* USA/HAUSHALT - Die drohende Haushaltssperre in den USA ist abgewendet. Kurz vor Ablauf der Frist für eine Einigung im US-Haushaltsstreit hat der Kongress in Washington sich auf einen Übergangsetat geeinigt. Dieser stellt eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 3. Dezember sicher. Hätte der Kongress keine Regelung beschlossen, wäre es zu einem "Shutdown" von Teilen des Staatsapparates gekommen.

* EU/POLEN - Das polnische Verfassungsgericht hat ein viertes Mal seine Entscheidung darüber, ob das nationale Recht über der europäischen Gesetzgebung steht, vertagt. Die Vorsitzende Richterin Julia Przylebska kündigte an, die Beratungen seien bis zum 7. Oktober verschoben worden. Nach den EU-Verträgen stehen europäische Gesetze über denen der einzelnen Mitgliedstaaten. Die Regierung der national-konservativen PiS-Partei stellt dies aber infrage. Zwischen Brüssel und Warschau gibt es derzeit eine ganze Reihe von Meinungsverschiedenheiten, am schwersten wiegt dabei der Streit über die polnische Justizreform.

* DEUTSCHLAND/WAHL - FDP und Grüne signalisieren grundsätzlich Kompromissbereitschaft bei der Suche nach einer neuen Bundesregierung. "Wir alle müssen Kompromisse machen", sagt FDP-Vize Johannes Vogel in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Aber letztlich müsse es "grundsätzlich in die richtige Richtung gehen", sagt Vogel, der Mitglied der FDP-Verhandlungsdelegation ist, die mit Grünen, SPD und Union die Gespräche führt. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt pflichtet Vogel in derselben Sendung bei. Nach der Wahl "muss man damit anfangen, Kompromisse zu finden". Aber es sei klar: "Das werden harte Verhandlungen", sagt Göring-Eckardt, die zum Sondierungsteam der Grünen gehört.

* ALLIANZ - Die nach milliardenschweren Verlusten von Hedgefonds umstrittene Vorständin Jacqueline Hunt gibt ihren Posten vorzeitig ab. Um die Asset-Management-Sparte mit den Vermögensverwaltern Pimco und Allianz Global Investors kümmert sich schon ab Freitag der Vorstandschef der wichtigsten Tochter Allianz Leben, Andreas Wimmer (47). Im Streit um die Hedgefonds ließ eine Richterin im New Yorker Stadtteil Manhattan am Donnerstag zwölf Klagen - darunter zwei Sammelklagen - im Volumen von vier Milliarden Dollar zu.

* BMW profitiert von den hohen Preisen für Neu- und Gebrauchtwagen. Für das laufende Jahr erwartet BMW trotz der anhaltenden Probleme mit dem Halbleiter-Nachschub nun eine Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 9,5 bis 10,5 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Bisher war man in München von sieben bis neun Prozent ausgegangen. Im Finanzierungs- und Leasing-Segment werde eine Eigenkapitalrendite von 20 bis 23 (bisher 17 bis 20) Prozent erwartet.

* LUFTHANSA - Eine Reihe europäischer Fluglinien wollen ihren Kunden die während der Coronavirus-Pandemie ausgefallenen Flüge erstatten. Dies sagten 16 Unternehmen nach Gesprächen mit der EU-Kommission zu und versprachen zudem, ihre Passagiere in Zukunft besser über ihre Rechte aufzuklären. Demnach sollen Passagiere für ausgefallene Flüge künftig nur dann mit Gutscheinen abgefunden werden, wenn sie dies auch wollen. Zu den Fluglinien zählen unter anderem Lufthansa, Air France-KLM, British Airways, Easyjet, Ryanair und Wizz Air.

* ZOOM - Die geplante, knapp 15 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Five9 durch Zoom ist von Aktionären des Callcenter Betreibers abgelehnt worden. Bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung von Five9 erhielt das Unternehmen nicht die erforderliche Unterstützung der Aktionäre für den Fusionsvertrag. Als Grund hierfür wurden Wachstumsbedenken genannt.

* GENERAL ELECTRIC (GE) - Der US-Mischkonzern GE und SIEMENS ENERGY haben einen Rechtstreit über Gasturbinen beigelegt. Die beiden Unternehmen teilten mit, einen verbindlichen Vergleich vereinbart zu haben. Details wurden zunächst nicht bekannt. GE hatte im Januar eine Klage gegen den Hersteller von Kraftwerks-Turbinen eingereicht, weil er sich vor zumindest einem Großauftrag eines US-Regionalversorgers illegal Wettbewerbsvorteile gegenüber GE verschafft haben soll.

* ING - Der Chef der niederländischen Großbank will sich auf organisches Wachstum fokussieren. "Und wenn wir etwas kaufen wollen, dann vor allem technische Expertise", sagte Steven van Rijswijk dem "Handelsblatt". Sollte es eine Konsolidierung in einem wichtigen Markt geben, dann schauen wir uns das natürlich an, ergänzte der Manager.

* ÖL/OPEC+ - Vor dem Hintergrund der jüngsten Ölpreis-Rally könnten die großen Exportländer Insidern zufolge ihre Fördermengen nun doch schneller ausweiten als bislang geplant. Bei dem Treffen der Opce+ am Montag könnte ein solcher Schritt beschlossen werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Details wurden zunächst nicht bekannt. Am Vortag hatte es noch aus Kreisen geheißen, es solle dabei bleiben, dass die Quoten ab November um insgesamt 400.000 Barrel pro Tag angehoben würden.

* MEXIKO - Die mexikanische Notenbank hat den Leitzins heraufgesetzt. Sie erhöhte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent. Die Entscheidung im zuständigen Ausschuss der Zentralbank fiel nicht einstimmig.

* DEUTSCHLAND/WAHL - Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat angedeutet, dass er im kommenden Jahr nicht für den Fraktionsvorsitz kandidieren könnte. Sollte die Union in die Opposition gehen, rate er dazu, das Amt des Partei- und Fraktionschefs in eine Hand zu legen, sagte der neu gewählte Bundestagsabgeordnete den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zugleich sagte Merz aber: "Ich habe mich zweimal um den Parteivorsitz beworben, jeweils mit Unterstützung einer überwältigenden Mehrheit der CDU-Mitglieder, die auch weiterhin ungebrochen ist. Trotzdem hat der Parteitag zweimal anders entschieden. Mein Bedarf an streitigen Abstimmungen gegen das Establishment ist gedeckt." Er richte sich jetzt darauf ein, "ein normaler und hoffentlich guter Abgeordneter zu sein".

rtr