* UKRAINE - Die Nato und die G7-Staaten verschärfen angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine ihre Haltung gegenüber Russland. Ein Nato-Sondergipfel in Brüssel beschloss am Donnerstag, dass das westliche Verteidigungsbündnis seine Präsenz an der Ostflanke deutlich verstärkt. Die wichtigsten westlichen Industrieländer drohen Russland mit weiteren Sanktionen und wollen das Land stärker international isolieren. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sagen die USA zu, der EU in diesem Jahr mindestens 15 Milliarden Kubikmeter Gas mehr zu liefern als bisher geplant, um die Energieabhängigkeit von Russland schneller zu reduzieren. Außerdem unterstützen die USA und die EU die Untersuchung von Kriegsverbrechen bei der russischen Invasion in der Ukraine.

* USA/EU/FLÜSSIGGAS - US-Präsident Joe Biden hat der EU zugesagt, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr mindestens 15 Milliarden Kubikmeter mehr Flüssiggas nach Europa liefern werden als bisher geplant. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit den Verhandlungen betrauten Personen. Biden habe dies in den Gesprächen auf dem G7-Sondergipfel betont. Eine Vereinbarung wollen die EU und die USA am Freitagmorgen unterzeichnen.

* EU/TECHFIRMEN - Große Tech-Konzerne werden künftig in der Europäischen Union strenger reguliert. Die EU-Institutionen einigten sich auf den sogenannten Digital Markets Act (DMA), der von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager vor mehr als einem Jahr vorbereitet wurde. Das Gesetz über digitale Märkte (DMA) zielt auf schärfere Regeln für sogenannte "Gatekeeper" mit einer besonders starken Marktposition ab und macht ihnen Verhaltensvorschriften hinsichtlich des Umgangs mit Kundendaten und des Zugriffs auf ihre Plattformen. Im Blick hat Vestager dabei Google, Amazon, Apple, den Facebook-Eigner Meta und Microsoft.

* INFINEON - Der scheidende Infineon-Chef Reinhard Ploss wird einem Medienbericht zufolge neuer Präsident von Acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Das berichtetet das "Handelsblatt". Ploss führt Acatech künftig gemeinsam mit dem bisherigen Co-Präsidenten Jan Wörner und folgt auf Karl-Heinz Streibich. Damit startet der 66-Jährige, der die Führung des Halbleiterherstellers Infineon Ende März abgibt, eine Anschlusskarriere als politischer Berater.

* Die DEUTSCHE TELEKOM hat wegen des Ukraine-Krieges ihren Software-Entwicklungsstandort in St. Petersburg geschlossen. Alle Aktivitäten in Russland seien eingestellt worden, teilte der Konzern mit. Auf der Bilanzpressekonferenz am 24. Februar hatte die Telekom erklärt, rund 2000 Mitarbeiter hauptsächlich in St. Petersburg zu beschäftigen, die unter anderem für die IT-Tochter T-Systems tätig und für die Planung und Dokumentation des Glasfaserausbaus zuständig sind. "In den vergangenen Wochen haben wir diesen Mitarbeitenden angeboten, außerhalb Russlands zu arbeiten", hieß es nun. Viele hätten diese Möglichkeit genutzt und das Land verlassen.

* DEUTSCHE TELEKOM - Das Funkturm-Geschäft der Telekom stößt einem Medienbericht zufolge auf reges Interesse bei Wettbewerbern und Investoren und könnte mit 15 bis 18 Milliarden Euro bewertet werden. Im Rennen um die Tochter Deutsche Funkturm hätten Cellnex aus Spanien, Vodafone mit der Infrastrukturtochter Vantage Towers und American Tower erste Gebote abgegeben, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise.

* SAP - Der Softwareriese zieht sich vier Wochen nach Beginn des Ukraine-Kriegs zusätzlich aus dem Cloud-Geschäft in Russland zurück, macht aber vor dem Komplett-Ausstieg halt. "Wir stellen aktiv unsere Cloud-Operationen in Russland ein", teilte das Walldorfer Konzern mit. Die internationalen Sanktionen würden vollständig umgesetzt. Allerdings hält SAP damit am deutlich größeren Lizenzgeschäft fest, wo die Software bereits gekauft wurde, vor Ort installiert ist und entsprechend auch gewartet wird.

* ECKERT&ZIEGLER - Die Berliner Medizintechnikfirma hat im abgelaufenen Jahr Umsatz und Gewinn gesteigert und will ihren Wachstumspfad 2022 fortsetzen. Der Umsatz kletterte 2021 auf 180,4 Millionen Euro von 176,1 Millionen im Jahr davor und erfüllte damit die Prognose, wie Eckert&Ziegler mitteilte. Unter dem Strich sprang der Gewinn auf 34,5 (Vorjahr: 22,9) Millionen Euro. Die Aktionäre sollen daher für 2021 eine um fünf Cent auf 0,50 Euro pro Aktie erhöhte Dividende erhalten.

* META PLATFORMS - Facebook-Eigentümer Meta erleichtert Firmen den Prozess, dreidimensionale Werbung auf seine Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram zu schalten. Meta wird in Zukunft mit dem Technologie-Unternehmen VNTANA zusammenarbeiten. VNTANA-Chef Ashley Crowder teilte mit, die Integration mit VNTANA werde es den Firmen ermöglichen, 3-D-Modelle ihrer Produkte auf Instagram und Facebook hochzuladen und sie für ihre Werbung zu verwenden.

* ARM/SOFTBANK - Der britische Chip-Designer Arm könnte nach Informationen von Insidern bei einem Börsengang mit bis zu 60 Milliarden Dollar bewertet werden. Der japanischen Technologieinvestor SoftBank, zu dem Arm gehört, wolle zudem die US-Bank Goldman Sachs als Konsortialführerin für die Neuemission beauftragen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Vorbereitungen für den Börsengang seien vertraulich. Die Pläne hingen von den Marktbedingungen ab und könnten auch noch wieder zu den Akten gelegt werden.

* EZB - Die EZB würde laut Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel im Falle eines Konjunktureinbruchs infolge des Ukraine-Kriegs die Pläne zur Beendigung ihrer Anleihenkäufe auf den Prüfstand stellen. "Wir haben uns sozusagen das Türchen offen gehalten, dass wir gesagt haben, wenn wir jetzt aufgrund der Ukraine-Krise in eine schwere Rezession kommen, dann muss man das nochmal überdenken," merkte Schnabel in einem in der Videoplattform YouTube übertragenen Interview an. Wenn nicht, dann werde die Notenbank im dritten Quartal die Anleihenkäufe beenden. "Und sobald wir das gemacht haben, können wir dann jederzeit, je nachdem wie die Inflation sich bis dahin entwickelt hat, die Zinsen erhöhen", fügte die Volkswirtin hinzu.

rtr