* DEUTSCHLAND/STEUERSCHÄTZUNG - Bundesfinanzminister Christian Lindner stellt heute die neue Steuerschätzung vor. Am Nachmittag enden die dreitägigen Beratungen der Experten von Bund, Ländern, Kommunen sowie Forschungsinstituten über eine Prognose der Einnahmen-Entwicklung bis zum Jahr 2026. Im Finanzministerium wurde nach Medienberichten vor den Beratungen davon ausgegangen, dass der Bund trotz des Ukraine-Krieges mit mehr Geld rechnen kann als noch bei der Steuerschätzung im November 2021 angenommen. Für die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP könnte somit der finanzielle Spielraum wachsen. Ab 2023 soll laut Vereinbarung im Koalitionsvertrag die Schuldenbremse wieder greifen. Für das laufende Jahr soll die Begrenzung der Neuverschuldung das dritte Jahr in Folge aufgehoben werden, um die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges durch neue Schulden abzufedern.
* RUSSLAND/GAZPROM GERMANIA - Russland hat am Mittwochabend Sanktionen gegen Teile des Gaskonzerns Gazprom Germania angekündigt, der unter der Treuhandschaft der Bundesnetzagentur steht. Auf der Internetseite der Regierung in Moskau wurden insgesamt 31 Unternehmen aufgelistet, gegen die nicht genauer bezeichnete Maßnahmen erlassen werden. Auch EuRoPol GAZ PA gehört dazu, der Eigner des polnischen Abschnitts der Jamal-Europa Erdgas-Pipeline. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 3. Mai ein Dekret erlassen, wonach keine russische Einrichtung Geschäfte mit Firmen und Personen auf der Sanktionsliste tätigen darf. Ausdrücklich dürfen an sie keine Produkte oder Rohstoffe exportiert werden.
* VOLKSWAGEN steigt in den USA in das lukrative Geschäft mit Pick-ups und SUVs ein und bringt dazu zwei rein elektrische Modelle an den Start. Der Aufsichtsrat gab grünes Licht für die Pläne des Vorstands, der dafür die US-Traditionsmarke "Scout" wiederbeleben will. Dazu soll noch in diesem Jahr in den USA ein separates Unternehmen für Design, Entwicklung und Produktion gegründet werden. Die elektrifizierte Marke Scout werde auf ein neues technisches Plattformkonzept setzen, teilte VW mit. Erste Prototypen sollen im nächsten Jahr gezeigt werden. Die Serienproduktion soll 2026 anlaufen. - HV (10:00)
* HEIDELBERGCEMENT - Steigende Energie- und Transportkosten haben das Ergebnis des Baustoffkonzerns im ersten Quartal belastet. Die höheren Aufwendungen hätten nur teilweise durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden können, erklärte der Hersteller von Zement, Beton und Zuschlagstoffen. Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen sackte von Januar bis März um gut ein Viertel gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab auf 145 Millionen Euro. Der Dax-Konzern schnitt damit viel schlechter ab, als vom Unternehmen befragte Analysten erwartet hatte. Die Prognose lag bei 363 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs zum Jahresauftakt hingegen etwas stärker als erwartet um zwölf Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. - HV (10:00)
* METRO - Die Folgen des Ukraine-Kriegs sorgen beim Großhändler für Verluste. Die Düsseldorfer mussten im zweiten Quartal rund 319 Millionen Euro abschreiben, mehr als 200 Millionen Euro davon auf ihre Aktivitäten in Russland und der Ukraine. Unter dem Strich stand daher ein Verlust von 284 Millionen Euro, wie Metro mitteilte. Der Umsatz kletterte - getrieben auch durch rasantes Wachstum im Geschäft mit der Belieferung von Gastronomen und Hoteliers - auf 6,2 (Vorjahr: 5,0) Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda stieg auf 157 (114) Millionen Euro. - H1 Analysenkonferenz (08:45)
* DISNEY - Im Gegensatz zu Netflix läuft beim heimischen Konkurrenten Walt Disney die Streaming-Maschinerie auf Hochtouren. Die Zahl der Abonnenten sei auf 137,7 Millionen gestiegen, teilte der US-Konzern mit. Allein im zweiten Geschäftsquartal zu Ende April seien fast acht Millionen Zuschauer überzeugt worden, ein Abonnement abzuschließen. Das lag deutlich über den Erwartungen.
* BOEING - Probleme bei den Lieferketten verlangsamen die Produktion und Auslieferung von Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX. Der US-Flugzeugbauer sieht sich nach eigenen Angaben dennoch auf Kurs für das Gesamtjahr. Boeing-Finanzchef Brian West sagte auf einer Konferenz, dass das Unternehmen die Engpässe bei bestimmten Bauteilen zu spüren bekomme. Allerdings dürften die Schwierigkeiten nur kurzfristig andauern, wodurch Boeing wieder aufholen könne. Die Nachfrage nach dem Flugzeugmodell sei hoch. Außerdem dürfte China bald die Maschinen vom Typ 737 MAX zulassen.
* Die jüngsten US-Inflationsdaten haben die WALL STREET am Mittwoch belastet.
* Die Anleger in ASIEN ziehen sich angesichts der anhaltenden US-Inflation am Donnerstag aus den Märkten zurück.
rtr/dpa-AFX