* APPLE und QUALCOMM haben ihren seit Monaten erbittert ausgefochtenen Patentstreit am Dienstag überraschend beigelegt. Die Nachricht von dem Vergleich platzte mitten in die Eröffnungsplädoyers beider Unternehmen, als sie sich am Dienstag im kalifornischen San Diego vor Gericht gegenüberstanden. Der iPhone-Hersteller und der Chipproduzent hatten sich in mehreren Ländern mit Klagen überzogen, der Streit beschäftigte auch deutsche Gerichte. Beobachter werteten den nun erzielten Vergleich nach ersten Erkenntnissen als einen Sieg für Qualcomm. Der Chipproduzent erhält demnach eine nicht bekannte Geldsumme von Apple sowie eine sechsjährige Lizenz-Vereinbarung, mit der Qualcomm seine Position als Halbleiter-Lieferant für iPhones zurückerobern könnte. Qualcomm-Aktien schossen in die Höhe.

* KONJUNKTUR: Die Bundesregierung wird heute ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr aller Voraussicht nach deutlich senken. Regierungskreisen zufolge geht Wirtschaftsminister Peter Altmaier nur noch von einem Wachstum von 0,5 Prozent aus. Die bisherige Schätzung lag bei 1,0 Prozent. Zum Vergleich: Die führenden Forschungsinstitute kalkulieren mit 0,8 Prozent. Belastend wirken unter anderem der Handelsstreit und die Unsicherheit rund um den Brexit, der viele Unternehmen in Europa bei Investitionen zögern lässt. Für 2020 geht Altmaier Regierungskreisen zufolge dann von einer Erholung aus, konkret 1,5 Prozent Wachstum.

* CHINA/BIP: Chinas Wirtschaft ist im ersten Quartal des laufenden Jahres um 6,4 Prozent gewachsen. Das BIP lag damit über den in einer Reuters-Umfrage ermittelten Erwartungen von 6,3 Prozent und erreicht denselben Wert wie im Schlussquartal 2018. Die Industrie-Produktion stieg im März um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies stellt das schnellste Wachstumstempo seit Juli 2014 dar. Von Reuters befragte Analysten hatten ein Wachstum von 5,9 Prozent erwartet. Erste ökonomische Daten im März hatten darauf hingedeutet, dass die Wirtschaft nach einem schwierigen Jahresauftakt sich positiv entwickeln könnte. Analysten warnten jedoch, es sei zu früh, um von einer dauerhaften Trendwende auszugehen.

* NOTRE-DAME: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen ambitionierten Zeitrahmen zum Wiederaufbau der bei einem Brand verwüsteten Kathedrale Notre-Dame gesteckt. "Wir werden Notre-Dame noch schöner wiederaufbauen, und ich will, dass das in fünf Jahren abgeschlossen wird. Wir können das schaffen", sagte Macron am Dienstagabend in einer Fernsehansprache zur Hauptsendezeit. "Es liegt an uns, diese Katastrophe in eine Gelegenheit zu wandeln, um zusammenzukommen." Macron betonte, es sei jetzt keine Zeit für Politik. Der Präsident sieht sich seit Monaten mit Protesten der sogenannten Gelbwesten-Bewegung konfrontiert. Bis zum Abend lagen Spendenzusagen in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro vor.

* Die DEUTSCHE BANK könnte einem Medienbericht zufolge im Rennen um die COMMERZBANK Konkurrenz bekommen. Die niederländische Großbank ING werbe um die Commerzbank, berichte das "Manager Magazin" unter Berufung auf Beteiligte. ING-Vorstandschef Ralph Hamers habe sowohl bei der Bundesregierung als auch bei Commerzbank-Chef Martin Zielke um die Aufnahme entsprechender Gespräche gebeten. Zielke habe die Aufnahme formeller Gespräche abgelehnt, den Kontakt allerdings nicht gänzlich abgebrochen.

* T-MOBILE US/SPRINT: Der geplante Zusammenschluss der TELEKOM-Tochter und Sprint stößt einem Insider zufolge bei den US-Behörden auf Widerstand. Das US-Justizministerium habe die beiden Unternehmen darüber informiert, dass es die 26 Milliarden Dollar schwere Fusion in ihrer gegenwärtigen Form ablehne, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person.

* IBM: Der Umsatz des IT-Dienstleisters ist im ersten Quartal um 4,7 Prozent auf 18,18 Milliarden Dollar zurückgegangen. Der Rückgang signalisiert, dass IBM beim Vorstoß in neuere Geschäftfelder wie Cloud-Dienste oder Datenanalyse-Lösungen nur schleppend vorankommt. Der Nettogewinn fiel um 5,4 Prozent auf 1,59 Milliarden Dollar. Die Aktie rauschte nachbörslich zunächst vier Prozent nach unten, stabilisierte sich dann aber bei einem Minus von 0,2 Prozent.

* NETFLIX: Der Streamingdienst rechnet im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr mit weniger neuen Abonnenten. Im laufenden Vierteljahr dürften demnach weltweit voraussichtlich fünf Millionen zahlende Kunden hinzukommen. Das wären 450.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal gewann Netflix 7,86 Millionen zahlende Abonnenten hinzu. Analysten hatten 7,14 Millionen erwartet. Der Umsatz stieg um gut 22 Prozent auf 4,52 Milliarden Dollar, der Nettogewinn um fast 19 Prozent auf etwa 344 Millionen Dollar. Die Aktie verlor am Dienstag nachbörslich vier Prozent.

rtr