* CREDIT SUISSE - Der Zusammenbruch des Großkunden Archegos hat der Credit Suisse rote Zahlen eingebrockt. In den ersten drei Monaten 2021 fuhr die Schweizer Großbank einen Verlust von 252 Millionen Franken ein, wie das Institut mitteilte. Analysten hatten einer von der Bank selbst zusammengetragenen Umfrage zufolge mit einem Fehlbetrag von 722 Millionen Franken gerechnet. In der Vorjahresperiode hatte noch ein Gewinn von 1,3 Milliarden Franken in den Büchern gestanden. Verluste auf Kredite an die kollabierte Archegos Capital kosteten Credit Suisse rund 4,4 Milliarden Franken. Für das zweite Quartal rechnet das Institut mit einer weiteren Belastung von rund 600 Millionen Franken durch den Fonds.
* EZB - Auf der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank dürften heute die Finanzierungsbedingungen für Firmen und Staaten inmitten der dritten Pandemiewelle beherrschendes Thema sein. Volkswirte rechnen damit, dass die Euro-Wächter um EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Notwendigkeit unterstreichen werden, den lockeren geldpolitischen Kurs weiter zu verfolgen und die Kreditkosten im Euro-Raum niedrig zu halten. Dabei dürfte das billionenschwere Krisen-Anleihenkaufprogramm PEPP im Zentrum der Debatten stehen. Große neue Hilfsmaßnahmen der EZB werden nicht erwartet. Ihren Leitzins dürfte die Notenbank auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen.
* KLIMA - Die neue US-Regierung von Präsident Joe Biden veranstaltet ab heute einen virtuellen Klima-Gipfel mit mehr als 40 Staats- und Regierungschefs. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Russlands Präsident Wladimir Putin und Papst Franziskus sollen bei dem zweitägigen Treffen sprechen.
* WIRECARD - Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Wirecard-Finanzskandal sagt heute (Donnerstag) Bundesfinanzminister Olaf Scholz aus. Dem SPD-Kanzlerkandidaten wird von der Union und der Opposition im Bundestag vorgeworfen, zu wenig gemacht zu haben, um den Bilanzbetrug bei dem Zahlungsabwickler und früheren Dax-Konzern zu verhindern. Scholz hat sich bislang immer wieder verteidigt, bereits die notwendigen Konsequenzen aus dem Fall gezogen zu haben. Es wird eine sehr lange Befragung erwartet.
* SAP - Der Softwareriese hat das Tempo bei der Verlagerung seines Kerngeschäfts in die Cloud erhöht. Die Erlöse für das Flaggschiffprodukt S/4Hana Cloud stiegen im ersten Quartal währungsbereinigt um 36 Prozent auf 227 Millionen Euro, wie der Walldorfer Konzern mitteilte. Damit veröffentlichte er erstmals Zahlen zu dieser Entwicklung.
* Die SAP-Tochter Qualtrics hat im ersten Quartal 2021 mehr umgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Erlöse erhöhten sich um 36 Prozent auf 238,6 Millionen Dollar, wie der Datenanalyse-Software-Anbieter mitteilt. Der Nettoverlust weitete sich dagegen auf 199,9 Millionen Dollar von 44,8 Millionen Dollar aus.
* DEUTSCHE BÖRSE - Trotz der Rekordjagd an den weltweiten Aktienmärkten hat die Deutsche Börse im ersten Quartal weniger verdient als vor Jahresfrist. Die Nettoerlöse fielen um sieben Prozent auf 855,1 Millionen Euro, wie der Betreiber der Frankfurter Börse mitteilte. Das Betriebsergebnis (Ebitda) ging um zwölf Prozent auf 521,2 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 317,3 Millionen Euro, ein Rückgang um 14 Prozent. Analysten hatten mit noch stärkeren Einbußen gerechnet.
* THYSSENKRUPP hat mit CF Industries einen Engineering- und Liefervertrag über eine Wasserelektrolyseanlage zur Herstellung von grünem Ammoniak im Produktionskomplex Donaldsonville in Louisiana geschlossen. Thysenkrupp werde dabei unter anderem eine 20 Megawatt-Anlage entwickeln, teilte der Industriekonzern mit.
* AIRBUS holt die Montage von Flugzeug-Rümpfen in den Konzern zurück. Die bisher in Tochterfirmen ausgelagerte Produktion gehöre künftig wieder zum Kerngeschäft, teilte der europäische Flugzeugbauer nach Gesprächen mit den Betriebsräten mit. In Deutschland soll die Zuliefer-Tochter Premium Aerotec, die seit Jahren zum Verkauf stand, zum größten Teil bis Anfang nächsten Jahres in den Airbus-Konzern integriert werden. Die neue, für die Flugzeugstruktur-Montage zuständige Gesellschaft mit rund 7000 Mitarbeitern vereinigt Beschäftigte von Premium Aerotec in Bremen, Nordenham und Augsburg mit denen von Airbus-Einheiten in Stade und Hamburg.
* HENSOLDT - Der US-Finanzinvestor KKR will sich von einem weiteren Aktienpaket am Rüstungselektronik-Konzern trennen. KKR sei in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Verkauf eines Aktienpakets von voraussichtlich bis zu 25,1 Prozent, teilte Hensoldt mit. Zu den Interessenten zählten die Rüstungskonzerne Indra aus Spanien, Leonardo aus Italien, die schwedische Saab und die französische Thales.
* Die CREDIT SUISSE hat ihre Kapitalbasis durch die Ausgabe von zwei Pflichtwandelanleihen verstärkt. Die beiden Anleihen wurden bei verschiedenen Kernaktionären, institutionellen Investoren und reichen Privatkunden platziert, wie die Schweizer Großbank mitteilte. Sie können in insgesamt 203 Millionen Aktien umgetauscht werden.
* TESLA - Nach dem Zwischenfall bei der Autoshow in Shanghai steigt in China der Druck auf Tesla. Die chinesische Marktaufsicht forderte den US-Elektroautobauer auf, eine höhere Qualität bei seinen in China verkauften Fahrzeugen zu gewährleisten. Die Behörde reagierte damit auf den Protest einer Frau gegen den Umgang von Tesla mit ihrer Beschwerde über nicht funktionierende Bremsen.
* TESLA - Die Brandenburger Landesregierung rechnet einem Medienbericht zufolge intern mit höchstens 12.000 Mitarbeitern in der Tesla-Fabrik in Grünheide für die kommenden Jahre. Bisher hieß es, dass die entsprechende Mitarbeiterzahl in der Ausbaustufe 1 der Fabrik beschäftigt werden soll und bei Produktionshochlauf die Kopfzahl auf 40.000 Mitarbeiter anwachsen werde, berichtet "Business Insider" unter Berufung auf Regierungskreise.
* RYANAIR - Der irische Billigflieger blickt optimistisch auf das nächste Geschäftsjahr. Ein Rückgang bei den Kosten und ein Schrumpfen der europäischen Flugkapazitäten dürften zu einer sehr starken Erholung des Ergebnisses im Geschäftsjahr bis Ende März 2023 führen, prognostizierte Ryanair-Chef Michael O'Leary in einem Interview der "Financial Times". Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2022 gehe O'Leary davon aus, in etwa die Gewinnschwelle zu erreichen. Sowohl ein kleiner Gewinn als auch ein minimaler Verlust seien möglich.
* DISNEY - Der Streamingdienst des US-Unterhaltungskonzerns hat sich die Rechte für die Ausstrahlung von Filmen aus dem Hause Sony Pictures gesichert. Im Anschluss an die Vorstellung in den Kinos werden die Streifen für einen Zeitraum von 18 Monaten exklusiv auf Netflix zu sehen sein, bevor sie auf Disney+ oder anderen Disney-Plattformen erscheinen, teilte das Unternehmen mit.
rtr