür sei, dass der britische Konzern die Kosten für den Ankauf von Kohlendioxid-Zertifikaten höher ansetze als ThyssenKrupp.
* CANCOM - Das Münchener IT-Beratungshaus hat mit einem Endspurt im vergangenen Jahr statt des erwarteten Gewinnrückgangs eine Gewinnsteigerung erzielt. Dank der guten Nachfrage im margenstarken Servicegeschäft sei das operative Ergebnis (Ebitda) in den letzten drei Monaten 2020 um 42 Prozent auf 45,4 Millionen Euro gesprungen, teilte Cancom mit. Damit habe das Ebitda im Gesamtjahr auf 123 (Vorjahr: 119) Millionen Euro zugelegt.
* PAYPAL - Der Online-Boom während der Corona-Pandemie hat dem Zahlungsdienst eine Verdreifachung des Gewinns beschert. Der Überschuss schnellte auf 1,57 Milliarden Dollar hoch von 507 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.
* BIONTECH/PFIZER - Australien stockt Regierungsangaben zufolge die Bestellung für den Impfstoff des US-Pharmaherstellers Pfizer und der deutschen BioNTech um zehn Millionen Dosen auf. "Diese zusätzlichen Impfstoffe sind in Übereinstimmung mit unseren Anforderungen gesichert worden", sagt Regierungschef Scott Morrison in Canberra.
* ROBINHOOD - Der wegen des Gamestop-Hypes in die Schlagzeilen geratene Online-Broker Robinhood erlaubt Anlegern nun auch Bruchteile von Gamestop- und AMC-Aktien zu erwerben. Das Limit für die Anzahl der Papiere werde bei GameStop-Anteilen von 100 auf 500 erhöht, der Erwerb von AMC-Aktien sei auf 5500 gedeckelt, teilte das Unternehmen mit. Der Schritt ermöglicht vermehrt die Beteiligung kleinerer Investoren.
* EBAY - Der Online-Händler hat in der Corona-Pandemie seinen Umsatz um 28 Prozent gesteigert. Die Einnahmen legten im vierten Quartal auf 2,87 Milliarden Dollar zu. Für das laufende Vierteljahr rechnet Ebay mit Umsätzen zwischen 2,94 und 2,99 Milliarden Dollar.
* ABB - Der Verkauf des Stromnetzgeschäfts hat den Gewinn des Elektrotechnikkonzerns 2020 aufgebläht. Unter dem Strich verdiente ABB 5,15 Milliarden Dollar und damit ein Vielfaches des Vorjahreswertes von 1,44 Milliarden. Analysten hatten einer Umfrage des Unternehmens zufolge einen Überschuss von 5,3 Milliarden Dollar erwartet. Im Tagesgeschäft hinterließ die Coronavirus-Krise dagegen Bremsspuren. Der operative Gewinn sank um sieben Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar.
* MYANMAR - In Myanmars zweitgrößter Stadt Mandalay ist es erstmals seit der gewaltsamen Machtübernahme des Militärs zu einem Straßenprotest gegen den Putsch gekommen. Etwa 20 Menschen versammelten sich vor der Medizinischen Fakultät von Mandalay, wie ein Video auf der Social-Media-Plattform Facebook zeigte. Die Demonstranten forderten die Freilassung der De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und skandierten "Unsere verhafteten Führer, lasst sie jetzt frei, lasst sie jetzt frei". Unter früheren Juntas in Myanmar kam es bislang zur blutigen Unterdrückung von Protesten.
rtr