BAYER - Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern muss im Glyphosat-Streit in den USA eine weitere Schlappe einstecken. Ein Bundesberufungsgericht rollte am Dienstag den Fall des Klägers John Carson aus dem Bundesstaat Georgia wieder auf, den Bayer Ende 2020 in erster Instanz bereits gewonnen hatte. Das Gericht in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama wies das Argument von Bayer zurück, dass das Unternehmen durch Bundesgesetze vor bundesstaatlichen Klagen wie der von Carson geschützt sei. Carson führt seine 2016 diagnostizierte Krebserkrankung auf die jahrelange Verwendung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup von Bayer zurück. Bayer erklärte, man sei mit dem Urteil nicht einverstanden und werde alle Optionen prüfen.

BANKEN - Der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Mark Branson, sieht durch eine mögliche Rezession gepaart mit einem Zinsschock Gefahren auf das Finanzsystem zukommen. "Eine akute kurzfristige Gefahr für die Finanzstabilität sehe ich zwar nicht - aber fragen Sie mich noch einmal in drei bis sechs Monaten. Dann kann es anders aussehen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Bei einer Energiekrise wäre fast die gesamte Wirtschaft betroffen. "Der Staat kann das nicht alles auffangen." Die Banken würden dann mit Kreditausfällen kämpfen. Im Moment sei das Finanzsystem aber robust. "Die Banken haben viel mehr Kapital als früher als Verlustpuffer."

FRAPORT - Das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen hat sich im Juni auf fünf Millionen Passagiere fast verdreifacht. Das sei ein neuer Höchstwert seit Ausbruch der Corona-Pandemie, teilt Fraport mit. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liege die Zahl aber noch rund 24 Prozent niedriger.

VITESCO TECHNOLOGIES - Der Regensburger Autozulieferer und der französische Autokonzern Renault kooperieren bei Elektronik-Komponenten für Elektro- und Hybridautos. Gemeinsam wollen die Firmen ein besonders kompaktes Bauteil für die Leistungselektronik der E-Autos entwickeln.

KLIMAPAKET - Die Bundesregierung ist mit ihrem Plan für ein übergreifendes Klima-Sofortprogramm vorerst gescheitert und legt zunächst eine Strategie für Teilbereiche vor. So werden die Ministerien für Klima-, Bau und Verkehr heute nur Instrumente für den Gebäude- und Verkehrssektor ankündigen, um wieder auf Kurs für die Ziele dieser Bereiche zu kommen. Dazu verpflichtet sie das Klimaschutzgesetz, da hier die jeweiligen Vorgaben zum CO2-Ausstoß für 2021 verfehlt wurden. Eigentlich wollte die Regierung an diesem Mittwoch im Kabinett aber ein umfassendes Programm über alle Sektoren und Ministerien hinweg präsentieren, mit dem Deutschland bis 2030 seinen CO2-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber 1990 senken wollte. Dies scheiterte vor allem am Streit zwischen Klimaminister Robert Habeck (Grüne) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Es soll nun im September kommen.

DEUTSCHLAND/RUSSLAND - Deutschland wird Regierungsangaben zufolge ab dem 1. August unabhängig von russischer Kohle und ab dem 31. Dezember auch von russischem Öl. "In ein paar Wochen werden wir keine russische Kohle mehr brauchen", sagte Kanzleramts-Staatssekretär Jörg Kukies auf dem Energie-Forum der Internationalen Energieagentur (IEA) und der australischen Regierung in Sydney. Damit werde sich die Energieversorgung des Landes grundlegend ändern.

TWITTER verklagt Tesla-Chef Elon Musk wegen des Rückzugs von der geplanten milliardenschweren Fusion. Der US-Kurznachrichtendienst bat ein Gericht in Delaware darum, den Milliardär dazu zu zwingen, die Übernahme zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Twitter-Aktie durchzuziehen. Musk hatte am Freitag nach US-Börsenschluss erklärt, die eigentlich bereits vereinbarte Twitter-Übernahme im Volumen von 44 Milliarden Dollar platzen zu lassen.

UBS - Die Schweizer Großbank baut ihre Konzernleitung um. Der UBS-Manager Iqbal Khan solle die Vermögensverwaltungs-Division künftig alleine führen, teilte das Geldhaus mit. Der derzeitige Co-Leiter der Vermögensverwaltungs-Division, Tom Naratil, trete dagegen per Anfang Oktober von seinen Aufgaben zurück und scheide aus der Konzernleitung aus. Naratil werde auch sein Amt als Leiter von UBS Americas abgeben. Zu seiner Nachfolgerin als President UBS Americas sei Naureen Hassan bestimmt worden.

APPLE - Russland hat den Technologiekonzern und weitere US-Branchenfirmen wegen angeblicher Versäumnisse bei der Datenspeicherung mit Geldstrafen belegt. Ihnen wird vorgeworfen, die Daten russischer Bürger nicht innerhalb Russlands gespeichert zu haben. Apple wurde nach Gerichtsangaben mit einer Geldstrafe von zwei Millionen Rubel (34.000 Euro) belegt, der Videokonferenz-Anbieter Zoom und die Internet-Firma Ookla mit jeweils einer Million Rubel. Der Online-Riese Google erhielt für ein anderes Datenvergehen eine Strafe von 60.000 Rubel.

TELEKOM AUSTRIA hat im zweiten Quartal dank guter Mobilfunk-Erlöse Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Gesamtumsatz sei um 3,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen, die Dienstleistungserlöse im Kerngeschäft Mobilfunk um acht Prozent. Das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten wuchs in der Gruppe um 6,3 Prozent auf 477 Millionen Euro, der Überschuss verbesserte sich dank eines besseren Finanzergebnisses um 33,6 Prozent auf 167 Millionen Euro.

NAFTOGAZ - Der staatliche ukrainische Gasversorger hat seine internationalen Gläubiger um einen Zahlungsaufschub von zwei Jahren gebeten. Das Unternehmen, das bald eine fällige Anleihe in Höhe von 335 Millionen Dollar zu tilgen hat und noch im Juli Zinszahlungen leisten muss, erklärte, die Invasion Russlands in der Ukraine habe dazu geführt, dass viele seiner Kunden ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen könnten.

NETFLIX - Der US-Streamingpionier kommt einem Medienbericht zufolge der Einführung eines werbefinanzierten Abos einen Schritt näher. Das Unternehmen habe Verhandlungen über die nötigen Anpassungen seiner Verträge mit Hollywood-Studios aufgenommen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Netflix führe Gespräche mit Warner Bros, Universal und Sony Pictures Television

rtr