* LUFTHANSA - Die Fluggesellschaft kommt einer Forderung der EU-Kommission nach und setzt die Zinszahlungen auf eine Anleihe bis zur Rückzahlung der staatlichen Corona-Hilfen aus. Die Kuponzahlungen für die 2015 emittierte, 500 Millionen Euro schwere Hybridanleihe würden bis zur Rückzahlung der Stillen Beteiligungen des Staates gestoppt, teilte die Lufthansa mit. Die EU-Wettbewerbshüter sähen die jährlichen Kuponzahlungen von 5,125 Prozent als Verstoß gegen die Beihilfe-Vorschriften. Gläubiger oder Aktionäre sollen nach den EU-Regeln nicht bedient werden, solange ein Unternehmen auf Geld der Steuerzahler angewiesen ist.
* BUND/STEUER - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im April sprunghaft gestiegen. Sie lagen mit 51,47 Milliarden Euro 31,9 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Der Vorjahresmonat war von ersten und massiven Hilfen in der Coronavirus-Krise geprägt, etwa Stundungen oder reduzierte Vorauszahlungen für Unternehmen. "Gegenüber dem April 2019, also einem Vorkrisenmonat, lagen die Steuereinnahmen noch gut 1,5 Prozent niedriger, beziehungsweise rund 0,8 Milliarden Euro."
* NAHOST - In Nahost zeichnet sich laut der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas womöglich ein Waffenstillstand ab. "Ich glaube, dass die laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe erfolgreich sein werden", sagte der Hamas-Funktionär Musa Abu Marzook dem libanesischen Fernsehsender Al Mayadeen. "Ich erwarte, dass ein Waffenstillstand innerhalb von ein oder zwei Tagen erreicht wird, und der Waffenstillstand wird im gegenseitigen Einvernehmen sein." Eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus ägyptischen Sicherheitskreisen erklärte, beide Seiten hätten sich mit Hilfe von Vermittlern prinzipiell auf einen Waffenstillstand geeinigt, die Details würden aber noch hinter verschlossenen Türen ausgehandelt.
* BAYER - Ein wichtiger Teil des milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs von Bayer in den USA hängt weiter in der Schwebe. Die Einigung von Bayer mit Klägeranwälten für den Umgang mit möglichen künftigen Glyphosat-Klagen müsse für gesunde Menschen, die dem Mittel im Unkrautvernichter Roundup ausgesetzt waren und in Zukunft erkranken, noch mal nachgebessert werden, erklärte der zuständige US-Bezirksrichter Vince Chhabria.
* Die DEUTSCHE TELEKOM will Investoren mit einem stärkeren Gewinnwachstum ködern. Das bereinigte Betriebsergebnis (EbitdaAL) solle in den kommenden Jahren um drei bis fünf Prozent zulegen, kündigte der Bonner Konzern anlässlich seiner Kapitalmarkttage an. Zuletzt hatte die Telekom ein jährliches Plus von zwei bis vier Prozent in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr hatte die durch den Zusammenschluss mit dem kleineren Konkurrenten Sprint gestärkte US-Tochter T-Mobile US das Ergebnis stark angeschoben, das um fast 42 Prozent auf 35 Milliarden Euro gesprungen war.
* AIRBUS - Die deutschen Betriebsräte von Airbus und die IG Metall setzen große Fragezeichen hinter die modifizierten Pläne des europäischen Flugzeugbauers zum Umbau der Produktion. "Das Vertrauen in das Management ist gleich Null", sagte der Konzernbetriebsratschef von Airbus in Deutschland, Holger Junge, nach einer Sitzung des Europäischen Betriebsrats. Dort hatten die Manager angeboten zu prüfen, ob die Fertigung von Klein- und Einzelteilen für den zivilen und militärischen Flugzeugbau doch im Konzern belassen und nicht verkauft werden könnte. Der für die Flugzeugbranche zuständige IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner hält das auszugliedernde Unternehmen mit 3500 Mitarbeitern für nicht lebensfähig. Die Pläne seien eine "Mogelpackung".
* CISCO - Der Netzwerkausrüster erwartet angesichts der abflauenden Coronavirus-Pandemie schwächere Geschäfte im laufenden Quartal als Experten. Der Gewinn je Aktie dürfte zwischen 81 und 83 Cent liegen, teilte Cisco mit. Analysten erwarten Refinitiv-Daten zufolge 85 Cent. Im abgelaufenen Quartal bis Anfang Mai stieg der Umsatz auf 12,8 Milliarden Dollar und lag damit über den Schätzungen von knapp 12,6 Milliarden. Der Gewinn legte auf knapp 2,9 Milliarden Dollar zu nach fast 2,8 Milliarden im Vorjahrszeitraum.
* TESLA - Der Marktwert der Bitcoin-Bestände des E-Auto-Pioniers hat sich durch den jüngsten Verfall der Kryptowährung auf 1,26 Milliarden Dollar etwa halbiert. Dies ergibt sich unter der Annahme, dass der am Ende des Quartals verzeichnete Wert von grob 2,5 Milliarden Dollar wie am Markt um 49 Prozent gefallen ist. Damit würde er nahe des Kaufpreises liegen.
* QANTAS - Die australische Fluggesellschaft will mit neuen Kostensenkungen die Verschuldung infolge der Corona-Krise abbauen. Löhne und Gehälter sollen für die kommenden zwei Jahre eingefroren, Provisionen für Reisebüros auf internationale Tickets gekürzt und dem Kabinenpersonal der internationalen Abteilung Abfindungen angeboten werden, kündigte das Unternehmen an.
* USA - Angesichts des Aufschwungs nach der Corona-Krise zeichnet sich in der US-Notenbank Fed eine Debatte über das Abschmelzen der Konjunkturhilfen ab dem Sommer ab. Eine Reihe von Währungshütern denkt darüber bereits laut nach, wie aus den Protokollen der Zinssitzung vom April hervorgeht. Wenn die Konjunkturerholung weiter rasche Fortschritte mache, könnte es nach Ansicht der Notenbanker auf einer der nächsten Sitzungen "angemessen" sein, über einen Plan zur Anpassung des Tempos bei den Anleihenkäufen zu sprechen. Doch signalisieren die Währungshüter auch, dass auf die Diskussion keinesfalls zeitnah mit konkreten Schritten zum Abschmelzen der Anleihenkäufe zu rechnen ist.
* EZB-Direktorin Isabel Schnabel geht davon aus, dass die Inflation ab 2022 wieder spürbar zurückgehen sollte auf schätzungsweise 1,2 Prozent im Euro-Raum: "Das bedeutet für uns, dass wir weiterhin die Finanzierungsbedingungen günstig halten, um die Wirtschaft zu unterstützen. Und ein Zinsanstieg deutet sich derzeit nicht an", sagte Schnabel der ARD.
* FED/KRYPTOWÄHRUNGEN - Der drastische Wertverfall bei Kryptowährungen stellt nach Ansicht führender US-Währungshüter keine größere Gefahr für das Finanzsystem dar. Derzeit sei damit keine "systemische Sorge" verbunden, sagte der Präsident des Notenbankbezirks St. Louis, James Bullard. Doch sei allen bewusst, dass Kryptowährungen "sehr schwankungsanfällig" sein könnten.
rtr