* IRAN: Trotz internationaler Warnungen vor einer Eskalation zeichnet sich im Konflikt zwischen den USA und dem Iran keine Entspannung ab. "Ich bin nicht auf Krieg aus", betonte US-Präsident Donald Trump am Sonntag zwar. Kurz zuvor kündigte er jedoch für Montag neue Sanktionen gegen den Iran an und betonte, auch die militärische Option sei nicht vom Tisch. Medienberichten zufolge sollen die USA zudem vergangene Woche einen Cyberangriff gegen den Iran verübt haben. Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton warnte während eines Israel-Besuchs, "weder der Iran, noch irgendein anderer feindlicher Akteur sollte die Besonnenheit und Diskretion der USA mit Schwäche verwechseln". Irans Präsident Hassan Ruhani warf den USA vor, die Spannungen in der Golf-Region anzuheizen. General Gholamali Raschid erklärte, sollte ein Konflikt in der Region ausbrechen, wäre kein Land dazu in der Lage, diesen im Zaum zu halten.

* ISTANBUL: Bei der Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Istanbul hat der Oppositionskandidat Ekrem Imamoglu von der CHP-Partei einen klaren Sieg errungen. Dies ist eine krachende Niederlage für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seine regierende AKP. Laut mehrerer Hochrechnungen von TV-Sendern entfielen rund 54 Prozent der Stimmen auf Imamoglu und nur 45 Prozent auf Binali Yildirim von der AKP, der früher Erdogans Regierungschef war. Die Kommunalwahl galt als Referendum über die Politik Erdogans und als Lackmustest für die Demokratie in der Türkei.

* DAIMLER senkt wegen steigender Kosten zur Bewältigung der Diesel-Affäre seine Gewinnprognose. Der Stuttgarter Autobauer teilte am Sonntag in einer Pflichtveröffentlichung mit, die Rückstellungen für verschiedene laufende behördliche Verfahren und Maßnahmen bei Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag erhöhen zu müssen. Dies werde das Ergebnis von Daimler im zweiten Quartal belasten. Außerdem werde der Ausblick auf das Konzern-Ebit 2019 jetzt nur noch in der Größenordnung des Vorjahres prognostiziert. Zuvor war der Dax-Konzern von einem leichten Anstieg des Ergebnisses ausgegangen. Die Umsatzrenditeprognose von Mercedes-Benz Vans für 2019 werde nun mit minus zwei Prozent bis minus vier Prozent prognostiziert. Hier hatte Daimler zuvor mit null bis zwei Prozent kalkuliert.

* METRO: Der Metro-Vorstand zeigt dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky die kalte Schulter. Dessen Übernahmeofferte für den Handelskonzern falle viel zu niedrig aus, kritisierte das Gremium um Metro-Chef Olaf Koch in einer ersten Reaktion. Es rät den Aktionären daher, bis auf Weiteres still zu halten und Kretinsky keine Aktien zu verkaufen. Kretinsky hatte zuvor angekündigt, Metro schlucken zu wollen. Nach Angaben seiner Holding-Gesellschaft EP Global Commerce bewertet die Offerte das Düsseldorfer Unternehmen mit insgesamt rund 5,8 Milliarden Euro.

* BEIERSDORF hält nach weiteren Übernahmezielen Ausschau. "Wir werden weitere Akquisitionsmöglichkeiten prüfen, wobei wir weiterhin auf strikte Finanzdisziplin achten", sagte Finanzchefin Dessi Temperley der "Börsen-Zeitung". Vor allem im Kerngeschäft Hautpflege, in dem der Hamburger Konzern mit Marken wie Nivea, Eucerin und La Prairie vertreten ist, könnte das Portfolio noch verbreitert werden.

* DAIMLER muss 60.000 Dieselfahrzeuge vom Typ Mercedes Benz GLK 220 in die Werkstätten zurückrufen. Im Rahmen der Untersuchungen zu Schadstoff- und Abgasstrategien bei verschiedenen Herstellern habe das Kraftfahrtbundesamt (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung bei Modellen des Typs mit dem Motor OM 651 der Schadstoffkategorie Euro 5 festgestellt, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Es sei mit Bescheid vom Freitag ein verpflichtender Rückruf mit Sofortvollzug angeordnet worden.

* Die DEUTSCHE BANK hat in den USA den ersten Teil des jährlichen Belastungstests der großen Geldinstitute bestanden. Wie die Fed mitteilte, erfüllte die Tochtergesellschaft DB USA die Kapitalvorschriften der Aufseher. Auch die US-Töchter der beiden Schweizer Großbanken CREDIT SUISSE und UBS bestanden die Prüfung. Den zweiten Teil des Tests will die Fed kommenden Donnerstag (27. Juni) veröffentlichen. Er gilt als die größere Hürde. * DEUTSCHE BANK: Die US-Finanzbehörden verlangen von dem Geldinstitut genauere Informationen über seine Pläne für eine "Bad Bank" und die Auswirkungen auf das US-Geschäft, wie die "FT" am Montag berichtet.

* Die LUFTHANSA will sich bei ihrer defizitären Tochter Eurowings vom bisherigen Wachstumskurs verabschieden und die Kosten drücken. Nach der Expansion der vergangenen Jahre gehe es bei Eurowings nun darum, "den Turnaround zu beschleunigen", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr dem "Spiegel". Lufthansa wolle bei Eurowings "Komplexität und Kosten reduzieren", kündigte er an. "Daher haben wir das Wachstum auf null gesetzt."

* DEUTSCHE WOHNEN: Der Immobilienkonzern hat auf seiner Webseite einen eigenen Mietpreisdeckel angekündigt. Mieterhöhungen nach Modernisierungen würden insoweit begrenzt, dass ein Haushalt nicht mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Jahresbruttowarmmiete aufwenden muss.

* KRYPTOWÄHRUNG/BUNDESBANK: FACEBOOKS Pläne für eine eigene Kryptowährung namens Libra sorgen für Unruhe bei der Deutschen Bundesbank. "Sollte Libra in größerem Umfang verwendet werden, sind weitreichende Implikationen für die Finanzbranche, für die Finanzstabilität und für die Geldpolitik nicht auszuschließen", sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz der "WamS". Er sehe die Gefahr, dass mit Libra gerade im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr regulatorische Vorgaben zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umgangen werden könnten. Jetzt komme es darauf an, dass Regulatoren und Zentralbanken weltweit eng zusammenarbeiteten.

rtr