* VIRUS - Angesichts sinkender Zustimmungswerte zur Corona-Politik geht die Bundesregierung in die Offensive: Nach heftiger Kritik an der Impfstoffversorgung hat die Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten für Montag um 14.00 Uhr ein Sondertreffen zu dem Thema vereinbart, wie Reuters aus Verhandlungskreisen erfuhr. Gesundheitsminister Jens Spahn warnte, dass es noch mindestens zehn harte Wochen bei der Impfstoff-Versorgung geben werde. Das Innenministerium bestätigte zudem, dass die Regierung faktische Einreisesperren für Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien vorbereitet. Aus rechtlichen Gründen würden aber "Beförderungsverbote" verhängt und keine Einreisesperren erlassen, hieß es in der Bundesregierung. Zudem solle die Schleierfahndung an den Landesgrenzen deutlich ausgeweitet werden. Grund ist die Furcht vor einem Einschleppen infektiöserer Virus-Varianten.
* VIRUS - Das Robert-Koch-Institut meldet 839 weitere Corona-Todesfälle binnen eines Tages. Insgesamt sind somit bislang 55.752 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen erhöhte sich dem Institut zufolge um 14.022 auf 2,192 Millionen.
* VIRUS/EU/ASTRAZENECA - Im Streit zwischen der EU und AstraZeneca über Engpässe bei Impfstoff-Lieferungen will der Pharmakonzern jetzt den Liefervertrag offenlegen. Das sagte ein EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings habe das Unternehmen darauf bestanden, sensible Passagen des Vertragswerks zu schwärzen. AstraZeneca hatte vergangene Woche Produktionsengpässen in einem Werk in Belgien eingeräumt und angekündigt, die der EU zugesagten Liefermenge bis Ende März nicht einhalten zu können.
* DAIMLER - Der Autobauer hat dank Einsparungen und der raschen Erholung des Autoabsatzes vom Corona-Schock den Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe im vergangenen Jahr 6,6 Milliarden Euro betragen, teilte Daimler mit. Gegenüber dem schwachen Vorjahr ist das ein Plus von 53 Prozent. Experten hatten dem Konzern nach Angaben von Daimler im Schnitt nur gut 5,2 Milliarden Euro Betriebsergebnis zugetraut. Daimler selbst hatte im November ein stabiles Ergebnis von 4,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Als Gründe für das bessere Abschneiden nannte der Konzern erfolgreiche Kostendisziplin und eine gute Marktnachfrage.
* BMW zieht einem Medienbericht zufolge die Produktion des Elektroautos "i4"vor. Der Serienanlauf im Stammwerk München solle bereits im August, spätestens aber im September beginnen, berichtet das "Handelsblatt". Der ursprüngliche Produktionsstart war für Ende 2021 angesetzt. BMW reagiere mit dem früheren Produktionsstart auf die stark ansteigende Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland. Zum anderen wolle das Unternehmen dem Rivalen Tesla zuvorkommen.
* CONTINENTAL - Die Staatsanwaltschaft Hannover vergrößert den Kreis der Beschuldigten in den laufenden Dieselermittlungen gegen dem Zulieferer. Wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug ermitteln die Behörden nun gegen 41 und nicht mehr nur gegen neun aktive und ehemalige Continental-Mitarbeiter, berichtet das "Handelsblatt". Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte laut der Zeitung die Ausweitung der Ermittlungen.
* SAP - Die SAP-Tochter Qualtrics hat ein fulminantes Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq hingelegt. Die Aktien des Datenanalyse-Software-Anbieters beendeten ihren ersten Handelstag bei 45,50 Dollar, nachdem die Titel zuvor zu je 30 Dollar zugeteilt worden waren. Der "sehr erfolgreiche" Börsengang verdeutliche, dass Investoren genauso viel Potenzial in Qualtrics sähen wie wir, sagte SAP-Chef Christian Klein am Freitag gegenüber Journalisten. Knapp 1,9 Milliarden Dollar der IPO-Einnahmen fließen direkt nach Walldorf. SAP will damit unter anderem Schulden abbauen und eine "verbesserte" Dividende bezahlen.
* THYSSENKRUPP - Wegen der umstrittenen Sondervergütung für den Thyssenkrupp-Vorstand will die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) dem Aufsichtsrat des Konzerns bei der anstehenden Hauptversammlung die Entlastung verweigern. "Da müssen wir die rote Karte zeigen. Das darf so nicht nochmal vorkommen", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler im Podcast "Die Wirtschaftsreporter" der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
* Der GAMESTOP-Hype an der US-Börse beschäftigt nun auch Politik und Gerichte. Der zukünftige Vorsitzende des Bankenausschusses im Senat, Sherrod Brown, kündigte auf Twitter Anhörungen "zum Zustand des Aktienmarktes" an. Zuvor hatte der bei Kleinanlegern beliebte Online-Broker Robinhood bekanntgeben, Käufe der seit Tagen hoch fliegenden Aktie des Videospiel-Anbieters zu sperren - Verkäufe lies Robinhood dagegen weiter zu.
* FACEBOOK/GAMESTOP - Das weltgrößte soziale Netzwerk hat nach dem GameStop-Hype die beliebte Aktienhandels-Gruppe Robinhood Stock Trades geschlossen. Der Gründer des Wall-Street-Diskussionsforums, Allen Tran, sagte, er habe eine Benachrichtigung von Facebook erhalten, wonach die 157.000 Mitglieder umfassende Gruppe wegen Verletzung des Regelwerks gesperrt werde.
* DEUTCHLAND/STEUERN - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im vergangenen Jahr wegen der Coronavirus-Krise deutlich gefallen, nicht aber kräftig wie zwischenzeitlich befürchtet. Das Minus betrug insgesamt 7,3 Prozent auf 682,3 Milliarden Euro, wie das Bundesfinanzministerium im jüngsten Monatsbericht mitteilte. Gegenüber 2019 fehlen damit 53,5 Milliarden Euro. Im Dezember 2020 gab es nur noch einen überraschend geringen Rückgang von gut zwei Prozent auf 93,3 Milliarden Euro.
rtr