* EU/RUSSLAND/ÖL - Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) haben sich wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Rahmen eines sechsten Sanktionspakets auf ein weitgehendes Embargo für Öl-Importe aus Russland geeinigt. Das teilte EU-Ratspräsident Charles Michel am späten Montagabend beim Sondergipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel mit. "Das deckt ab sofort mehr als zwei Drittel der Öl-Importe aus Russland ab, und schneidet damit eine enorme Quelle der Finanzierung seiner Kriegsmaschinerie ab", sagte Michel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb zu der Entscheidung auf Twitter: "Ich bin sehr froh, dass sich die Staats- und Regierungschefs grundsätzlich auf das sechste Sanktionspaket einigen konnten. Die Ölimporte aus Russland in die EU werden damit bis Ende des Jahres effektiv um rund 90 Prozent reduziert." Auch Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte die Entscheidung. "Die EU ist sich einig", teilte Scholz auf dem Kurznachrichtendienst mit.
* CREDIT SUISSE - Die krisengeplagte Schweizer Großbank prüft Insidern zufolge Maßnahmen zur Stärkung des Kapitals. Die Überlegungen befänden sich in einem frühen Stadium, wie zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Eine Option sei dabei eine Kapitalerhöhung. Eine solche Transaktion würde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen. Das Volumen stehe noch nicht fest, dürfte aber die Schwelle von einer Milliarde Franken überschreiten, sagte eine der Personen.
* DEUTSCHE TELEKOM - Europas größter Funkmast-Betreiber Cellnex bereitet ein Milliarden-Kaufangebot für das Funkturmgeschäft der Telekom vor. Man sei im Analyseprozess für eine mögliche Übernahme, teilte das spanische Unternehmen mit. Die Bewertung und andere Details eines möglichen Deals seien noch offen. Möglich sei ein Kauf durch ein zwischengeschaltetes Investment-Vehikel, an dem sich ein weiterer Investor beteiligen würde. Über das Interesse von Cellnex an der Telekom-Tochter Deutsche Funkturm (DFMG), die mit bis zu 18 Milliarden Euro bewertet werden könnte, wird seit einiger Zeit berichtet.
* ADLER GROUP - Bei dem angeschlagenen Großvermieter ist im ersten Quartal der Verschuldungsgrad (LTV) weiter gestiegen. Die Beleihungsquote LTV lag zum Ende des ersten Quartals bei 52 Prozent, Ende Dezember hatte der Immobilieninvestor noch 50,9 Prozent ausgewiesen, wie Adler mitteilte. Durch den Verkauf von Wohnungspaketen schrumpfte der operative Ertrag (FFO 1) im Quartal auf rund 29 (32) Millionen Euro. Die Adler Group verfügt nach eigenen Angaben noch über rund 27.000 Wohnungen. Adler hatte Mitte Mai eingeräumt, dass die Tochter Consus Real Estate in eine Schieflage geraten ist. Die Adler Group selbst steht durch das verweigerte Testat der KPMG-Wirtschaftsprüfer für den Jahresabschluss 2021 unter Druck.
* BAFIN - Die Probleme bei Kartenzahlungen in Deutschland rufen die Finanzaufsicht auf den Plan. Die Bafin habe umgehend eine Abfrage unter möglicherweise betroffenen Zahlungsdienstleistern gestartet, um ein besseres Bild über das Ausmaß der Störung zu erhalten, sagte ein Sprecher dem "Handelsblatt". Zudem stehe die Bafin mit der Bundesbank, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BIS) und den Zahlungsdienstleistern Concardis und Payone in engem Austausch zur aktuellen Lage.
* OMV - Die Chemietochter Borealis und die staatliche Ölgesellschaft Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) sind beim Börsengang ihrer gemeinsamen Kunststofffirma Borouge auf eine rege Nachfrage gestoßen. Insgesamt habe es Gebote von 80 Milliarden Dollar gegeben, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen zur Nachrichtenagentur Reuters. Das Angebot sei damit in etwa 40-fach überzeichnet gewesen. Borouge und Adnoc wollten sich nicht dazu äußern.
* CHINA - Die chinesische Industrie ist im Mai langsamer als erwartet geschrumpft. Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg auf 49,6 Zähler von 47,4 Stellen im April, wie das nationale Statistikbüro NBS mitteilte. Analysten hatten in einer Reuters-Umfrage einen PMI von 48,6 erwartet. Jenseits der 50er-Marke beginnt der Wachstumsbereich.
* Die Anleger in ASIEN fassen nach besser als erwarteten Wirtschaftsdaten aus China am Dienstag neuen Mut.
rtr