* DEUTSCHLAND/INDUSTRIESTRATEGIE - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will heute seine endgültige Industriestrategie vorstellen. Der Entwurf im Februar hatte viel Kritik in der Wirtschaft hervorgerufen. Altmaier will Schlüsseltechnologien notfalls mit staatlichen Mitteln vor Übernahmen schützen. Damit reagiert der CDU-Politiker auf die Expansion chinesischer Konzerne. So ging beispielsweise der Augsburger Roboter-Hersteller Kuka an einen Investor aus der Volksrepublik. Einen solchen Ausverkauf will Altmaier verhindern. Geplant ist unter anderem eine Novelle der Außenwirtschaftsverordnung.
* Die LUFTHANSA plant eine neue Konzernmarke für ihren Billigverkehr auf der Langstrecke. Nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" soll der neue Name für die bisher noch unter der Billigmarke Eurowings betriebenen Flüge zu Zielen in der Karibik und den USA 2020 eingeführt werden. "Eine Entscheidung, welcher Name es wird, ist aber noch nicht gefallen", zitierte das Magazin einen Lufthansa-Sprecher.
* OSRAM - Im Übernahmepoker um Osram drohen dem Chip- und Sensorhersteller AMS neue Schwierigkeiten. Es gebe begründete Hinweise darauf, dass Hedgefonds zwischen 35 und 45 Prozent der Osram-Aktien gekauft hätten, sagte eine mit den Daten vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Osram-Chef Olaf Berlien sagte der "SZ": "Es scheint, dass eine Reihe von Hedgefonds Aktien erworben haben mit dem Ziel, diese erst zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem höheren Preis anzudienen."
* AMAZON - Während der umsatzstarken Tage Black Friday und Cyber Monday streiken Beschäftigte bei Amazon nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mehrere Tage für ihre Forderung nach einem Tarifvertrag.
* PSA - Die Opel-Mutter bereitet den Verkauf ihres 50-prozentigen Anteils an einem Joint Venture mit dem chinesischen Partner Chongqing Changan Automotive vor. Das gab ein Sprecher des französischen Autobauers bekannt. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Capsa wurde 2011 gegründet und kämpft mit sinkenden Absätzen.
* CHINAS Botschafter in Deutschland hat eine zunehmende Abschottung in Deutschland gegenüber chinesischen Investoren beklagt. In den acht Monaten seiner Zeit als Botschafter in Berlin hätten bereits mehrere chinesische Unternehmen wegen des "starken Widerstands seitens der deutschen Regierung" auf Firmenübernahmen verzichten müssen, sagte WU Ken bei einer Veranstaltung der chinesischen Handelskammer in Deutschland. Wu kritisierte zudem die Debatte um einen möglichen Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei vom deutschen 5G-Mobilfunknetzaufbau.
* BUNDESBANK/KLIMA - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat internationale Rating-Agenturen dazu aufgefordert, Risiken aus dem Klimawandel in ihre Bewertungen einzubeziehen. "Gerade bei längeren Laufzeiten könnten Klimaaspekte das Ausfallrisiko von Unternehmensanleihen beeinflussen", sagte Weidmann am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Berlin laut Redetext. Solche klimabedingten finanziellen Gefahren könnten sich auch auf die Anleihenkäufe der Euro-Notenbanken auswirken. Bonitätswächter müssten ihre Analysewerkzeuge entsprechend erweitern.
* EZB/KLIMA - Währungshüter können aus Sicht von EZB-Direktor Benoit Coeure nicht die Speerspitze bei der Eindämmung der Folgen des Klimawandels sein. Das sei und sollte auch eine politische Aufgabe sein, sagte Coeure in Paris. So sei die Geldpolitik zum Beispiel nicht dafür geeignet, um auf Produktionsrückgänge zu antworten, die einen Wandel der Verbrauchervorlieben hin zu Elektro-Autos widerspiegelten. Auf die eine oder andere Art werde der Klimawandel die Geldpolitik aber verändern.
rtr