* DAVOS - Nach längerer Zwangspause wegen der Virus-Krise kommt die Elite aus Politik und Finanzwelt wieder beim Weltwirtschaftsforum (WEF) im schweizerischen Davos zusammen. Das traditionell für Januar terminierte Jahrestreffen war wegen der Corona-Pandemie auf Mai verschoben worden. Fast 2500 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur wurden zur Konferenz in Graubünden eingeladen - wegen des Ukraine-Krieges jedoch keine Spitzenvertreter aus Russland. Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj wird heute eine Videoansprache halten.
* BMW droht nach Einschätzung von Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic bei einer geringeren Gasversorgung der Stillstand. "Rund 37 Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs entfallen auf unseren Industriezweig", sagte Nedeljkovic der Nachrichtenagentur Reuters. "Somit würde nicht nur BMW, sondern die gesamte Automobilindustrie zum Stehen kommen." Derzeit beobachte das Unternehmen die volatile Lage genau und sei im Austausch mit den Behörden und den Lieferanten.
* SIEMENS ENERGY will ihre spanische Windkraft-Tochter Siemens Gamesa komplett übernehmen. Siemens Energy bietet 18,05 Euro je Aktie in bar, wie das Energietechnik-Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung in München mitteilte. Insgesamt müsste Siemens Energy damit für die restlichen Gamesa-Anteile gut vier Milliarden Euro hinblättern. Ziel sei es, Siemens Gamesa von der Madrider Börse zu nehmen. Siemens-Energy-Chef Christian Bruch hofft, das Sorgenkind damit enger an die Kandare nehmen zu können und dessen Sanierung zu beschleunigen. Siemens Energy hält bereits 67,1 Prozent der Anteile an der spanischen Tochter, kann diese bisher aber wegen der eigenständigen Börsennotiz nur über den Aufsichtsrat kontrollieren.
* SIEMENS würde eine mögliche Aktienemission seiner Beteiligung Siemens Energy für die Komplettübernahme von Siemens Gamesa nicht zeichnen. "Es bleibt dabei. Wir würden an einer Kapitalerhöhung von Siemens Energy nicht teilnehmen", sagte ein Siemens-Sprecher. Damit würde Siemens seinen Anteil abschmelzen lassen.
* RWE - Die von der EU-Kommission geplanten Änderungen am europäischen Emissionshandelssystem stoßen laut "Handelsblatt" auf Kritik beim Energiekonzern RWE und dem Freiburger Öko-Institut. Die Architektur des Emissionshandels werde "durch den Plan der EU-Kommission zum Einsturz gebracht", schreiben RWE-Vorstandschef Markus Krebber und der Regierungsberater des Öko-Instituts, Felix Matthes, in einem gemeinsamen "Handelsblatt"-Gastbeitrag.
* VOLKSWAGEN - Der Chef der Volkswagen-Softwaretochter Cariad signalisiert Verzögerungen bei der konzernweiten Auto-Plattform. "Um den Start der neuen elektrischen Premium-Plattform PPE für Audi- und Porsche-Modelle sicherzustellen, haben wir im Herbst Ressourcen massiv umpriorisiert", sagte Dirk Hilgenberg der "Wirtschaftswoche". "Das hat zu planerischen Verzögerungen bei der künftigen Softwareplattform geführt. Manche Zeitpläne erscheinen da nun sehr ambitioniert." Um die eigene Position zu stärken, wolle Cariad zukaufen und sehe sich weltweit nach geeigneten Zielen um. Auch Partnerschaften mit anderen Herstellern seien denkbar.
* APPLE - Der US-Konzern will einem Zeitungsbericht zufolge seine Fertigung außerhalb von China ausbauen. Im Gespräch seien etwa Indien und Vietnam, berichtete das "Wall Street Journal". In beiden Staaten wird bereits für Apple gefertigt. Dem Bericht zufolge begründet Apple den Schritt unter anderem mit den strengen Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung in Peking. Eine Stellungnahme des iPhone- und Mac-Herstellers lag zunächst nicht vor.
rtr