* UKRAINE/AKW - Das Feuer um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten der Hauptstadt Kiew ist dem ukrainischen Katastrophenschutz zufolge gelöscht. Dieses war während heftiger Kämpfe ukrainischer und russischer Streitkräfte ausgebrochen. Wie die ukrainische Staatssicherheit in der Nacht mitgeteilt hatte, hatte ein Trainingsgebäude außerhalb der Anlage des AKW Feuer gefangen. Ein Sprecher des AKW sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA, die radioaktive Strahlung in der Umgebung habe sich nicht erhöht. US-Energieministerin Jennifer Granholm bestätigte dies. Die Reaktoren seien durch eine robuste Schutzhülle gesichert und würden heruntergefahren, schrieb sie auf Twitter.

* UKRAINE - Die Ukraine und Russland haben sich eine Woche nach Beginn der Kämpfe auf die Schaffung humanitärer Korridore für die Evakuierung von Zivilisten verständigt. Während der Flucht aus den Kampfgebieten sei eine Feuerpause in der Umgebung der Korridore möglich, teilte der ukrainische Präsidenten-Berater Mychailo Podoljak mit. Anfang kommender Woche wolle man sich zu einer dritten Gesprächsrunde zusammensetzen. "Zu unserem großen Bedauern haben wir nicht die Resultate erreicht, auf die wir gehofft haben", sagte Podoljak weiter. Ziel der ukrainischen Regierung ist eine umfassende Waffenruhe. Die russische Seite sprach von einem substanziellen Fortschritt. Man habe sich darauf verständigt, die Schaffung von Korridoren zu unterstützen.

* UKRAINE - Bundeskanzler Olaf Scholz hat von Russland eine Waffenruhe in der Ukraine gefordert und zugleich betont, dass es keine Konfrontation der Nato mit Russland geben dürfe. Scholz äußerte sich in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" entsetzt über das russische Vorgehen im Nachbarland. Das Verbot deutscher Waffenlieferungen sei vor dem russischen Angriff richtig gewesen. Jetzt könne man Unschuldige nicht alleine lassen, sagte er.

* DAX-ZUSAMMENSETZUNG - Nur ein Vierteljahr nach der Erstnotiz hat DAIMLER TRUCK den Sprung in die erste deutsche Börsenliga geschafft. Der Lkw- und Bus-Hersteller, der im Dezember vom Autobauer Mercedes-Benz abgespalten worden war, verdrängt den Konsumgüterkonzern BEIERSDORF aus dem Leitindex Dax der 40 größten Werte an der Deutschen Börse, wie diese mitteilte. Zudem kehrt der Rückversicherer HANNOVER RÜCK nach mehr als zwölf Jahren in den Dax zurück. Für ihn muss der erst vor einem Jahr aufgestiegene, aber kriselnde Energietechnik-Konzern SIEMENS ENERGY weichen.

* MDAX-ZUSAMMENSETZUNG - Im Nebenwerte-Index MDax gibt es neben den beiden Absteigern drei Neulinge: die vom Medienkonzern Bertelsmann dominierte Fernsehsender-Gruppe RTL, den Autovermieter SIXT und den Chip-Zulieferer SILTRONIC. Der Verkauf von Siltronic an den taiwanischen Rivalen GlobalWafers war Ende Januar am Widerstand der Bundesregierung gescheitert. Aus dem Index verabschieden müssen sich der Online-Gebrauchtwagenhändler AUTO1, der nach dem fulminanten Börsengang Anfang 2021 an der Börse bald wieder abstürzte, der Autozulieferer HELLA und die auf die Medizinbranche spezialisierte Softwarefirma COMPUGROUP. Hella gehört nach dem Ausstieg der Eigentümerfamilien zu rund 80 Prozent dem französischen Konkurrenten Faurecia.

* SDAX-ZUSAMMENSETZUNG - Seine Premiere im Kleinwerteindex SDax feiert das Dortmunder IT-Beratungshaus ADESSO, das an der Börse inzwischen mit 1,3 Milliarden Euro bewertet wird. Für Adesso weichen muss der auf Schwellenländer ausgerichtete Modeversender GLOBAL FASHION GROUP.

* Die CREDIT SUISSE hat einen Medienbericht dementiert, wonach die Bank Investoren zur Vernichtung von Dokumenten über die Yachten und Privatjets ihrer reichsten Kunden aufgefordert haben soll. "Das Recht der Credit Suisse, von nicht teilnehmenden Anlegern die Vernichtung von Dokumenten im Zusammenhang mit dieser Transaktion zu verlangen, war, wie es Marktpraxis ist, in der Geheimhaltungsvereinbarung festgelegt. Die mit den Anlegern geteilten Dokumente enthielten keine Kundennamen und/oder Identifikationen einzelner Assets, sondern Portfoliostatistiken und Performance-Analysen," teilte das Schweizer Geldhaus mit.

* BROADCOM - Der US-Chipkonzern prognostiziert für das zweite Quartal einen Umsatz über den Markterwartungen. Das Unternehmen geht von Erlösen von 7,90 Milliarden Dollar aus verglichen mit den Analystenschätzungen von nur 7,43 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 7,71 Milliarden Dollar. Broadcom erwirtschaftet einen Großteil seiner Erlöse im Geschäft mit dem iPhone-Hersteller Apple. Der Nettogewinn erhöhte sich im Auftaktquartal auf 2,472 Milliarden Dollar von 1,378 Milliarden Dollar vor einem Jahr.

* TESLA - Brandenburg informiert zum Genehmigungsverfahren zum Tesla-Werk in Grünheide, u.a. mit Ministerpräsident Woidke, Wirtschaftsminister Steinbach, Umweltminister Vogel.

* FED - Trotz der mit dem Ukraine-Krieg verbundenen Risiken treibt die US-Notenbank Fed ihre Pläne für die Zinswende voran. Das machte Fed-Chef Jerome Powell vor einem Senatsausschuss deutlich: "Es ist angemessen, dass wir uns weiter entlang der Linie bewegen, die wir vor dem Einmarsch in der Ukraine im Kopf hatten." Die Inflation sei viel zu hoch. Die Zentralbank werde ihre Instrumente nutzen, um den Preisauftrieb einzudämmen. Powell bekräftigte, er persönlich sei für eine Zinserhöhung um einen Viertel Prozentpunkt bei der anstehenden Sitzung am 16. März.

* RUSSLAND - Die russische Wirtschaft wird nach Einschätzung von JP Morgan im zweiten Quartal um 35 Prozent schrumpfen. Für das Gesamtjahr geht die US-Bank von einem Rückgang von sieben Prozent aus. Die Entwicklung werde mit den Krisen von 1998 und 2008 sowie den Folgen der Coronavirus-Pandemie vergleichbar sein.

* RUSSLAND/RATING - Nach Fitch und Moody's stuft auch die US-Ratingagentur S&P Russlands Kreditwürdigkeit herab. Die Note für langfristige Fremdwährungsanleihen liegt nunmehr bei "CCC-" nach "BB+" - das war ohnehin bereits Schrottniveau. "Die Herabstufung folgt auf die Auferlegung von Maßnahmen, die unserer Meinung nach das Risiko eines Zahlungsausfalls erheblich erhöhen werden", teilt S&P mit. Die internationalen Sanktionen hätten die verfügbaren Fremdwährungsreserven um bis zur Hälfte verringert. Vor einigen Tagen hatte S&P die Kreditwürdigkeit auf "BB+" gesenkt und damit in den spekulativen Bereich gedrückt.

* FRANKREICH - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron tritt wie erwartet für eine zweite Amtszeit an. "Wir haben nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben", schrieb er in einem von mehreren Zeitungen veröffentlichten Brief. "Es gibt Entscheidungen, die ich mit der Erfahrung, die ich durch Sie gewonnen habe, jetzt wahrscheinlich anders treffen würde." Einzelheiten zu einem politischen Programm gab Macron nicht bekannt. Er kündigte an, weiter Steuern zu senken und deutete einen neuen Vorstoß für eine Rentenreform an.

rtr