* AFGHANISTAN - Nach der faktischen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Chaos am Flughafen von Kabul die Evakuierung westlicher Staatsbürger und ihrer ehemaligen Ortkräfte behindert. Das US-Militär gab am Montag an, der Airport sei aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Eine Bundeswehrmaschine konnte dann am Abend landen. "Mit zu Schützenden an Bord ist die Maschine nun auf dem Weg nach Taschkent", teilte das Verteidigungsministerium auf Twitter mit. Vor Ort seien Sicherungskräfte der Bundeswehr verblieben, um weitere Evakuierungsflüge vorzubereiten. US-Präsident Joe Biden verteidigte in einer Fernsehansprache seine Entscheidung, an der Abzugsvereinbarung seines Vorgängers Donald Trump festzuhalten. Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel von einer Entwicklung gesprochen, die "bitter, dramatisch und furchtbar" sei. Sie räumte ein, die Bundesregierung habe die Entwicklung falsch eingeschätzt.

* BANKEN - Die Finanzaufsicht BaFin rechnet nach Aufhebung von Dividenden-Einschränkungen seitens der Europäischen Zentralbank nicht mit einer Welle von Ausschüttungen der deutschen Banken. "Viele Institute haben ja auch schon im Laufe dieses Jahres ausgeschüttet, aber auf sehr vorsichtigem Niveau", sagte der für die Bankenaufsicht zuständige BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler der Hauszeitschrift "BaFin Journal". Er gehe davon aus, dass das so bleibe. "Ich erwarte nicht, dass es einen Nachholeffekt geben wird."

* VERSICHERER - Nach einer Umfrage der Finanzaufsicht BaFin müssen die deutschen Versicherer nach der Flutkatastrophe im Rheinland und in der Eifel Schäden von bis zu 5,7 Milliarden Euro tragen. "Nach einer ersten Einschätzung der Erstversicherer ist im schlimmsten Fall ein Schaden von rund 5,7 Milliarden Euro zu erwarten, wovon etwa vier Milliarden Euro rückversichert sind", sagte der oberste Versicherungsaufseher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Frank Grund, der Hauszeitschrift "BaFin Journal". Das ist mehr als der Branchenverband GDV geschätzt hatte, der zuletzt von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro Flutschaden gesprochen hatte.

* BAYER zieht im Streit um die angeblich krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat vor den Obersten Gerichtshof der USA. Dieser soll die Entscheidung eines Berufungsgerichts im sogenannten Hardeman-Fall überprüfen, wie ein Konzernsprecher sagte. Falls der Supreme Court die Berufung von Bayer annimmt, könnte die Entscheidung tausende weiterer Glyphosat-Verfahren beeinflussen.

* DEUTSCHE TELEKOM - Der US-Mobilfunker T-Mobile US hat ein Datenleck eingeräumt. Es stehe jedoch noch nicht fest, ob Hacker an Kundeninformationen gelangt seien, teilt die Tochter der Deutschen Telekom mit. Der Eintrittspunkt für die Datenpanne sei geschlossen worden. Umfangreiche Prüfungen hielten an. T-Mobile US hatte nach Berichten über einen mutmaßlichen Hackerangriff Ermittlungen aufgenommen.

* TESLA ist wegen seines Fahrassistenzsystems Autopilot erneut ins Visier der amerikanischen Behörden geraten. Nach Unfällen zwischen Tesla-Autos und Rettungsfahrzeugen leitete die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA eine formelle Untersuchung ein, wie die Behörde am Montag mitteilte. Seit Januar 2018 habe es elf solche Unfälle gegeben, bei denen es einen Toten und 17 Verletzte gegeben habe.

* Die METALL- und ELEKTROINDUSTRIE verzeichnet infolge der Corona-Pandemie und des Wandels zu mehr Klimaschutz einen Beschäftigungsrückgang. "Seit der Rezession 2019 sind mehr als 200.000 Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie bereits verloren gegangen", sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben). Auch in diesem Jahr setze sich der Rückgang in abgeschwächter Form fort.

* DEUTSCHLAND/WAHLUMRAGE - Die SPD gewinnt einer Umfrage zufolge in der Wählergunst. Sie legt im aktuellen Insa-Meinungstrend für "Bild" zweieinhalb Prozentpunkte zu, kommt jetzt auf 20 Prozent der Stimmen - den besten SPD-Wert in einer Insa-Umfrage seit Dezember 2017. Damit schieben sich Olaf Scholz und seine Sozialdemokraten klar vor die Grünen, die aktuell 17,5 Prozent der Stimmen bekämen. FDP (12,5 Prozent) und Linke (6,5 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 7,5 Prozent (minus 1,5 Prozentpunkte).

* DEUTSCHLAND/WAHL - Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, schließt ein Zusammengehen mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl ausdrücklich nicht aus. Es gebe zwar "große Unterschiede zur Linkspartei", aber die gebe es "zu anderen Parteien auch", sagte Baerbock in der Sendung "RTL Direkt".

* HAITI/BEBEN - Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben im Karibikstaat Haiti ist nach offiziellen Angaben auf 1419 gestiegen. Zudem seien mindestens 6900 Menschen verletzt und 37,312 Häuser zerstört worden, teilte die Zivilschutzbehörde am Montag mit. Hilfsorganisationen vermuten unter den Trümmern noch mindestens 450 weitere Todesopfer.

rtr