LUFTHANSA - Im Tarifstreit mit ihren Piloten kann es bei der Airline jederzeit zu einem Streik kommen. Die Lufthansa habe ein neues Angebot vorgelegt, das aus Sicht der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) trotz "eines Schritts in die richtige Richtung" aber unzureichend sei, erklärte die VC. Die Vorbereitungen für Streikmaßnahmen hätten begonnen. "Dennoch ist klar, dass die Vereinigung Cockpit weiter erreichbar ist", sagte die Gewerkschaft. "Wir stehen für eine Fortsetzung der Gespräche jederzeit zur Verfügung", teilte auch die Lufthansa mit. Es gebe Terminvorschläge, um mit VC eine "flexible Ausgestaltung" des jüngsten Angebots zu besprechen.

USA - An den Finanzmärkten wird heute mit Spannung die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf der Konferenz von Jackson Hole erwartet. Von dem Auftritt auf dem Zentralbank-Symposium im US-Bundesstaat Wyoming erhoffen sich Investoren Aufschluss über den weiteren Leitzinskurs der Federal Reserve. Sie kämpft gegen die ausufernde Inflation an und hat seit der Zinswende im März das geldpolitische Niveau stetig erhöht. Es liegt aktuell in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent. An der Börse wird derzeit gerätselt, ob die Fed im September erneut einen sehr kräftigen Schritt nach oben machen oder die Zinszügel etwas weniger stark anziehen wird.

MERCEDES-BENZ/BMW/VOLKSWAGEN - Die geplanten Änderungen beim sogenannten Umweltbonus für Elektrofahrzeuge wirken sich laut Regierungsangaben auf deutsche Premium-Hersteller besonders negativ aus. Entsprechend einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CSU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange sind nur noch ein Bruchteil der angebotenen Batteriefahrzeuge von BMW, Mercedes-Benz und Audi ab 2024 förderfähig, wie die "Augsburger Allgemeine" laut Vorabbericht über das ihr vorliegende Schreiben berichtete. Wenn ab 2024 nur noch E-Autos gefördert werden, die billiger als 45.000 Euro sind, sinkt demnach die Zahl der förderfähigen Modelle bei Mercedes-Benz von derzeit 40 auf sieben, bei BMW von 47 auf zwei und bei Audi von 13 auf fünf.

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SPACEX/T-MOBILE US - Die Telekom-Tochter T-Mobile wird die Starlink-Satelliten von SpaceX für ihre Mobiltelefone benutzen. Nach den neuen Plänen werden Mobilfunkmasten überflüssig sein und das Versenden von Texten und Bildern auch an Orten ermöglichen, an denen derzeit keine Mobilfunkabdeckung bestehe, sagte SpaceX- und Tesla-Chef Elon Musk. Das sei für Notfallsituationen in abgelegenen Gebieten von entscheidender Bedeutung.

TARIFE - Die Gewerkschaft Verdi geht nach einigen hohen Tarifabschlüssen mit breiter Brust in die anstehenden Verhandlungen in weiteren Branchen. "Wir treten in allen derzeit bevorstehenden Tarifrunden mit dem erklärten Ziel an, die Inflation mindestens auszugleichen", sagte Gewerkschaftschef Frank Werneke. Das gelte vor allem für mittlere und niedrigere Einkommensgruppen, die besonders von der rasanten Teuerung betroffen seien.

TWITTER muss im Streit über den geplanten Kauf durch Tesla-Chef Elon Musk einem US-Gericht zufolge nur gewisse Daten aushändigen. Der zuständige Richter im Bundesstaat Delaware wies den Kurznachrichtendienst an, wie von Musk gefordert die Daten von 9000 Benutzerkonten herauszugeben, die 2021 als Teil einer Untersuchung auf mögliche Spam- oder gefälschte Konten verwendet worden waren. Andere Forderungen von Musk wies der Richter dagegen als "absurd weit gefasst" zurück. Die Twitter-Aktie legte nach Bekanntwerden des Urteils im Verlauf um ein Prozent zu.

DELL hat wegen des starken Dollars und erneuter Corona-Ausbrüche im wichtigen Abnehmerland China das geringste Umsatzwachstum seit sechs Quartalen vorgelegt. Der Umsatz stieg im Geschäftsquartal bis zum 29. Juli um neun Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 26,4 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern bekanntgab. Dies lag nach Refinitiv-Daten im Rahmen der Experten-Erwartungen. Der Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft fiel auf 506 Millionen Dollar nach 629 Millionen Dollar.

GAP hat dank einer starken Nachfrage nach der Marke Banana Republic die Umsatzerwartungen der Experten für das zweite Quartal übertroffen. Allerdings kassierte der Bekleidungskonzern seinen Jahresausblick angesichts von gefüllten Lagern und eines schwachen Geschäfts der Marke Old Navy. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Dollar und lag damit leicht über den Vorhersagen. Der Quartalsverlust betrug 49 Millionen Dollar. Der Konzern hatte Ende Mai die Gesamtjahresziele gesenkt und im Juli einen Wechsel an der Spitze angekündigt.

rtr