* UKRAINE/RUSSLAND/GAS - Der russische Staatskonzern Gazprom hat nach Angaben der Regierung Bulgariens und des polnischen Energieunternehmens PGNiG für heute einen Stopp der Gaslieferungen in beide Länder angekündigt. Sollte Gazprom die Ankündigung wahr machen, käme dies einer deutlichen Eskalation im Konflikt Russlands mit westlichen Staaten über den Einmarsch in die Ukraine gleich. Die Regierung in Moskau hatte Europa gewarnt, dass Gaslieferungen unterbrochen werden könnten, wenn künftig nicht in Rubel gezahlt werde. Die Bundesnetzagentur erklärte auf Anfrage, die Versorgungssicherheit in Deutschland sei derzeit weiter gewährleistet. Die Agentur beobachte die Lage genau. In der Nacht hat nach Angaben des Europäischen Netzes der Fernleitungsnetzbetreiber Russland den Polen den Gas-Hahn zugedreht.

* DEUTSCHE-BANK-Chef Christian Sewing wird nach Einschätzung von Analysten heute knapp eine Milliarde Euro Gewinn zum Jahresstart präsentieren. Experten gehen davon aus, dass Deutschlands größtes Geldhaus für das erste Quartal unter dem Strich einen Überschuss von rund 950 Millionen Euro erzielt hat nach 908 Millionen Euro vor Jahresfrist. Es wäre mittlerweile das siebte Gewinnquartal in Folge für das Frankfurter Institut. Bei den Erträgen wird hingegen mit einem leichten Rückgang auf etwas über sieben Milliarden Euro gerechnet.

* QIAGEN - Der Diagnostikkonzern blickt nach einem starken Jahresauftakt zuversichtlicher auf 2022. Der Konzernumsatz dürfte im laufenden Jahr wechselkursbereinigt mindestens 2,12 Milliarden Dollar betragen, teilte das Dax-Unternehmen mit. Bisher hatte der auf Tests zum Nachweis von Krankheiten sowie Laborgeräte spezialisierte Konzern 2,07 Milliarden Dollar angepeilt. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie soll sich nun auf mindestens 2,14 Dollar belaufen nach zuvor anvisierten 2,05 Dollar. Die neue Prognose berücksichtige den starken Jahresauftakt im ersten Quartal und bekräftige das bisherige Ziel eines zweistelligen wechselkursbereinigten Umsatzwachstums in den Produktgruppen ohne Bezug zu Covid-19.

* UNIPER - Der Energiekonzern hat im ersten Quartal einen Nettoverlust von vorläufig rund drei Milliarden Euro eingefahren. Ursache hierfür seien Einbußen im Gasspeichergeschäft und Wertabschreibungen von rund zwei Milliarden Euro insbesondere im Zusammenhang mit der vorerst gescheiterten Gaspipeline Nord Stream 2 und der russischen Tochter Unipro, teilte der Konzern mit. An seinen Jahresprognosen für ein bereinigtes Ebit von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro und einen bereinigten Jahresüberschuss von 800 Millionen Euro bis 1,1 Milliarden Euro halte der Konzern aber fest.

* Die COMMERZBANK ist trotz deutlich gestiegener Risikovorsorge mit einem Gewinnsprung in das Jahr gestartet. Der Überschuss habe sich im ersten Quartal mit 284 Millionen Euro binnen Jahrsfrist mehr als verdoppelt, teilte Deutschlands zweitgrößte Privatbank auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Vor einem Jahr hatte noch ein Gewinn von 133 Millionen Euro im Auftaktquartal in den Büchern gestanden. Das operative Ergebnis nahm leicht auf 544 Millionen Euro zu nach 538 Millionen Euro vor Jahresfrist. Damit seien die Schätzungen der Analysten von 282 Millionen Euro deutlich übertroffen worden.

* MICROSOFT - Der Trend zum mobilen Arbeiten hat sich für Microsoft zur treibenden Kraft entwickelt. Der Umsatz legte im abgelaufenen Quartal zu Ende März 18 Prozent auf knapp 49,4 Milliarden Dollar zu, wie der weltgrößte Softwarekonzern aus den USA mitteilte. Das ist mehr als von Analysten erwartet worden war. Das Cloud-Geschäft zog sogar um 26 Prozent an. Der Betriebsgewinn stieg um 19 Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar.

* ALPHABET - Die Google-Mutter bekommt die Zurückhaltung der Werbetreibenden angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung zu spüren. Im ersten Quartal kletterten die Erlöse zwar um 23 Prozent auf 68,01 Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Suchmaschinen-Anbieter mitteilte. Allerdings hatten Analysten die Latte bei Umsatz wie auch Gewinn höher gehängt. Das Betriebsergebnis legte mehr als ein Fünftel auf knapp 20,1 Milliarden Dollar zu. Die Alphabet-Aktie gab nachbörslich mehr als sechs Prozent nach.

* TWITTER - Der geplante 44 Milliarden Dollar schwere Twitter-Deal beinhaltet im Falle einer Aufkündigung durch Tesla-Chef Elon Musk eine Strafzahlung in Höhe von einer Milliarde Dollar. Musk müsse die Kündigungsgebühr zahlen, falls beispielsweise die Übernahme an der Finanzierung scheitere, heißt es in einer behördlichen Einreichung.

* GENERAL MOTORS hat im ersten Quartal einen Nettogewinn von 2,9 Milliarden Dollar eingefahren. Ausschlaggebend dafür seien Verbesserungen in der Produktion sowie eine kräftige Nachfrage in Nordamerika gewesen, teilte der Detroiter Autobauer mit. Der Nettogewinn übertraf die Markterwartungen von 2,45 Milliarden Dollar, lag aber um knapp 2,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz erhöhte sich um elf Prozent auf 36 Milliarden Dollar. Konzernchefin Mary Barra zeigte sich zuversichtlich: GM beschleunige den Wandel des Unternehmens auch in einem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld, schrieb sie in einem Brief an die Aktionäre.

* TEXAS INSTRUMENTS - Der Chipkonzern hat mit seiner Umsatzprognose die Märkte enttäuscht. Das US-Unternehmen geht nach eigenen Angaben für das zweite Quartal von Erlösen zwischen 4,20 und 4,80 Milliarden Dollar aus. Damit blieb der Infineon-Rivale unter dem von Analysten erwarteten Mittelwert von 4,94 Milliarden Dollar. Hintergrund sei die geringere Nachfrage wegen der Corona-Lockdowns in China. Im ersten Quartal stieg der Umsatz binnen Jahresfrist auf 4,91 Milliarden Dollar von 4,29 Milliarden Dollar im Vorjahr. Experten hatten hier mit 4,74 Milliarden Dollar kalkuliert. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 2,20 Milliarden Dollar von 1,69 Milliarden Dollar.

rtr/dpa-AFX