* NORMANDIE-GESPRÄCHE - Die Verhandlungen der Chefunterhändler im sogenannten Normandie-Format über die Ostukraine sind am Donnerstagabend in Berlin nach mehr als neun Stunden Verhandlungsdauer ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. "Es waren schwierige Gespräche, in denen die unterschiedlichen Position und verschiedene Lösungsoptionen deutlich herausgearbeitet wurden", hieß es im Anschluss aus deutsch-französischen Verhandlungskreisen. An dem Gespräch nahmen die außenpolitischen Chefberater der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine teil. Gleichzeitig sei aber deutlich geworden, dass alle vier Teilnehmer an dem Minsker Friedensabkommen von 2014 für die Ostukraine festhalten wollten, hieß es weiter. Der ukrainische Vertreter der Normandie-Gespräche, Andriy Yermak, erklärt, dass alle Parteien trotz des fehlenden Durchbruchs weiterhin nach einer diplomatischen Lösung suchen: "Ich hoffe, dass wir uns sehr bald wieder treffen und die Verhandlungen fortsetzen werden. Alle sind entschlossen, ein Ergebnis zu erzielen." Der russische Gesandte für die Normandie-Gespräche, Dmitrij Kosak, kritisiert die für ihn unklare Position der Ukraine. Das Land habe keine klare Vorstellung von der Zukunft der im Moment von prorussischen Separatisten kontrollierten Region Donbass.

* DEUTSCHE BANK - Australien zieht eine Kartellklage gegen die Geldhäuser Citigroup und Deutsche Bank sowie mehrere ehemalige Führungskräfte wegen einer Aktienemission im Wert von 2,5 Milliarden australische Dollar (1,8 Milliarden US-Dollar) zurück. Wie die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) mitteilt, stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren nach fast vier Jahren verwaltungsrechtlicher Vorverhandlungen vorzeitig ein. Die ACCC nannte zunächst keinen Grund für diesen Schritt. "Wir haben immer behauptet, dass unsere Bank und unsere Mitarbeiter verantwortungsvoll, im Interesse der Kunden und in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften gehandelt haben", teilte die Deutsche Bank in einer Erklärung mit. Mit der fallengelassenen Klage endet eines der größten Wirtschaftsstrafverfahren Australiens.

* TESLA - Der US-Bundesstaat Kalifornien verklagt den Elektroautobauer wegen des Vorwurfs der Diskriminierung seiner schwarzer Mitarbeiter. Die Klage wurde vom Arbeitsministerium (DFEH) des Bundesstaates eingereicht, weil schwarze Arbeitnehmer im kalifornischen Tesla-Werk in Fremont rassistischen Verunglimpfungen ausgesetzt gewesen sein sollen und man ihnen offenbar die körperlich anstrengendsten Arbeiten zuwies. Laut dem DFEH seien die Arbeitsbedingungen in der Fabrik so unerträglich, dass viele schwarze Angestellte gezwungen gewesen seien, zu kündigen. Tesla reagierte bisher nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

* EURONEXT - Der paneuropäische Börsenbetreiber hat dank der zügigen Integration der Borsa Italiana zum Jahresende kräftig zugelegt. Im vierten Quartal kletterten die Umsätze um 59,5 Prozent auf 370 Millionen Euro, wie Euronext mitteilte. Im operativen Geschäft stieg der Gewinn auf 150,6 Millionen Euro von 98,6 Millionen im Vorjahreszeitraum. Für 2021 rechnet die Börse mit der Zahlung einer Dividende von 1,93 Euro je Aktie.

* NATURGY - Der spanische Strom- und Gaskonzern will sich aufspalten. Der Versorger werde noch in diesem Jahr in zwei getrennte börsennotierte Unternehmen aufgeteilt, gab Naturgy bekannt. Die eine Firma solle sich auf die Stromerzeugung, die andere auf die Infrastruktur konzentrieren.

* FED - Im Kampf gegen die Inflation hat sich US-Notenbanker James Bullard für eine kräftige Zinserhöhung ausgesprochen. Bis zum 1. Juli sollten die Leitzinsen bei einem Prozent liegen, sagte der Chef des Fed-Ablegers in St. Louis der Agentur Bloomberg.

* EZB - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat vor vorschnellen Zinsanhebungen gewarnt. "Wenn wir jetzt überstürzt handeln, könnte die Erholung unserer Volkswirtschaften deutlich schlechter ausfallen und Arbeitsplätze wären gefährdet" sagte Lagarde dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Europäische Zentralbank (EZB) gehe aber vorbereitende Schritte. So werde das Pandemienotprogramm zum Ankauf von Anleihen im März beendet und die EZB werde das Gesamtvolumen ihrer Nettokäufe von Vermögenswerten reduzieren.

* FED/BANKEN-STRESSTEST - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Kriterien für den nächsten Stresstest der amerikanischen Kreditinstitute festgelegt. Die Zentralbank will in den nächsten Monaten 34 US-Großbanken in einer breit angelegten Prüfung auf ihre Widerstandsfähigkeit in Krisensituationen prüfen. Dabei soll unter anderem untersucht werden, inwieweit Kreditinstitute mit einem Einbruch der Märkte für Gewerbeimmobilien und Unternehmensanleihen zurechtkommen.

rtr