* THYSSENKRUPP - Der kriselnde Industriekonzern will nach Milliardenverlusten zusätzlich 5000 Jobs streichen und schließt als letztes Mittel auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Statt der im Mai 2019 angekündigten 6000 Arbeitsplätze sollen insgesamt 11.000 wegfallen, teilte das Unternehmen am Donnerstagmorgen mit. 2019/20 verbuchte Thyssenkrupp unter dem Strich im fortgeführten Geschäft - ohne die veräußerte Aufzugssparte - einen Fehlbetrag von 5,5 Milliarden Euro. Insbesondere die von der Corona-Krise gebeutelte Stahlsparte verhagelte das Ergebnis. Eine Dividende soll es erneut nicht geben. Im neuen Geschäftsjahr 2020/21 soll es zwar besser laufen. Am Ende rechnet der Vorstand aber immer noch mit einem Jahresfehlbetrag von mehr als einer Milliarde Euro.

* VIRUS/IMPFSTOFF - BioNTech-Chef Ugur Sahin hofft noch im Dezember auf eine Notfallzulassung seines Corona-Impfstoffs in den USA. "Ich könnte mir vorstellen, dass in den USA Ende der ersten Dezemberhälfte, zweite Dezemberhälfte eine Genehmigung erfolgen könnte", sagte Sahin in einem Interview mit Reuters-TV. "Wenn sie so wollen, ein Weihnachtsgeschenk." BioNTech und sein US-Partner Pfizer hatten zuvor gemeldet, dass ihr Corona-Impfstoff nach einer endgültigen Analyse einen Schutz von 95 Prozent vor Covid-19 bietet. "Wir werden unsere Unterlagen in den USA bei der FDA jetzt am Freitag einreichen. Wir haben schon begonnen, hier in Europa bei der EMA unsere Unterlagen einzureichen, da wird das nächste Paket jetzt sehr kurzfristig erfolgen. Wir sind in sehr enger Abstimmung mit den Behörden."

* WIRECARD - Erstmals seit dem spektakulären Zusammenbruch des Zahlungsabwicklers wird der langjährige Vorstandschef Markus Braun heute öffentlich Stellung nehmen. Er muss nach einem Entscheid des Bundesgerichtshofs persönlich vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Berlin aussagen. Eine Vernehmung per Video wurde abgelehnt. Abgeordneten zufolge sind mehrere Stunden für die Vernehmung vorgesehen. Braun muss sich nicht selbst belasten und dürfte deswegen zu vielen Fragen die Aussage verweigern.

* US-WAHL/PENNSYLVANIA - Im Streit über den Wahlausgang im US-Bundesstaat Pennsylvania rudert Präsident Donald Trump doppelt zurück. Sein Wahlkampfteam beantragte, gesetzliche Ansprüche wieder aufzunehmen, die sie drei Tage zuvor aus der Klageschrift vom 9. November gestrichen hatte. In Gerichtsakten vom Mittwoch heißt es nun, die Reduzierung der Anklagepunkte sei "unbeabsichtigt" erfolgt und auf Missverständnisse zurückzuführen. Trumps Anwälte hatten bei der ersten Änderung erklärt, man habe aus Strategiegründen die Klage umstrukturiert.

* USA/VIRUS - In den USA sind nach Zählung der Nachrichtenagentur Reuters bislang mehr als 250.000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. In den vergangenen sieben Tagen meldeten die Vereinigten Staaten im Durchschnitt täglich 1176 Tote - mehr als die täglichen Todesfälle aus Indien und Brasilien zusammen. Indien und Brasilien sind nach den USA am stärksten von der Pandemie betroffen.

* BMW schließt im Zuge der Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte die Produktion von Verbrennungsmotoren in seinem Stammwerk in München. Auf der frei werdenden Fläche errichtet der Konzern bis 2026 für 400 Millionen Euro eine Montagelinie, die stärker auf Elektrofahrzeuge zugeschnitten ist, wie Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic sagte.

* WACKER NEUSON - CEO und CTO Martin Lehner scheidet per Ende Dezember aus dem Vorstand aus. Der Schritt erfolge aus persönlichen Gründen, teilt das Unternehmen mit. Finanzvorstand Wilfried Trepels scheide vorzeitig aus und lege sein Vorstandsmandat per Ende November nieder. Grund seien unterschiedliche Auffassungen zur Unternehmensführung. Das Amt werde zunächst von Kurt Helletzgruber übernommen, der ab Januar vorübergehend auch den Vorstandsvorsitz übernehme.

* PSA/FIAT CHRYSLER - Die Aktionäre sollen am 4. Januar über die Fusion des französischen PSA-Konzerns mit dem italienisch-amerikanischen Hersteller Fiat Chrysler zum weltweit viertgrößten Autobauer abstimmen.

* USA/REPRÄSENTANTENHAUS - Nancy Pelosi ist von den Demokraten einstimmig als Franktionsvorsitzende und somit als Kandidatin für das Amt der Präsidentin des Repräsentantenhaus für zwei weitere Jahre bestätigt worden. Auf ihrer Agenda für die kommende Amtsperiode stünden die Verabschiedung eines Gesetzes zur Reform der Strafverfolgung sowie Änderungen der Gesetzgebung bei den Themen Gesundheit und Umwelt ganz oben, sagte Pelosi.

* GROSSBRITANNIEN/RÜSTUNG - Die britische Regierung will das Budget für die Rüstung auf das Niveau während des Kalten Krieges anheben. In den nächsten vier Jahren sollen zum bestehenden Militär-Budget von umgerechnet knapp 47 Milliarden Euro zusätzlich rund 18,4 Milliarden Euro fließen, um modernste militärische Ausrüstung und Cyber-Sicherheit zu finanzieren.

* CHINA/HONGKONG - Die Außenminister der "Fünf Augen"-Geheimdienstallianz zeigen sich besorgt über Chinas Vorgehen in Hongkong. Die jüngste Anordnung, mit der nicht regierungskonforme Abgeordnete ohne Gerichtsverfahren aus dem Parlament ausgeschlossen werden können, scheine ein weiterer Versuch zu sein, kritische Stimmen in der chinesischen Sonderverwaltungszone zum Schweigen zu bringen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Länder. Kanada, USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland "fordern die chinesischen Zentralbehörden nachdrücklich auf, ihre Maßnahmen gegen den gewählten Abgeordneten in Hongkong zu überdenken und die Mitglieder des Legislativrates unverzüglich wieder einzusetzen."

rtr