* UKRAINE - In der Ukraine hielten auch am elften Tag der Invasion durch russische Truppen die Kämpfe in unverminderter Härte an. Zugleich liefen die internationalen Bemühungen zur Vermittlung einer Feuerpause auf Hochtouren. Laut der Nachrichtenagentur Interfax plant das russische Militär für heute ab 08.00 Uhr eine Waffenruhe, um humanitäre Korridore für mehrere ukrainische Städte zu öffnen. Es sollten auf Bitte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und angesichts der Lage vor Ort Korridore für die Hauptstadt Kiew sowie die Städte Mariupol, Charkiw und Sumy geöffnet werden, meldet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Zahl der Flüchtlinge schwoll unterdessen immer mehr an, laut UN sollen 1,5 Millionen Ukrainer ihre Heimat verlassen haben.

* UKRAINE/AGRAR - Die ukrainische Regierung hat einem Medienbericht zufolge den Export von mehreren Agrarprodukten ausgesetzt. Betroffen seien Roggen, Hafer, Hirse, Buchweizen, Salz, Zucker, Fleisch und Vieh, meldete die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine unter Berufung auf eine Entscheidung der Regierung. Zudem würden unter anderem für Weizen, Mais, Hühner, Eier und Sonnenblumenöl nun Export-Lizenzen benötigt.

* DEUTSCHLAND/KLIMA - Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren 200 Milliarden Euro für die Klimawende und eine größere Unabhängigkeit von Öl- und Gas-Importen ausgeben. Darauf haben sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) in den laufenden Haushaltsberatungen für 2022 und die folgenden Jahre verständigt, bestätigten beide. "Diese Regierung stellt für Energiesicherheit und Klimaschutz mehr als 200 Milliarden Euro bis 2026 zur Verfügung", sagte Habeck der Nachrichtenagentur Reuters.

* DEUTSCHLAND/GAS - In Deutschland rückt der Bau eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) in Brunsbüttel näher, mit dem die Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen vermindert werden soll. Die staatliche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die niederländische Gasunie und der Energie-Konzern RWE hätten eine Grundsatzvereinbarung (MoU) zur gemeinsamen Errichtung des Terminals unterzeichnet, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die KfW werde über eine finanzielle Einlage für die Bundesregierung einen Anteil von 50 Prozent am LNG-Terminal übernehmen, Betreiberin werde Gasunie. Auf RWE entfalle ein Anteil von zehn Prozent.

* RUSSLAND/USA/ÖL - Die USA treiben nach den Worten der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ein Einfuhrverbot für russisches Öl weiter voran. "Das Repräsentantenhaus prüft derzeit eine wirkungsvolle Gesetzesinitiative, die Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren wird", teilt Pelosi in einem Schreiben mit. "Unser Entwurf würde die Einfuhr von russischem Öl und Energieprodukten in die Vereinigten Staaten verbieten, die normalen Handelsbeziehungen mit Russland und Belarus aufheben und damit den ersten Schritt gehen, um Russland den Zugang zur Welthandelsorganisation zu verwehren."

* VOLKSWAGEN wird seine Fabrik für das neue E-Auto "Trinity" in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Stammwerk errichten. Der Aufsichtsrat legte sich am Freitag auf den Wolfsburger Ortsteil Warmenau als Standort fest und gab Mittel von rund zwei Milliarden Euro frei. Baubeginn soll im Frühjahr 2023 sein.

* PROSIEBENSAT.1 - Bertelsmann-Chef Thomas Rabe brachte erneut ein Zusammengehen seines Senders RTL mit dem deutschen Wettbewerber ProSiebenSat.1 ins Spiel. Dies stehe zwar nicht auf der Agenda und man habe nicht die Absicht, "in Kürze auf ProSiebenSat.1 zuzugehen", sagte Rabe der "FAZ". Allerdings wolle man abwarten, wie die Kartellämter die jüngsten Schritte von RTL bewerten, nationale Champions in Frankreich und den Niederlanden zu formen. "Wenn so etwas in Frankreich funktioniert und in den Niederlanden, wüsste ich keinen guten Grund, warum es nicht auch in Deutschland funktionieren sollte."

* NETFLIX setzt sein Angebot in Russland aus. "Angesichts der Umstände vor Ort haben wir beschlossen, unseren Dienst in Russland einzustellen", sagt ein Sprecher.

* OMV hat angekündigt, in Russland zukünftig keine Investitionen mehr zu verfolgen. "Russland wird nicht mehr als eine der strategischen Kernregionen im Exploration & Production Portfolio der OMV betrachtet", heißt es in einer Pflichtmitteilung des österreichischen Energiekonzerns. Zudem werde eine strategische Überprüfung der wirtschaftlichen Beteiligung von knapp einem Viertel am Juschno-Russkoje-Erdgasfeld eingeleitet.

* AMERICAN EXPRESS stellt nach MASTERCARD und VISA auch sein Geschäft mit Kreditkarten in Russland ein.

* DANONE setzt nach eigenen Angaben alle Investitionen in Russland aus. Allerdings werde die Produktion und der Vertrieb "von frischen Milchprodukten und Säuglingsnahrung aufrechterhalten, um den essenziellen Nahrungsmittelbedarf der örtlichen Bevölkerung weiterhin zu decken".

* TESLA - Das Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder hat die Bewilligung zusätzlicher Wasserförderung im Zusammenhang mit der Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide gekippt. Die Bewilligung vom 28. Februar 2020 sei rechtswidrig und nicht vollziehbar, urteilte das Gericht am Freitagabend und damit kurz nach der Erteilung der endgültigen Baugenehmigung für Teslas erstes Europa-Werk. Die Richter begründeten ihre Entscheidung mit einem Verfahrensfehler, der behoben werden könne, ohne die Gesamtplanung infrage zu stellen. Kläger waren Grüne Liga und Nabu.

* TUI - Mit dem Wegfall zahlreicher Corona-Einschränkungen verzeichnet der weltgrößte Reisekonzern nach Angaben seines Deutschlandchefs Stefan Baumert einen starken Buchungseingang. "Unsere Kunden haben Nachholbedarf", sagte Baumert der Funke-Mediengruppe. "Wir sind überzeugt davon, dass wir an das Niveau von 2019 herankommen."

* AMAZON - Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Streiks beim Onlinehändler auf. In sechs Versandzentren sollen Beschäftigte ab der Frühschicht am Montag sowie am Dienstag die Arbeit niederlegen, teilte Verdi mit. Betroffen seien die Niederlassungen in Rheinberg, Werne, Koblenz, Leipzig und zwei Standorte in Bad Hersfeld.

* RUSSLAND/STAATSANLEIHEN - Russland knüpft die Erfüllung der Forderungen aus Staatsanleihen an Sanktionen westlicher Staaten. Das Finanzministerium in Moskau teilte mit, man wolle die Staatsschulden an nicht in Russland ansässige Gläubiger vollständig und pünktlich bedienen und auszahlen. Die Zahlungen würden jedoch von den Sanktionen abhängen, die die westlichen Regierungen wegen des Einmarsches in die Ukraine gegen Russland verhängt haben.

* WEIZEN - Indiens Weizen-Exporte stehen nach Regierungsangaben vor einem neuen Rekord. Die Ausfuhren hätten zugelegt, erklärt Sudhanshu Pandey vom Ministerium für Verbraucherfragen. Bis Ende Februar seien 6,6 Millionen Tonnen exportiert worden, im letzten Monat des Geschäftsjahres könnten noch sieben Millionen Tonnen erreicht werden. Händler berichtet jedoch angesichts des Ukraine-Kriegs zuletzt von vielen Anfragen nach alternativen Quellen zu den Großexporteuren Russland und Ukraine.

rtr