* Die EU-Staats- und Regierungschefs setzen am Vormittag ihre Beratungen über die Besetzung der Top-Jobs in der Europäischen Union fort. Im Vordergrund steht die Suche nach einem neuen Präsidenten der EU-Kommission, der möglichst für alle 28 Mitgliedstaaten, aber auch für das Europäische Parlament akzeptabel ist. Ein erstes Sondertreffen am Sonntag und Montag hatte nach mehr als 19-stündigen Verhandlungen keinen Durchbruch gebracht. Umstritten ist unter den Mitgliedstaaten, ob der Posten an einen der Spitzenkandidaten zur Wahl des Europäischen Parlaments vergeben werden muss.

* MERCK: Der Darmstädter Spezialchemiekonzern hat zur Finanzierung der Übernahme des US-Chipzulieferers Versum am Montag drei Anleihen in einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro begeben. Die Bonds mit Laufzeiten von viereinhalb, acht und zwölf Jahren seien deutlich überzeichnet gewesen, teilte Merck mit.

* AMAZON: Der US-Internetriese will dieses Jahr 1800 unbefristete Jobs in Frankreich schaffen. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter in dem Land bis Ende 2019 auf 9300 Festangestellte, teilte der Konzern mit.

* ENERGIE: Im deutschen Stromnetz ist es im Juni mehrfach zu kritischen Zuständen gekommen, die nur mit Hilfe aus den Nachbarländern bereinigt werden konnten. "Im deutschen Elektrizitätsversorgungssystem sind in den vergangenen Tagen signifikante Systembilanzabweichungen aufgetreten, welche die Systemsicherheit gefährden," zitierte die "FAZ" aus einer Mitteilung der Netzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und Transnet-BW. "Die Lage war sehr angespannt und konnte nur mit Unterstützung der europäischen Partner gemeistert werden."

* ITALIEN beugt sich im Etatstreit nach Informationen eines Regierungsvertreters dem Druck der EU. Die Regierung habe am Montag ihr Defizitziel auf 2,04 Prozent von zuvor 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gekürzt, sagte der Insider. Sie wolle so mögliche Disziplinarschritte der EU verhindern. Italien liegt wegen seiner hohen Verschuldung im Clinch mit der EU-Kommission, die mit Maßnahmen wegen Verstoßes gegen die europäischen Haushaltsregeln gedroht hat.

* HANDEL: Die USA drohen mit weiteren Zöllen auf mehr europäische Produkte. Das Büro des US-Handelsbeauftragten veröffentlichte eine Liste mit Produkten über ein Volumen von vier Milliarden Dollar aus der Europäischen Union, auf die Zölle erhoben werden könnten. Betroffen wären unter anderem Oliven, italienischer Käse und schottischer Whisky.

* Die OPEC tritt bei der Ölförderung zunächst weiter auf die Bremse. Die Mitgliedsländer des Exportkartells hätten sich bei ihrem Treffen in Wien darauf verständigt, neun weitere Monate - also bis März 2020 - die Ölproduktion zu drosseln, teilte der Vertreter der Vereinigten Arabischen Emirate mit. Damit bestätige er vorherige Informationen eines Insiders. Das nächste Opec-Treffen ist für den 5. Dezember anberaumt.

* USA/IRAN: Die USA fordern im Umgang mit dem Iran nach dessen Abrücken von einer wesentlichen Verpflichtung aus dem Atomabkommen eine harte Gangart. "Der maximale Druck auf das iranische Regime wird fortgesetzt, bis seine Anführer ihre Vorgehensweise ändern", erklärte das Präsidialamt. Dem Iran solle es überhaupt nicht mehr gestattet werden, Uran anzureichern. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte zuvor mitgeteilt, der Iran verfüge mittlerweile über mehr niedrig angereichertes Uran als ihm dies laut dem Atomabkommen erlaubt ist. Zudem drohte er damit, der Iran werde Uran demnächst auch höher anreichern als er dies gemäß der Vereinbarung darf.

rtr