WACKER NEUSON - Der Münchner Baumaschinen-Hersteller schraubt die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr leicht zurück. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) werde bei 9,5 bis 10,0 Prozent liegen, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte Wacker Neuson den oberen Rand der Prognose bei 10,5 Prozent gesehen. Das Ergebnis werde wie zuletzt schon auch im zweiten Halbjahr von den angespannten Lieferketten und dem Preisdruck bei Material, Energie und Transporten belastet. Vom Sommer an sollten sich aber Preiserhöhungen positiv auf die Rendite auswirken. Der Umsatz soll 2022 wie geplant zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro liegen.

HYPOPORT - Beim Lübecker Finanzvermittler hat sich das Gewinn- und Umsatzwachstum im abgelaufenen Quartal verlangsamt. Der Umsatz sei aber immer noch um 20 Prozent auf 126 Millionen Euro gestiegen, teilte der Betreiber der Vertriebsplattformen Europace und Dr. Klein mit. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) war mit rund 13 Millionen Euro gut ein Drittel höher als vor Jahresfrist. Das hatte sich abgezeichnet: Auch das Transaktionsvolumen wuchs von April bis Juni nicht mehr so schnell.

AMADEUS FIRE - Die hohe Nachfrage nach Fachkräften hat die Geschäfte des Personaldienstleisters angekurbelt. Im ersten Halbjahr legten die Erlöse um 12,7 Prozent auf 201,1 Millionen Euro zu, während das operative Ergebnis (Ebita) um ein Prozent auf 29,8 Millionen Euro kletterte, wie das Unternehmen mitteilte. Der Vorstand bestätigte seine Jahresziele. Diese sehen ein Plus des Ebita um sieben bis neun Prozent vor.

UBS - Die Schweizer Großbank hat von April bis Juni 2022 den höchsten Gewinn eines zweiten Quartals seit zehn Jahren eingefahren. Mit Rückenwind eines Beteiligungsverkaufs in Japan verbesserte der Weltmarktführer im Geschäft mit Reichen und Superreichen das Ergebnis unter dem Strich um fünf Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar, wie die UBS mitteilte. Der Zwischenbericht konnte die Markterwartungen aber nicht ganz erfüllen. Analysten hatten einer von dem Institut selbst erhobenen Umfrage zufolge mit einem Nettogewinn von 2,4 Milliarden Dollar gerechnet.

WALMART - Der weltgrößte Einzelhändler blickt angesichts der hohen Inflation skeptischer auf das Gesamtjahr und warnt vor niedrigeren Gewinnen. Das US-Unternehmen reduzierte seine Erwartung für das bereinigte Ergebnis je Aktie und schickte damit seine Aktie nachbörslich auf Talfahrt. Walmart geht nun von einem Rückgang des Gewinns je Anteilsschein um elf bis 13 Prozent aus. Zuvor hatte der Konzern für das Gesamtjahr nur eine Verringerung um ein Prozent in Aussicht gestellt. Aufgrund der kräftigen Inflation hielten sich die Kunden mit ihren Anschaffungen zurück. Deshalb habe Walmart die Preise senken müssen, um die Waren noch losschlagen zu können.

USA/TECHNOLOGIE - In den USA startet die Bilanzsaison der großen Technologie-Konzerne mit den Quartalszahlen der Google- und Youtube-Mutter Alphabet und dem Software-Riesen Microsoft. Bei Alphabet erwarten Experten ein stockendes Umsatzwachstum, weil das Werbegeschäft unter dem drohenden Abschwung der Weltwirtschaft leidet. Microsoft hat bereits gewarnt, dass der starke Dollar das Geschäft getrübt habe.

AMAZON - Der Internet-Riese hebt die Gebühren für seinen Streamingdienst Prime wegen der hohen Inflation und gestiegenen Betriebskosten an. In Deutschland, Amazons zweitgrößtem Markt nach den USA, steigen die Kosten für eine jährliche Prime-Mitgliedschaft um 30 Prozent auf 89,90 Euro, teilte der Konzern mit.

WOOLWORTHS - Der australische Einzelhandelsriese schickt seinen Vorstandsvorsitzenden Gordon Cairns im Oktober nach siebenjähriger Amtszeit in den Ruhestand. Der langjährige, nicht geschäftsführende Direktor Scott Perkins werde Cairns' Nachfolge antreten, teilte die größte Supermarktkette des Landes mit. Cairns plane, nach der Jahreshauptversammlung des Konzerns am 26. Oktober zurückzutreten.

RUSSLAND/GAS - Nur wenige Tage nach der Wiederaufnahme der Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 hat die russische Gazprom eine Halbierung der Liefermenge angekündigt. Der russische Staatskonzern teilte mit, die Gaslieferungen würden auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag von mehr als 160 Millionen Kubikmetern bei voller Kapazität verringert. Dies werde ab Mittwoch gelten. Dies entspräche einer Pipeline-Auslastung von etwa 20 Prozent. Derzeit läuft sie mit etwa 40 Prozent. Nach Ansicht von Wirtschaftsminister Robert Habeck wird Gazprom "nach eigener Willkür" entscheiden, ob er den Erdgasfluss komplett stoppen wird." Die jüngste Drosselung sei "jetzt keine Überraschung, wenngleich immer wieder ärgerlich, dass Gazprom andere Gründe vorschiebt", sagt Habeck in der ARD - "dass sie nicht einmal den Mumm haben zu sagen, wir sind in einer wirtschaftskriegerischen Auseinandersetzung mit euch". Stattdessen würden "Farce-Geschichten über diese Turbinen erzählt, was einfach nicht stimmt".

EU/GAS - Die Energieminister der EU-Länder stimmen bei einer Sondersitzung in Brüssel über den Gasnotfallplan der EU ab. Der sieht in den kommenden Monaten Einsparungen der einzelnen Länder beim Gasverbrauch von jeweils 15 Prozent vor. Dieses Ziel soll zunächst freiwillig sein, könnte aber im Fall einer Versorgungsnotlage nach den Vorstellungen der Kommission auch verpflichtend werden. Gegen das Vorhaben regt sich Widerstand zum Beispiel in Polen und Spanien. EU-Diplomaten zufolge ist eine Abschwächung im Gespräch.

IWF/KONJUNKTUR - Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt seinen aktualisierten Konjunkturausblick vor. Der Fonds befürchtet eine Rezession in zahlreichen Ländern, sollten sich die Energieengpässe im Zuge des Krieges in der Ukraine verstärken. Die Prognosen für die Weltwirtschaft sollen vor diesem Hintergrund nun erneut gesenkt werden.

rtr