* ENERGIE - Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Befüllung europäischer Gasspeicher angeordnet. Voraussetzung sei, dass zunächst Russlands eigene Speicher aufgefüllt würden, sagte Putin dem Chef des staatlichen Gaskonzerns Gazprom, Alexej Miller. Danach sollten die Level in den Gasspeichern in Österreich und Deutschland erhöht werden. Miller sagte, die heimischen Speicher dürften bis zum 8. November vollständig gefüllt sein.
* USA/SUDAN - US-Außenminister Antony Blinken hat mit der sudanesischen Außenministerin Mariam Sadik al-Mahdi eine mögliche Unterstützung der USA nach dem Militärputsch in dem nordafrikanischen Land erörtert. Er habe in einem Telefonat mit Al-Mahdi besprochen, wie die Vereinigten Staaten den Wunsch des sudanesischen Volkes nach einer Rückkehr zu einem von Zivilisten geführten Übergang zur Demokratie am besten unterstützen können, teilte Blinken auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er verurteile die Machtübernahme des sudanesischen Militärs und die Verhaftung der zivilen Regierung.
* EZB - Vor dem Hintergrund steigender Preise und Corona-Infektionszahlen muss die EZB heute ihren geldpolitischen Kurs abstecken. Die Sitzung des EZB-Rats ist zugleich die letzte vor der im Dezember ins Auge gefassten Entscheidung über die Zukunft des in der Pandemie aufgelegten Anleihenkaufprogramms PEPP. Dieses soll ein günstiges Finanzierungsumfeld für die Wirtschaft sichern. Beobachter erhoffen sich insbesondere mit Blick auf dieses Thema Hinweise von Notenbankchefin Christine Lagarde.
* AIRBUS - Der europäische Flugzeugbauer kommt noch schneller aus der Corona-Krise als gedacht. Airbus hob seine Gewinnerwartungen am Donnerstag zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten an und erwartet nun für 2021 ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) von rund 4,5 Milliarden Euro, 500 Millionen mehr als bisher. Nach den ersten neun Monaten steht bereits ein operativer Gewinn von knapp 3,4 Milliarden Euro zu Buche; vor einem Jahr lag Airbus noch mit 125 Millionen Euro in den roten Zahlen. Unter dem Strich steht ein Nettogewinn von 2,6 (Vorjahreszeitraum: minus 2,7) Milliarden Euro.
* VOLKSWAGEN - Im Streit um seine Teilnahme an einer Belegschaftsversammlung hat VW-Chef Herbert Diess dem Druck des Betriebsrats nachgegeben. Der Konzernchef werde an einer von der Arbeitnehmervertretung am 4. November angesetzten Betriebsversammlung teilnehmen, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Zwei Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters zuvor gesagt, dies habe der 63-Jährige dem Aufsichtsrat am Mittwoch zugesagt. Eine für heute angesetzte eigene Informationsveranstaltung werde Diess absagen.
* FORD - Der US-Autobauer hat im dritten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen, schlug sich aber besser als von Experten erwartet. Unter dem Strich brach der Gewinn um ein Viertel auf 1,8 Milliarden Dollar ein, wie der US-Branchenzweite mitteilte. Zuvor hatte Lokalrivale General Motors wegen der Chipkrise einen Gewinneinbruch um fast die Hälfte gemeldet. Auch der Umsatz deutet darauf hin, dass es Ford besser gelingt, das Geschäft trotz des weltweiten Mangels an Halbleitern voranzutreiben: Ford wies Erlöse von 35,7 Milliarden Dollar aus, GM von 26,8 Milliarden Dollar. Ford kündigte eine Dividendenzahlung im vierten Quartal von zehn Cent je Anteilsschein an.
* EBAY - Der Onlinehändler hat trotz der schärfer werdenden Konkurrenz durch den stationären Handel seinen Umsatz erhöht. Die Erlöse legten im dritten Quartal um elf Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu, wie der US-Konzern mitteilte. Das lag über den Erwartungen von Analysten. Für das laufende Quartal rechnet eBay allerdings nur noch mit einem Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent.
* SAMSUNG ELECTRONICS - Der südkoreanische Tech-Gigant verzeichnet im dritten Quartal den höchsten Gewinn seit drei Jahren. Der Betriebsgewinn stieg von Juli bis September um 28 Prozent auf 15,8 Billionen Won (13,48 Mrd. Dollar), verglichen mit 12,35 Billionen Won ein Jahr zuvor, teilte der weltweit führende Hersteller von Speicherchips und Mobiltelefonen mit. Das Ergebnis sei auf die steigenden Preise für Speicherchips und der regen Nachfrage nach Displays zurückzuführen, die die gestiegenen Kosten für die Produktion von Unterhaltungselektronik abgefedert haben.
* UNIVERSAL MUSIC GROUP (UMG) - Das weltgrößte Musiklabel mit Künstlern wie Lady Gaga, Taylor Swift, Metallica oder The Weeknd hat im dritten Quartal Umsatz und Ergebnis kräftig gesteigert. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) nahm um 21 Prozent auf 461 Millionen Euro zu, wie das seit September an der Amsterdamer Börse notierte Plattenunternehmen mitteilte.
* NVIDIA - Die EU-Kommission nimmt die von Nvidia geplante 54 Milliarden Dollar schwere Übernahme des britischen Chip-Entwicklers Arm genauer unter die Lupe. "Während Arm und Nvidia nicht direkt miteinander in Konkurrenz stehen, ist das geistige Eigentum von Arm ein wichtiger Bestandteil von Produkten, die mit denen von Nvidia konkurrieren", erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Nvidia erklärte, die Bedenken ausräumen zu wollen.
* SHELL - Der aktivistische Investor Third Point hat einem Medienbericht zufolge eine große Beteiligung am Ölkonzern Royal Dutch Shell erworben und fordert dessen Aufspaltung. Die Beteiligung sei mehr als 500 Millionen Dollar wert und mache Third Point zu einem der größten Anteilseigner von Shell, berichtet das "Wall Street Journal".
* US-EINZELHANDEL - Die Branche blickt zuversichtlich auf das anstehende Weihnachtsgeschäft. Der Umsatz im November und Dezember könnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwischen 8,5 und 10,5 Prozent auf rund 843 bis 859 Milliarden Dollar steigen, teilte die Nationale Einzelhandelsvereinigung (NRF) mit. Die Verbraucher hätten so viel auf der hohen Kante wie nie zuvor, zudem stiegen Löhne und Gehälter. Das ermögliche es den Kunden, auch höhere Preise zu bezahlen, die Firmen wegen der anziehenden Inflation verlangten. Nur Lieferengpässe vor allem bei Spielen könnten den Konzernen einen Strich durch die Rechnung machen, so die NRF.
* IRAN/ATOM - Die internationalen Gespräche zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran sollen der Regierung in Teheran zufolge bis Ende November wieder aufgenommen werden. Dies kündigte der iranische Chefunterhändler Ali Bagheri Kani auf Twitter an. Zuvor hatte er sich mit Vertretern der EU in Brüssel getroffen. Im Laufe der kommenden Woche solle der genaue Termin bekanntgegeben werden, schrieb er weiter. Die USA waren einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten wieder Sanktionen gegen den Iran verhängt.
* WALL STREET - Die Rekordjagd an der Wall Street ist vorerst beendet. "Die Firmenbilanzen sind sehr ermutigend, die Bewertungen aber bereits hoch", sagte Anlagestratege Sebastien Galy von der Vermögensverwaltung der Nordea Bank. Außerdem würden Investoren wegen der erwarteten baldigen Drosselung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank Fed vorsichtiger.
rtr