* DEUTSCHLAND/USA/RUSSLAND/UKRAINE - Bundeskanzler Olaf Scholz sieht vor seinem Antrittsbesuch bei US-Präsident Joe Biden wichtige Fortschritte bei der Lösung der Ukraine-Krise. Man sehe eine "wachsende Verbesserung der Situation", sagte Scholz der ARD am Sonntag vor seinem Abflug nach Washington. Selbst wenn bisher die gegenseitigen Vorwürfe im Mittelpunkt der Gespräche zwischen dem Westen und Russland stünden, sei man vorangekommen. Er sei selbst "auch persönlich ein wenig stolz", dass man dies hinbekommen habe. Er sei in engster Abstimmung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Während Scholz am Montag mit Biden zusammentrifft, wird Macron zu einem Besuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin erwartet. Ebenfalls am Montag bricht Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in die Ukraine auf. Sie ist dort unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj verabredet.

* DEUTSCHLAND/UKRAINE-KRISE - Unmittelbar vor seinem Besuch im Weißen Haus in Washington hat Bundeskanzler Olaf Scholz die deutsche Bereitschaft zu einschneidenden Sanktionen gegen Russland in der Ukraine-Krise betont. Zusammen mit seinen Verbündeten sei Deutschland bereit, notfalls "alle nötigen Schritte" zu gehen, sagte Scholz am Sonntag der Zeitung "Washington Post" auf die Frage nach Sanktionen gegen die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. Putin wisse, dass er für eine Aggression gegen die Ukraine einen sehr hohen Preis zahlen müsse.

* EZB - Bei weiter hohem Inflationsdruck wird die EZB laut dem lettischen Notenbankchef den Weg für eine Zinswende wohl früher freimachen. Falls der Arbeitsmarkt weiter rund laufe und die Wirtschaft auf Kurs bleibe, sei die Richtung klar, sagte EZB-Ratsmitglied Martins Kazaks der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir dürften früher handeln als wir es in der Vergangenheit angenommen haben." Es sei derzeit verfrüht, schon einen speziellen Monat für eine Zinserhöhung zu nennen. Der an Finanzmärkten als möglicher Zeitpunkt für eine Anhebung gehandelte Juli sei eher unwahrscheinlich: Dazu müssten die Anleihenzukäufe der EZB in einem "extremen und unwahrscheinlich schnellen Tempo" abgebaut werden, sagte Kazaks.

* AAREAL BANK - Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch durch Finanzinvestoren gerät der Vorstand des Immobilienfinanzierers unter Druck von Hedgefonds. Die Beteiligungsfirmen Advent und Centerbridge sowie der kanadische Pensionsfonds CPPIB räumten ein, mit ihrem 1,86 Milliarden Euro schweren gemeinsamen Angebot gescheitert zu sein. Sie verfehlten die selbst gesetzte Schwelle von 60 Prozent der Anteile - und zwar deutlich, wie ein Insider sagte: "Knapp war es nicht." Die aktivistischen Investoren Petrus Advisers und Teleios, die zusammen mehr als 20 Prozent halten, feierten das als Erfolg ihrer Gegenwehr. Ihrer Ansicht nach wurde die Bank zu gering bewertet. Sie kritisierten den Vorstand um Jochen Klösges scharf und forderten den Austausch von Aufsichtsräten.

* CREDIT SUISSE - Mit der Credit Suisse sitzt ab heute erstmals eine Großbank auf der Anklagebank des Schweizer Bundesstrafgerichts. Die Staatsanwälte werfen dem Institut und einer ehemaligen Mitarbeiterin Geldwäsche für einen bulgarischen Kokainhandelsring vor. Bei einer Verurteilung droht dem Institut eine Zahlung von rund 42,4 Millionen Franken. Schwerer ins Gewicht fallen dürfte allerdings die potenzielle Rufschädigung für die Bank, die auf eine Reihe von Skandalen und Verfahren zurückblickt. Credit Suisse bestreitet die Anklagepunkte.

* AIRBUS kann sich vorstellen, die Motoren für seine geplanten Wasserstoff-Flugzeuge selbst zu produzieren. "Das ist etwas, was wir grundsätzlich auch selber machen könnten", sagte Vorstandschef Guillaume Faury der "Welt am Sonntag" und sprach von einem möglichen Strategiewechsel. Die Triebwerke für konventionelle Maschinen bezieht Airbus bei Herstellern wie MTU oder ROLLS-ROYCE.

* HENKEL - Der in den Produktfeldern Klebstoff und Körperpflege engagierte Konzern denkt nicht an eine Aufspaltung. "Ganz klar: Nein", sagte Vorstandschef Carsten Knobel der "FAS". Das sehe auch der Gesellschafterausschuss des börsennotierten Familienunternehmens so.

* VOLKSWAGEN - Die VW-Tochter Audi richtet sich neu aus. "Wir werden unsere Modellpalette nach unten begrenzen und nach oben erweitern", sagte Audi-Chef Markus Duesmann dem "Handelsblatt". "Konkret haben wir entschieden, den A1 nicht mehr zu bauen, und auch vom Q2 wird es kein Nachfolgemodell mehr geben." Der 2016 eingeführte Geländewagen werde 2023 auslaufen, weil er nicht mehr in die Planung des Portfolios und der Entwicklungskapazitäten passe. "Größere Modelle sind beliebt. Die Menschen wollen sich aufgrund der Covid-Pandemie etwas gönnen." Audi weite deshalb sein Angebot in der Oberklasse aus.

* VOLKSWAGEN - Die Konzerntochter Porsche rechnet trotz des anhaltenden Chipmangels mit einem weiteren Rekordjahr. "Wenn ich mir den aktuellen Auftragsbestand anschaue, bin ich für das Jahr 2022 sehr zuversichtlich", sagte Porsche-Vertriebschef Detlev von Platen der Branchenzeitschrift "Automobilwoche". Das Absatzplus könne in diesem Jahr auf einem ähnlichen Niveau liegen wie 2021.

* CECONOMY - Europas größte Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn haben im wichtigen Weihnachtsgeschäft deutliche Rückgänge bei Umsatz und Gewinn verbucht. Die Erlöse schrumpften im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 auf 6,9 (7,5) Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis gab auf 274 (346) Millionen Euro nach, wie die Eignerin der beiden Ketten, Ceconomy, mitteilte.

* GLOBALWAFERS - Der gescheiterte Käufer des Münchner Chip-Zulieferers Siltronic will das gesparte Geld in neue Fabriken stecken. Die taiwanische GlobalWafers kündigte an, bis 2024 bis zu 100 Milliarden Taiwan-Dollar (3,1 Milliarden Euro) zu investieren, davon einen Großteil in den Ausbau der Wafer-Produktionskapazitäten an bestehenden und neuen Standorten. In Frage kämen dafür Asien, die USA, aber auch Europa.

* PELOTON - Mehrere Konzerne haben einer Zeitung zufolge Interesse an einer Übernahme des Fitnessgeräte-Herstellers. Darunter sei Amazon, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Sache vertrauten Personen.

* USA/FED/POWELL - Fed-Chef Jerome Powell führt seit dem Ablauf seiner ersten Amtszeit am Samstag das Amt kommissarisch weiter. Die Notenbank verwies am Freitag auf das laufende Nominierungsverfahren im Senat. Dort soll ein Ausschuss am 15. Februar über eine zweite Amtszeit des Republikaners abstimmen. Die eigentliche Bestätigung des Kandidaten von Präsident Joe Biden durch die gesamte Kongresskammer wird kurz darauf erwartet. Powell trat seinen Posten am 05. Februar 2018 an.

rtr