* DEUTSCHLAND/KONJUNKTURPAKET - Die Spitzen von CDU, CSU und SPD beraten über ein Konjunkturpaket im Volumen von bis zu 100 Milliarden Euro. Durch gezielte Maßnahmen soll die Wirtschaft nach der Coronakrise wieder angekurbelt werden. Im Gespräch sind Kaufprämien für Autos, Finanzhilfen für die Kommunen, ein Kinderbonus von mehreren hundert Euro für Familien wie auch weitere Milliardenhilfen für einzelne Branchen. Umstritten ist vor allem, ob Kaufprämien für Autos auch für Verbrennermotoren gelten sollen. An den Beratungen der Partei- und Fraktionsvorsitzenden nehmen auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) teil. Die Sitzung könnte sich nach Einschätzung aus der Koalition bis in die Nacht ziehen.
* USA/UNRUHEN - Nach erneuten gewaltsamen Ausschreitungen in amerikanischen Metropolen hat US-Präsident Donald Trump Medienberichten zufolge Gouverneure in einer Telefonkonferenz zu einem härteren Durchgreifen aufgefordert. Die Gouverneure müssten dabei dominieren, sagte Trump bei der Schalte laut einem Bericht des Senders CBS. Die Gourverneure sollten zudem Festnahmen veranlassen und Gesetze gegen brennende Flaggen verabschieden. Die US-Regierung kündigte an, in Reaktion auf die Proteste zusätzliche Unterstützung ins gesamte Land zu schicken. Es gebe Beweise, dass die Antifa-Bewegung hinter den Ausschreitungen stecke. Falls die Gouverneuere nicht bereit seien, das Leben und Eigentum ihrer Bewohner zu verteidigen, würde er das US-Militär einsetzen und "das Problem für sie schnell lösen". Trump kündigte zudem Maßnahmen zum Schutz der Landeshauptstadt an: Er werde Tausende, teils schwer bewaffnete Soldaten und Sicherheitskräfte in Washington D.C. zusammenziehen.
* LUFTHANSA - Der Aufsichtsrat der Lufthansa hat das milliardenschwere Rettungspaket für die von der Corona-Krise getroffene Fluggesellschaft gebilligt. Nach dem Vorstand akzeptierte auch das Aufsichtsgremium die von der EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen geforderten Auflagen. Die Aktionäre sollen auf einer Hauptversammlung am 25. Juni zustimmen. Die EU-Auflagen verpflichten Lufthansa, an ihren Drehkreuzen in Frankfurt und München jeweils einem Wettbewerber bis zu 24 Start- und Landerechte für jeweils bis zu vier Flugzeuge zu übertragen. Im Gegenzug wird die Fluggesellschaft mit einem staatlichen Hilfspaket von neun Milliarden Euro gestützt. Neben Krediten und stillen Einlagen sieht dies auch eine staatliche Beteiligung von 20 Prozent vor.
* VOLKSWAGEN - Im Diesel-Skandal hat Volkswagen eine Schlappe vor einem US-Berufungsgericht erlitten. Die amerikanische Behörde entschied, dass sich VW nicht vor potenziellen finanziellen Strafen von zwei Bezirken in Florida und Utah schützen könne, die möglicherweise zu enormen zusätzlichen Belastungen für den Autokonzern führen. Die Bezirke Salt Lake im Bundesstaat Utah und Hillsborough im Bundesstaat Florida hatten VW wegen übermäßiger klimaschädlicher Diesel-Emissionen verklagt. Sie könnten theoretisch eine Milliardensumme von VW einfordern. VW teilte mit, falls notwendig das Oberste Bundesgericht um eine weitere Prüfung des Falls zu bitten.
* HENKEL will ohne Staatshilfe durch die Corona-Krise kommen. "Wir hatten bislang keine Kurzarbeit und keine Kündigungen wegen der Corona-Krise. Aktuell sehen wir dafür auch keinen Anlass bei uns", sagte Henkel-Chef Carsten Knobel dem "Handelsblatt". Ein Stellenabbau sei ebenfalls nicht geplant. Allerdings müsse das Unternehmen effizienter werden.
* FIAT CHRYSLER - Der Autobauer will seine Robotik-Tochter Comau nach der Fusion mit der Opel-Mutter PSA an die Börse bringen. Kurz nach dem Zusammenschluss solle Comau abgespalten werden, teilt der italienisch-amerikanische Hersteller mit. In einem weiteren Schritt sei dann die Neuemission vorgesehen. Fiat Chrysler und PSA wollen zum viertgrößten Autokonzern der Welt verschmelzen.
* DEUTSCHLAND/EINKAUFSMANAGER - Die deutsche Industrie hat ihren Corona-bedingten Absturz dank der Öffnung vieler Fabriken im Mai gebremst. Der Einkaufsmanagerindex kletterte von 34,5 im Vormonat auf nunmehr 36,6 Punkte, wie das Institut IHS Markit mitteilt. Das Barometer für die Euro-Zone stieg im Mai auf 39,4 von zuvor 33,4 Punkte.
* ÖL/OPEC+ - Die in der Opec+ zusammengeschlossenen Erdölproduzenten nähern sich Insidern zufolge einem Kompromiss über eine Ausweitung ihrer beispiellosen Förderkürzung an. Es werde ein Vorschlag beraten, nach dem die Kürzung um ein bis zwei Monate verlängert werden soll, sagten drei Opec+-Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Mit diesem Schritt soll der Ölpreis, der wegen der Wirtschaftskrise infolge der Coronavirus-Pandemie eingebrochen ist, stabilisiert werden.
* G7 - US-Präsident Donald Trump hat den G7-Gipfel auf September oder später verschoben und schlägt eine Erweiterung der Gruppe vor. Er wolle auch Russland, Australien, Südkorea und Indien einladen, die bisherige Zusammensetzung sei völlig veraltet. Russland zeigte sich offen für einen Dialog. Australien begrüßte den Vorschlag, Südkorea will mit den USA beraten. Deutschland reagierte verhalten. Man brauche mehr Informationen, sagte ein Regierungssprecher.
* WHO - Trotz der Ankündigung des US-Austritts aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) will die Behörde weiter mit den USA zusammenarbeiten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte bei einer Online-Konferenz, dass die Beiträge und die Großzügigkeit der US-Regierung zugunsten der Weltgesundheit in vielen Jahrzehnten immens gewesen seien und für die öffentliche Gesundheit in der ganzen Welt einen großen Unterschied gemacht hätten. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag mitten in der Coronavirus-Pandemie die Beziehungen der USA zur WHO aufgekündigt.
* BREXIT - Der britische Premierminister Boris Johnson plant einem Medienbericht zufolge Brexit-Gespräche mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Juni. Regierungsvertreter hätten jedoch Johnson gewarnt, dass eine Einigung über das künftige Verhältnis zwischen der EU und Großbritannien vor Herbst erzielt werden müsse, berichtet die "Financial Times". "Wir benötigen eine breite Vereinbarung bis Sommer", zitierte das Blatt einen britischen Regierungsvertreter. Die Beratungen könnten nicht im September oder Oktober laufen. Die Verhandlungen über das künftige Verhältnis zwischen der EU und Großbritannien stecken in der Sackgasse.
rtr