- SCHOLZ/CUM-EX - Bundeskanzler Olaf Scholz soll am Freitag im Cum-Ex-Skandal vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft aussagen. Es geht dabei vor allem um seine Kontakte zur Warburg Bank. Der SPD-Politiker hat jede Verwicklung in den Finanzskandal von sich gewiesen. Bei Cum-Ex-Geschäften ließen sich Anleger Kapitalertragsteuern auf Aktiendividenden mit Hilfe von Banken mehrfach erstatten. Dem Fiskus entstand ein milliardenschwerer Schaden.

- DEUTSCHLAND - Daten des statistischen Bundesamts geben Aufschluss darüber, wie stark deutsche Hersteller im Juli an der Preisschraube gedreht haben. Experten erwarten auf Jahressicht einen Anstieg der Preise von durchschnittlich 32,0 Prozent, nach 32,7 Prozent im Juni. Die Daten gelten als Vorlaufindikator für die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise, die im Juli mit 7,5 Prozent nicht mehr ganz so schnell stiegen wie im Juni.

FIRMEN UND BRANCHEN:


DAX:

- DEUTSCHE POST - Im juristischen Streit um die Höhe des Briefportos hat das Verwaltungsgericht Köln auch die Portogenehmigung 2019 bis 2021 für rechtswidrig erklärt. Das Gericht habe in fünf Verfahren die Entgeltgenehmigung für die Post aufgehoben, weil sie rechtswidrig sei, teilte eine Sprecherin des Kölner Gerichts mit. Für die Verbraucher hat das Urteil aber keine Wirkung - denn nur die Kläger, unter ihnen der Branchenverband BIEK, können dem Gericht zufolge nun von der Post zu viel bezahltes Porto zurückverlangen.

MDAX:

- RHEINMETALL-Chef Armin Papperger spricht von einer großen Nachfrage nach dem neuen Kampfpanzer "Panther". "Europaweit werden bis zum Jahr 2030 rund 1000 der 8000 Kampfpanzer ersetzt werden. Mit unserem neuen Panther wollen wir mindestens die Hälfte, also rund 500 Einheiten, des Volumens liefern", sagte er dem "Handelsblatt". Die Produktion solle innerhalb von zwei Jahren beginnen, wenn sich ein Schlüsselkunde für den Panther finde.

- SHELL - Wegen des Rhein-Niedrigwassers fährt der Ölmulti die Produktion in seiner Raffinerie Energy and Chemicals Park Rheinland zurück.

- GASVERSORGER - Neben Uniper, EnBW und EWE haben laut "Handelsblatt" auch die als Sefe firmierende ehemalige Gazprom Germania, die österreichische OMV und das Schweizer Energiehandelsunternehmen Axpo Mehrkosten über die Gas-Umlage geltend gemacht.

- STRABAG - Die österreichischen Kernaktionäre des Wiener Baukonzerns haben ein neues Syndikat unter Ausschluss des bisherigen russischen Partners Oleg Deripaska vereinbart. Gemeinsam wollen der Versicherer Uniqa, die Raiffeisen Holding sowie die Familien-Privatstiftung des früheren Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner ein öffentliches Pflichtangebot zu 38,94 Euro je Strabag-Aktie vorlegen, wie Strabag und Uniqa mitteilten. Durch den Abschluss des neuen Syndikats soll die bestehende kontrollierende Beteiligung fortgeführt werden. Die Strabag selbst will sich an dem Angebot beteiligen und bis zu zehn Prozent eigene Aktien erwerben.

- AUTOBRANCHE - Der Genfer Autosalon wird im Februar 2023 nicht stattfinden. Die Organisatoren begründeten die Absage mit den weltweiten geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten. Diese hätten viele Marken davon abgehalten, sich auf die Ausstellung vorzubereiten. Der Genfer Autosalon sollte ursprünglich vom 14. bis 19. Februar 2023 stattfinden. Die nächste Veranstaltung findet im November 2023 in Doha, Katar, statt.

- QUALCOMM erwägt einem Medienbericht zufolge die Rückkehr in den Servermarkt mit einem neuen Chip. Das Ziel des US-Halbleiterherstellers sei, seine Abhängigkeit vom Smartphone-Markt zu reduzieren, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit dem Plan vertraute Personen. Das Projekt hänge mit dem Erwerb des Chipherstellers Nuvia durch Qualcomm im vergangenen Jahr zusammen. Zudem suche der Konzern schon nach Kunden für das neue Produk. Die Cloud-Abteilung von Amazon habe schon zugestimmt, einen Blick auf das Angebot zu werfen, hieß es im Bericht weiter.

- APPLIED MATERIALS - Der Chip-Zulieferer hat die Märkte mit seiner Umsatzprognose erfreut. Das US-Unternehmen geht für das laufende vierte Geschäftsquartal von Erlösen von 6,65 Milliarden Dollar aus, plus oder minus 400 Millionen Dollar. Analysten erwarten 6,57 Milliarden Dollar, wie aus Refinitiv-Daten hervorgeht. Im dritten Quartal legte der Umsatz um fünf Prozent auf einen Rekordwert von 6,52 Milliarden Dollar zu, was die Schätzungen der Experten von 6,28 Milliarden Dollar im Durchschnitt übertraf.

BLICKPUNKT ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR:


- USA/FED - Der Chef der Fed-Filiale von St. Louis, James Bullard, favorisiert eine Erhöhung der Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte bei der nächsten Sitzung der US-Zentralbank im September. Die Federal Reserve (Fed) sollte sich weiterhin zügig auf ein Zinsniveau bewegen, das die Inflation deutlich nach unten bringe, sagte Bullard dem "Wall Street Journal". "Ich verstehe nicht, warum man Zinsanhebungen ins nächste Jahr hinauszögern sollte", ergänzte Bullard. Es werde rund 18 Monate dauern, bis die Preisentwicklung wieder auf das Niveau des Fed-Ziels von zwei Prozent komme.

- DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Juli nur leicht gestiegen. Sie legten im Vergleich zum Vorjahr minimal um 0,3 Prozent auf 60 Milliarden Euro zu, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht mitteilte. Grund für den im Vergleich zu den Vormonaten geringen Anstieg waren demnach vor allem zwei der Maßnahmen, die die Bundesregierung zur Abmilderung der höheren Energiekosten beschlossen hatte. So sei im Juli der Kinderbonus 2022 von 100 Euro ausgezahlt worden. Zudem hätten sich bei vielen Arbeitnehmern die Erhöhung des Grundfreibetrags sowie des Arbeitnehmer-Pauschbetrags - jeweils rückwirkend seit Jahresbeginn 2022 - entlastend bemerkbar gemacht.

rtr