* UKRAINE/RUSSLAND - Die Ukraine will die belagerte Hafenstadt Mariupol nicht aufgeben. "Von einer Kapitulation und einer Niederlegung der Waffen kann keine Rede sein", zitierte das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. "Wir haben die russische Seite bereits darüber informiert." Am Sonntag hatte Russland die ukrainischen Streitkräfte aufgefordert, ihre Waffen in der östlichen Hafenstadt niederzulegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete das Vorgehen der russischen Truppen gegen die Stadt am Asowschen Meer als "Terror, an den man sich noch Jahrhunderte lang erinnern wird". Nach ukrainischen Angaben bombardierte die russische Armee am Samstag eine Kunstschule, in der 400 Einwohner Zuflucht gefunden hätten. Die Zahl von Opfern wurde zunächst nicht bekannt. Die städtischen Behörden erklärten zudem, Tausende der Einwohner seien nach Russland verschleppt worden.
* DEUTSCHLAND/ENERGIE/KATAR - Deutschland hat nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit Katar eine Energiepartnerschaft vereinbart, um sich von russischen Öl- und Gaslieferungen zu lösen. Habeck traf dazu am Sonntag in Doha den Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani. Die Unternehmen, die mit ihm gereist seien, würden nun mit der katarischen Seite in Vertragsverhandlungen einsteigen, sagte Habeck seinem Ministerium zufolge nach dem Treffen. Habeck wurde von rund 20 Firmenvertretern vor allem aus dem Energiebereich begleitet. Das Staatsunternehmen QatarEnergy erklärte, die seit Jahren ergebnislos geführten Gespräche beider Seiten über Gaslieferungen sollten nun vorangetrieben werden.
* USA/CHINA/RUSSLAND - Nach der Warnung von US-Präsident Joe Biden vor Militärhilfen für Russland hat China Sanktionen des Westens gegen die Regierung in Moskau in scharfen Worten kritisiert. "Die Sanktionen gegen Russland werden immer empörender", sagte der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng in Peking. Russischen Bürgern würden grundlos ausländische Vermögenswerte entzogen, sagte er mit Blick auf Maßnahmen gegen Oligarchen im Umkreis des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In Moskau erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow, die Beziehungen mit China würden stärker.
* DEUTSCHLAND/FUSIONEN/BÖRSENGÄNGE - Inflationssorgen und der russische Einmarsch in der Ukraine haben der Übernahmewelle in Deutschland vorerst ein Ende bereitet. Im ersten Quartal 2022 summierte sich der Wert der Firmenübernahmen mit deutscher Beteiligung auf 18,7 Milliarden Dollar, wie aus Daten des Finanzinformations-Dienstleisters Refinitiv hervorgeht. Das waren zehn Prozent weniger als vor einem Jahr und der schwächste Jahresstart auf dem M&A-Markt seit 2016.
* SAP - Der langjährige Finanzvorstand Luka Mucic kehrt dem deutschen Softwareriesen nach 27 Jahren vorzeitig den Rücken. Mucic werde das Unternehmen zum 31. März 2023 verlassen, kündigte der Walldorfer Dax-Konzern an. Darauf habe sich der Aufsichtsrat einvernehmlich mit ihm verständigt.
* VOLKSWAGEN - Die IG Metall hat bei der Betriebsratswahl von Volkswagen in Wolfsburg ihre dominierende Stellung trotz stärkerer Konkurrenz leicht ausgebaut und kann weiter maßgeblich Einfluss auf die Geschickte des Autobauers nehmen. Bei der Wahl zur Arbeitnehmervertretung erhielt die von der neuen Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo angeführte Liste der IG Metall 85,5 Prozent der Stimmen und konnte damit wie vor vier Jahren 66 Betriebsratsmandate erringen, allerdings in einem künftig von 75 auf 73 Sitze verkleinerten Gremium.
* TESLA-Chef Elon Musk ist offenbar von Austin, Texas, auf dem Weg nach Berlin. Das berichtet der Twitter-Nutzer @ElonJet, der die Bewegungen von Musks Privatjet verfolgt, am Montag. Der US-Elektroautobauer hatte Anfang März von den Behörden grünes Licht für sein längst errichtetes, sechs Milliarden Euro teures Werk im brandenburgischen Grünheide erhalten. Bundeskanzler Olaf Scholz will die Fabrik am Dienstag besuchen.
* CREDIT SUISSE - Im Verwaltungsrat der krisengeschüttelten Credit Suisse kommt es zu einer Reihe von Wechseln. Prominentester Abgang ist Vizepräsident Severin Schwan. Der Chef des Pharmakonzerns Roche, seit 2014 Mitglied des Gremiums und seit 2017 Vizepräsident und Lead Independent Director, habe sich entschieden, nicht zur Wiederwahl anzutreten, teilte die Schweizer Großbank mit.
* OMV - Der österreichische Öl- und Gaskonzern sieht kurzfristig nur wenig Spielraum für sein Land, unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden. "Für Österreich sind die Alternativen kurzfristig wirklich begrenzt. Lieferverträge laufen bis 2040. Derzeit werden damit 80 Prozent des heimischen Gasbedarfs gedeckt", sagt Konzernchef Alfred Stern dem ORF.
rtr