* VIRUS - Bund und Länder wollen trotz der sich rasant ausbreitenden Coronavirus-Variante Omikron Quarantäne-Vorschriften lockern, aber auch einige Corona-Vorschriften verschärfen. Die Länder-Gesundheitsminister stellten sich in einer Sonder-Schalte hinter einen Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und dem Robert-Koch-Institut (RKI), das eine abgestufte Verkürzung der Quarantäne für Mitarbeiter in kritischen Bereichen vorsieht.
* FED/INFLATION - Die US-Notenbank denkt angesichts des Inflationsschubs über eine womöglich raschere Anhebung der Zinsen nach. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der jüngsten Fed-Sitzung im Dezember hervorgeht, verwiesen die Währungshüter dabei auch auf einen sehr angespannten Arbeitsmarkt. Notenbank-Mitglieder merkten laut Protokoll an, womöglich sei es gerechtfertigt, die Zinsen früher oder in einem schnelleren Tempo als bislang erwartet anzuheben. Aus Sicht mancher Teilnehmer könnte es zudem sinnvoll sein, mit der Verkleinerung der Notenbankbilanz relativ bald nach dem Start von Zinserhöhungen zu beginnen. Durch die umfangreichen Anleihenkäufe war die Fed-Bilanz zuletzt enorm gewachsen.
* KASACHSTAN - In der kasachischen Metropole Almaty halten die Proteste den dritten Tag in Folge an. Es kam erneut zu Zusammenstößen von Polizei und Protestierenden, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag berichteten. Es seien Schüsse zu hören gewesen. Die Polizei erklärte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge, mehrere Unruhestifter seien "eliminiert" worden. Angesichts der Unruhen hat der kasachische Präsident Kassym-Jomart Tokajew eine von Russland geführte Sicherheitsallianz in der Region um Hilfe gebeten. Die Proteste ausgelöst hatte eine drastische Preiserhöhung von Autogas. Auch in anderen Regionen des zentralasiatischen Landes machten die Menschen ihrem Unmut Luft.
* USA - Mit Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen erinnern die USA heute an die Erstürmung des Kapitols in Washington durch Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump vor einem Jahr. Zum Auftakt sind Reden von Trumps Nachfolger Joe Biden und dessen Vizepräsidentin Kamala Harris geplant. Im Laufe des Tages folgen weitere Veranstaltungen in der Hauptstadt und im ganzen Land. Trump hat eine ebenfalls für Donnerstag angekündigte Rede kurzfristig abgesagt, einige Anhänger wollen aber ebenfalls Mahnwachen abhalten.
* SIEMENS - Die italienische Infrastruktur-Holding Atlantia buhlt um die Siemens-Straßenverkehrs-Tochter Yunex Traffic. Die von der Unternehmerfamilie Benetton beherrschte Atlantia bestätigte, ein verbindliches Gebot für Yunex abgegeben zu haben. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen, die Italiener seien einer der aussichtsreichsten Bieter. Das Interesse von Finanzinvestoren wie KKR und Bridgepoint habe sich dagegen abgekühlt, so dass ein Unternehmen aus der Branche zum Zuge kommen könnte. Siemens könne einem der Insider zufolge mit fast einer Milliarde Euro für Yunex rechnen.
* FLATEXDEGIRO - Der Online-Broker hat seine zweimal angehobenen operativen Ziele erfüllt. Die Kundenbasis sei im vergangenen Jahr um 55 Prozent auf 2,06 Millionen Konten gestiegen, teilte FlatexDegiro mit. Für sie seien 91 Millionen Transaktionen abgewickelt worden. FlatexDegiro hatte sich 2,0 bis 2,2 Millionen Kundenkonten und mehr als 90 Millionen Trades vorgenommen. Im laufenden Jahr will der Online-Broker für 2,7 bis 2,9 Millionen Kunden 95 bis 115 Millionen Transaktionen abwickeln.
* RTL trennt sich von weiteren Digitalgeschäften in Nordamerika und verkauft seine Beteiligung am US-Werbetechnologie-Unternehmen VideoAmp. Der Preis für den Anteil von knapp 8,6 Prozent an der Software- und Daten-Firma beläuft sich auf 104 Millionen Dollar in bar (92 Millionen Euro), wie der europäische Fernsehkonzern mitteilte. Der Deal ging demnach bereits als Aktienrückkauf durch VideoAmp über die Bühne. Die RTL-Aktionäre sollen vom Verkaufserlös über die Dividende profitieren. Zwischen 2015 und 2021 hat RTL an mehreren Finanzierungsrunden für VideoAmp teilgenommen und insgesamt 14,5 Millionen Dollar investiert.
* BAWAG - Der größte Bawag-Aktionär GoldenTree verkauft ein Paket von Aktien der österreichischen Bank für knapp 290 Millionen Euro und will seine Beteiligung damit um mehr als die Hälfte reduzieren. Der US-Hedgefonds habe institutionellen Investoren 5,5 Millionen Bawag-Aktien angeboten, gab die mit der Platzierung beauftragte Investmentbank bekannt. Der Preis für die Papiere dürfte bei 52,50 Euro liegen, teilten die Banker den Investoren mit. Zu diesem Preis seien die Aktien vielfach überzeichnet. Zum Schlusskurs vom Mittwoch wäre das ein Abschlag von rund drei Prozent.
* GENERAL MOTORS - Die Sparte des US-Autobauers für elektrische Nutzfahrzeuge, BrightDrop, hat einen neuen Vertrag mit Walmart und einen Ausbau einer bestehenden Vereinbarung mit FedEx angekündigt. Walmart sichere sich 5000 Fahrzeuge, teilten die Unternehmen mit. FedEx reserviere sich seinerseits weitere 2000 für die kommenden Jahre, zusätzlich zu 500 Elektro-Fahrzeugen, die bereits ausgeliefert werden. Zudem verhandle der Deutsche-Post-Konkurrent mit BrightDrop über bis zu 20.000 weitere Autos.
* PFIZER/BIONTECH - Pfizer rechnet mit ersten Ergebnissen aus der laufenden klinischen Studie zur Wirksamkeit des Impfstoffs für Kinder unter fünf Jahren bis Ende März oder Anfang April. Die Studie sei um eine dritte Dosis acht Wochen nach der zweiten Impfung erweitert worden, führt Pfizer-Wissenschaftlerin Alejandra Gurtman auf einer Sitzung des beratenden Ausschusses für Immunisierungspraktiken der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention zur Begründung an.
* POLEN/NOTENBANK - Leitzinsen von drei Prozent würden der polnischen Wirtschaft aus Sicht von Zentralbankchef Adam Glapinski nicht schaden. Er sei aber nicht sicher, dass die Zinsen auf dieses Niveau steigen würden, sagte der oberste Währungshüter Polens. "Es scheint mir so zu sein, und hiermit präsentiere ich sicher die Ansicht der meisten im Rat, dass eine Anhebung der Zinsen auf drei Prozent keine negativen Effekte verursachen würde." Das könne sich aber ändern. Sofern sich die wirtschaftliche Lage verbessere ließe sich der Hauptsatz womöglich sogar auf vier Prozent anheben
rtr