* DEUTSCHLAND/KOALITION - In einem Machtkampf bei den Grünen um die Ministerposten in der Bundesregierung hat sich der frühere Parteichef Cem Özdemir gegen Fraktionschef Anton Hofreiter durchgesetzt. Der Bundesvorstand beschloss nach Angaben von Bundesgeschäftsführer Michael Kellner einstimmig das Personaltableau, wonach Özdemir Landwirtschaftsminister werden soll. Damit gehen die Fraktionsvorsitzenden Hofreiter und Katrin Göring-Eckardt leer aus. Da der Realpolitiker Özdemir mit Unterstützung der Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck den Parteilinken Hofreiter verdrängte, wurde für das Familienministerium mit der bundesweit weithin unbekannten Rheinland-Pfälzerin Anne Spiegel eine Parteilinke benannt. Baerbock soll erste Außenministerin Deutschlands werden, Habeck Minister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Vizekanzler.
* INFINEON hat einen Nachfolger für den langjährigen Vorstandschef Reinhard Ploss gefunden. Jochen Hanebeck, bislang im Vorstand für das operative Geschäft zuständig, übernimmt im April 2022 den Chefposten, wie das Unternehmen nach einem entsprechenden Beschluss des Aufsichtsrats mitteilte. Sein Vertrag laufe bis März 2027. Der 53-Jährige ist seit 1994 bei dem Unternehmen beschäftigt und gehört seit 2016 dem Vorstand des Halbleiterherstellers an. Der Chefwechsel bei Infineon stand an, weil Ploss die Altersgrenze erreicht hat und in Rente geht.
* Die SOFTWARE AG prüft einem Agenturbericht zufolge einen Verkauf. Es würden verschiedene strategische Optionen geprüft, darunter auch eine Veräußerung der am Markt mit knapp 2,6 Milliarden Euro bewerteten Firma, meldete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Überlegungen befänden sich in einem frühen Stadium und es sei unklar, ob es letztlich zu einem Verkauf komme. Die Software AG, die sich mitten in einem großangelegten Konzernumbau befindet, wollte keine Stellung nehmen.
* K+S - Der Salz- und Düngemittelhersteller gibt bei der Überprüfung seiner Bilanzen durch die deutschen Finanzaufseher Entwarnung. Aus den endgültigen Feststellungen der Aufsicht folge nach Auffassung der K+S kein Anpassungsbedarf für die Wertansätze der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Kali- und Magnesiumprodukte ("ZGE Kali") in den fraglichen Abschlüssen, teilte das Unternehmen mit.
* COMPUGROUP MEDICAL - Der Medizinsoftware-Anbieter will bis zu 500.000 eigene Aktien zurückkaufen. Dies entspreche 0,93 Prozent des Grundkapitals der Firma, teilt das Unternehmen mit.
* BOEING - Die kanadische Regierung hält den US-Flugzeugbauer Boeing als Bewerber um einen milliardenschweren Kampfjet-Auftrag offenbar für ungeeignet. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person aus dem kanadischen Verteidigungsministerium würde Boeing die Standards für die Bewerbung nicht erfüllen. Der amerikanische Flugzeugbauer hatte sich zuvor mit seinem Modell F-18 Hornet für den Auftrag beworben.
* TESLA - Der US-Elektroautobauer will bis zu 1,2 Milliarden Yuan (187,91 Millionen US-Dollar) in die Erweiterung der Produktionskapazität seines Werks in Shanghai investieren. Dies berichtet die staatliche Zeitung "Beijing Daily". Zukünftig sollen dann 4000 weitere Mitarbeiter in der Tesla-Fabrik beschäftigt werden, so dass die Zahl der Beschäftigten auf 19.000 steigt.
* BOSCH - Der Automobilzulieferer steht zu seiner Entscheidung, nicht in Batteriezellentechnik zu investieren. Angesichts eines Aufwands von 20 Milliarden Euro, die es erfordert hätte, um einen Marktanteil von 20 Prozent zu erreichen, habe das Management das Klumpenrisiko für zu hoch gehalten, sagte Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer der "Börsen-Zeitung". Stattdessen investiere Bosch "massiv in Halbleiter sowie in Elektromobilität einschließlich Brennstoffzelle, das automatisierte Fahren und in Software-Lösungen", betonte Aufsichtsratsvorsitzender Franz Fehrenbach.
* WIRECARD - Die Prüferaufsicht Apas hat laut "Handelsblatt" ihre Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen Berufspflichten im Wirecard-Mandat gegen die Wirtschaftsprüfer von EY ausgeweitet. Die Prüfer untersuchten mögliche Verfehlungen von mindestens sieben EY-Prüfern, schreibt die Zeitung. Bislang war nur von Ermittlungen gegen drei Prüfer die Rede.
rtr