* IRAN - Nach der Festsetzung eines britischen Tankers durch den Iran sondiert die Londoner Regierung ihre Optionen. Es wird erwartet, dass sie am Montag das Parlament über das weitere Vorgehen informieren wird. Bei ihrer Reaktion auf die Krise im Golf dürften auch Funkmitschnitte eine Rolle spielen, die darauf hindeuten, dass das iranische Militär sich bei der Beschlagnahmung der Stena Impero einem britischen Kriegsschiff widersetzte. In Filmmaterial, das Reuters am Sonntag von einer iranischen Nachrichtenagentur erhielt, ist der Tanker in einem iranischen Hafen zu sehen. Er hat demnach jetzt eine iranische Flagge gehisst.
* UKRAINE - Die Parlamentswahl in der Ukraine hat laut Nachwahlbefragungen die Partei des neuen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj für sich entschieden. Selenskyjs noch junge Gruppierung Diener des Volkes holte demnach am Sonntag knapp 44 Prozent der Stimmen. Mit großem Abstand auf den zweiten Platz kam die russlandfreundliche Oppositionsplattform, gefolgt von der Partei Europäische Solidarität des ehemaligen Präsidenten Petro Poroschenko, die bisher im Parlament die Mehrheit stellte. Auf Platz vier steht die Partei Vaterland von Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko, gefolgt von der Partei Die Stimme des Rocksängers Swiatoslaw Wakartschuk. Mit ihr will Selenskyj Koalitionsgespräche führen, wie er ankündigte.
* JAPAN - Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat bei der Oberhauswahl die für eine Verfassungsänderung notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlt. Seine Liberaldemokratische Partei (LDP) holte zusammen mit dem kleineren Koalitionspartner Komeito 71 der neu vergebenen 124 Sitze, wie aus dem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten amtlichen Wahlergebnis hervorgeht. Notwendig wären aber mindestens 85 Mandate gewesen, um eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der 245 Sitze zählenden zweiten Kammer des Parlaments zu erobern. Mit ihr hätte Abe eine Änderung der betont pazifistischen Verfassung Japans durchsetzen können.
* LUFTHANSA - Nach einer eintägigen Aussetzung aus Sicherheitsgründen hat die Lufthansa ihre Flüge nach Kairo wieder aufgenommen. Dies teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Am Samstag waren Flüge von Frankfurt und München in die ägyptische Hauptstadt für einen Tag gestrichen worden. Grund sei eine unklare Sicherheitslage in Kairo gewesen, sagte ein Sprecher.
* VOLKSWAGEN - Der Sportwagenbauer PORSCHE schärft sein Sparprogramm nach. "In den letzten zehn Jahren hat sich die Belegschaft von Porsche mehr als verdoppelt. Diese Kurve flacht nun etwas ab, unsere Belegschaft wird langsamer wachsen", sagte Porsche-Chef Oliver Blume dem "Handelsblatt".
* BANKEN - Deutsche Banken haben einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr Negativzinsen auf ihre bei der Bundesbank gehaltenen Einlagen von rund 2,4 Milliarden Euro bezahlt. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Demnach leisteten alle im Euroraum ansässigen Banken zusammen Zahlungen von rund 7,5 Milliarden Euro, weil die Europäische Zentralbank (EZB) ihnen negative Zinsen in Rechnung stellte. Unter dem Niedrigzinsumfeld leiden demnach vor allem kleine und mittlere Kreditinstitute.
* ZEMENTINDUSTRIE: Europäische Investmentfonds fordern die Zementindustrie zum Abbau der Treibhausgas-Emissionen auf. "Die Zementbranche muss ihren Beitrag zum Klimawandel drastisch reduzieren", sagte die Chefin der Institutional Investors Group on Climate Change, die mehr als 170 Mitglieder zählt, Stephanie Pfeifer. "Das ist letztlich ein geschäftsentscheidendes Thema für die Branche."
* STEUERN - Die Steuereinnahmen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2019 nicht mehr ganz so stark gestiegen. Ohne die Gemeindesteuern nahmen Bund und Länder gut 360 Milliarden Euro ein, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums für Juni hervorgeht. Dabei gab es vor allem bei ausschließlich den Ländern zustehenden Steuern ein deutliches Plus von über fünf Prozent. Insgesamt hat die Konjunkturabkühlung aber Spuren hinterlassen. In den Vorjahren waren die Steuereinnahmen oft noch deutlich kräftiger gewachsen.
rtr