* OECD/STEUERREFORM - Weltweit tätige Konzerne müssen sich auf eine schärfere Besteuerung einstellen. 130 Länder vereinbarten eine umfassende Steuerreform. Diese enthält eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent. Außerdem sollen große Schwellenländer mehr Steuern von den größten und profitabelsten Unternehmen der Welt abbekommen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz sprach bei einem Besuch in Washington von einem kolossalen Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit. Es wird nun damit gerechnet, dass die G20-Staaten mit den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern Ende nächster Woche bei ihrem Treffen in Venedig auch grünes Licht geben. Letzte Details und ein Plan zur Umsetzung sollen dann bis Oktober geklärt werden. Gelten sollen die neuen Regeln ab 2023, was als ambitioniert und noch nicht gesichert gilt.
* USA/CHINA - Die USA zeigen sich über Chinas raschen Aufbau seiner Atomstreitkräfte besorgt. Wie der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, auf einer Pressekonferenz mitteilte, weiche China offenbar von seiner jahrzehntelangen Nuklearstrategie ab. Bezugnehmend auf einen Bericht der "Washington Post" erklärt Price, dass Entwicklungen wie der von der Zeitung berichtete Bau von mehr als 100 neuen Raketensilos in einem Wüstengebiet im Westen des Landes darauf hindeute, dass das nukleare Arsenal schneller wachse als bisher angenommen. Man habe Peking aufgefordert über Maßnahmen zu verhandeln, um die Risiken eines Wettrüstens zu verringern.
* GROßBRITANNIEN - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird heute bei ihrem Besuch in Großbritannien vor dem Kabinett von Premierminister Boris Johnson sprechen. Wie das Büro von Johnson mitteilte, sei es das erste Mal seit fast 25 Jahren, dass ein ausländisches Regierungsoberhaut dies tue. Wie das Büro der Kanzlerin erklärte, hat der britische Premierminister sie auch auf dessen offiziellen Landsitz in Chequers eingeladen. Dort sollen unter anderem die Reiseregelungen zwischen den beiden Ländern während der Pandemie besprochen werden. Merkel wird außerdem von Königin Elisabeth II. auf Schloss Windsor zu einer Privataudienz empfangen.
* VOLKSWAGEN - Der Autobauer hat in den USA im ersten Halbjahr 2021 einen Verkaufsrekord aufgestellt. Mit 211.000 Fahrzeugen habe Volkswagen of America den höchsten Absatz in dem Zeitraum seit fast 50 Jahren erzielt, sagte Volkswagens US-Chef Scott Keogh zu Journalisten. Damit sei auch der Marktanteil vergrößert worden. Grund sei ein erweitertes Portfolio gewesen, das sich zunehmend auf SUVs konzentriert habe.
* BMW - Der Münchener Autobauer hat im zweiten Quartal mehr Fahrzeuge in den USA abgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Verkaufszahlen kletterten um 89,5 Prozent auf 96.561 Autos, wie BMW of North America mitteilte.
* CTS EVENTIM - Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter hofft bei Konzerten im Herbst auf volle Hallen. "Ich hoffe, dass wir im vierten Quartal Indoor-Konzerte mit voller Kapazität ohne Abstand und Maske sehen werden", sagte Vorstandschef Klaus Peter Schulenberg der "FAZ". "Vielleicht geht das ab November. Natürlich wird dann die 3-G-Regel angewandt werden müssen, und das wird auch noch einige Zeit so bleiben." Beim "Frequency Festival", das im August in Österreich mit 55.000 Besuchern stattfinden soll, gelte es zu beweisen, dass Hygienekonzepte bei Großveranstaltungen - auch elektronisch - umsetzbar seien.
* VIRGIN GALACTIC - Der Milliardär und Unternehmer Richard Branson will am 11. Juli mit dem Testflug der Virgin Galactic Holding an den Rand des Weltraums reisen. Wie Bransons Firma mitteilt, sei der Flug mit dem Virgin-Raumflugzeug VSS Unity ein wichtiger Meilenstein im Wettlauf, eine neue Ära der privaten kommerziellen Raumfahrt einzuleiten. Es würde auch bedeuten, dass Branson noch vor Amazon-Gründer Jeff Bezos, dem das rivalisierende Weltraumtourismusunternehmen Blue Origin gehört, außerhalb der Erdatmosphäre reisen würde.
* ROBINHOOD - Vor ihrem geplanten Börsengang glänzt die Trading-App Robinhood mit einem kräftigen Umsatzsprung. Die Erlöse kletterten in den ersten drei Monaten um 309 Prozent auf 522 Millionen Dollar verglichen mit dem selben Vorjahreszeitraum, wie das US-Unternehmen mitteilte. Im vergangenen Jahr stand ein Gewinn von sieben Millionen Dollar unter dem Strich nach einem Verlust von 107 Millionen Dollar. Robinhood peilt die Börsennotiz an der US-Technologiebörse Nasdaq an. Laut Finanzkreisen wurde die App bei ihrer jüngsten Finanzierungsrunde mit 30 Miliarden Dollar bewertet.
* BANKEN/TARIFE - Beim Auftakt der Tarifverhandlungen für 140.000 Beschäftigte der privaten Banken stehen die Zeichen auf Sturm. Die Arbeitgeber hätten bei Gesprächen am Donnerstag Gestaltungswillen vermissen lassen und keine Verhandlungsbereitschaft gezeigt, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Der Arbeitgeberverband (AGV) wies die Forderungen nach deutlich über vier Prozent mehr Gehalt und tariflichen Homeoffice-Regelungen zurück.
* ABB - Der Schweizer Elektrotechnikkonzern treibt die Vorbereitungen für den Börsengang seines Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos voran. Die Sparte könnte im besten Fall in der ersten Jahreshälfte 2022 an die Schweizer Börse kommen, wie mit der Situation vertraute Personen Reuters sagten.
* ÖL - Die Ölländer-Gruppe Opec+ verschiebt ihr Ministertreffen auf heute. Es müssten noch weitere Gespräche über die Förderpolitik geführt werden, zitieren irakische Staatsmedien Iraks Ölminister Ihsan Abdul Jabbar. Aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen verlautete, die Vereinigten Arabischen Emirate hätten bisherige Vorschläge blockiert.
rtr