* UKRAINE/EU-GIPFEL - Die EU will die Ukraine nach dem russischen Angriff stärker unterstützen, bremst allerdings bei dem von Kiew gewünschten schnellen Beitrittsprozess. Nach fünfstündiger Debatte einigten sich die 27 Staats- und Regierungschefs in der Nacht zu Freitag in Versailles auf eine Erklärung, in der das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine über ihren politischen Kurs betont wird. Mit Blick auf den am 28. Februar gestellten Aufnahmeantrag heißt es: "Der Rat hat rasch gehandelt und die Kommission aufgefordert, ihre Stellungnahme zu diesem Antrag im Einklang mit den einschlägigen Bestimmungen der Verträge abzugeben." Bis dahin "und ohne Verzögerung" wolle man aber die Partnerschaft vertiefen, "um die Ukraine auf ihrem europäischen Weg zu unterstützen. Die Ukraine gehört zu unserer europäischen Familie."

* UKRAINE - Das russische Verteidigungsministerium kündigt für heute eine Feuerpause an und will Fluchtkorridore für die Evakuierung von Zivilisten aus fünf Städten öffnen. Das berichteten übereinstimmend die russischen Nachrichtenagenturen RIA und Interfax. Demnach hat der Chef des nationalen Verteidigungskontrollzentrums, Michail Misintsew, angekündigt, die Menschen könnten entweder nach Russland oder in andere Städte der Ukraine reisen.

* USA/RUSSLAND - US-Präsident Joe Biden will offenbar die normalen Handelsbeziehungen mit Russland kappen und höhere Zölle auf russische Importe fordern. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Die Aufhebung des Status "ständiger normaler Handelsbeziehungen" zwischen Russland und den Vereinigten Staaten werde die Zustimmung des Kongresses erfordern, so der Insider.

* UN - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) soll nach Angaben von Diplomaten am Freitag auf Antrag Russlands zusammenkommen. Moskau behauptet, bisher ohne die Vorlage von Beweisen, dass die USA in die Entwicklung biologischer Waffen in der Ukraine involviert sind. Die Vereinigten Staaten bezeichnen die russischen Behauptungen als "lächerlich" und warnen, dass Moskau den Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen vorbereiten könnte.

* BMW baut seine Zusammenarbeit mit dem US-Chiphersteller Qualcomm aus. Zusammen mit Arriver Software sei eine langfristige Kooperation für die Entwicklung von Lösungen für das automatisierte Fahren vereinbart worden, teilte BMW mit. Dabei gehe es um Technologie, die man für Fahrassistenzsysteme der Stufe 2 und hochautomatisiertes Fahren in der Stufe 3 benötige. Zu finanziellen Details äußerten sich die Unternehmen nicht.

* MORPHOSYS - Das Biotechunternehmen muss nach der Übernahme des US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals Hunderte Millionen Euro abschreiben. Nach der Konsolidierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Constellation wird bei Morphosys eine Abschreibung von rund 231 Millionen Euro fällig, wie die Gesellschaft mitteilte. Seine finanzielle Ressourcen will Morphosys nur noch auf die fortgeschrittenen Projekte aus der Medikamentenpipeline von Constellation konzentrieren. Die Projekte in der frühen Entwicklung sollen dagegen nicht weiter verfolgt werden.

* THYSSENKRUPP - Die Krupp-Stiftung dringt nach mehreren Dividenden-Nullrunden beim Essener Industriekonzern auf eine Gewinnausschüttung. "Es wird Zeit für eine Dividende", sagte Stiftungsvorstand Volker Troche im Podcast "Die Wirtschaftsreporter" der Westdeutschen Allgemeinen.

* TOYOTA - Der japanische Autobauer weißt seine Zulieferer an, die Inlandsproduktion ab April um bis zu 20 Prozent zu kürzen. Wie Toyota mitteilte, soll der Schritt Zulieferer entlasten, da diese mit Engpässen bei Chips und anderen Teilen kämpfen. Toyota plant, die Inlandsproduktion im April um etwa 20, im Mai um etwa zehn und im Juni um etwa fünf Prozent gegenüber dem bisherigen Plan zu drosseln, so ein Unternehmenssprecher.

* EBAY - Der Online-Händler strebt für 2023 ein Umsatzwachstum von fünf bis sechs Prozent an. Der bereinigte Gewinn dürfte um rund zehn Prozent zunehmen, prognostiziert das Unternehmen. Analysten gehen von Erlösen von 10,95 Milliarden Dollar aus, was einem Wachstum um 5,5 Prozent entsprechen würde. Für 2024 erwartet eBay ein Umsatzwachstum von sieben bis acht Prozent und einen Anstieg des bereinigten Gewinns um etwa 15 Prozent. Der Onlinehändler hatte zuletzt mit seinen Prognosen für das laufende Quartal die Anleger schwer enttäuscht.

* ORACLE - Der SAP-Konkurrent hat im dritten Quartal einen Gewinneinbruch verkraften müssen. Der Überschuss fiel auf 2,32 Milliarden Dollar von 5,02 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum, wie der US-Unternehmenssoftwareanbieter mitteilte. Grund seien Ausgaben für den Bau von Datenzentren sowie Verluste aus anderen Investitionen. Der Umsatz belief sich auf 10,51 Milliarden Dollar, was im Rahmen der Analystenerwartungen lag.

* EZB - Auf der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben sich Insidern zufolge nur wenige Währungshüter dafür ausgesprochen, auf ein Enddatum für die milliardenschweren Anleihenkäufe zu verzichten. Nur eine handvoll Ratsmitglieder habe den bisherigen Ausblick beibehalten wollen, die Käufe bis mindestens Oktober fortzusetzen. Eine klare Mehrheit sei hingegen dafür eingetreten, die Käufe im Rahmen des sogenannten APP-Programms mit einem Enddatum zu versehen. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

* G7/ENERGIE - Die Energieminister der sieben führenden Industriestaaten (G7) fordern von den größten Öl-Exporteuren eine Ausweitung der Produktion. Man appelliere an die Länder, in verantwortungsvoller Weise zu handeln und eine Erhöhung der Gas- und Öl-Lieferungen zu prüfen, heißt es im Abschluss-Dokument des G7-Treffens, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Fördergemeinschaft OPEC spiele dabei eine Schlüsselrolle. Das wichtigste Instrument für Energiesicherheit bleibe aber der Ausbau Erneuerbarer Energien und solchen, mit geringem CO2-Ausstoß. Daher halte man auch an den Klimazielen der Weltgemeinschaft fest.

* IWF - Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird wegen des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland kommenden Monat seine globale Wachstumsprognose senken. Das kündigte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa an. Der Welthandel habe sich abgeschwächt und die Lebensmittel- und Energiepreise seien drastisch gestiegen. Russland drohe wegen der Sanktionen in diesem Jahr eine "schwere Rezession". Im Januar hatte der IWF mit einen globalen Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent gerechnet. Das waren bereits 0,5 Punkte weniger als im Oktober gedacht.

* IRAN - Der iranische Außenminister, Hossein Amir-Abdollahian, hat am Freitag trotz aller Schwierigkeiten eine Einigung im Atomabkommen mit den USA in Aussicht gestellt. "Die Bemühungen um ein gutes und dauerhaftes Abkommen gehen weiter. Es ist in Reichweite, wenn die USA realistisch und konsequent handeln", schrieb der Minister auf Twitter. Nicht die einzelnen Parteien könnten das Endergebnis bestimmen, eine gemeinsame Anstrengung sei notwendig, so Amir-Abdollahian. Der Iran und die Vereinigten Staaten waren am Donnerstag uneinig über die Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 auseinandergegangen, nachdem Teheran neue Hindernisse angedeutet und Washington erklärt hatte, es gebe noch schwierige Fragen.

rtr