UNIPER - Die Bundesregierung könnte Insidern zufolge erste Eckpunkte eines Rettungsplans für den angeschlagenen Gas-Importeur veröffentlichen. Es sei gut möglich, dass die Regierung am Freitag ein Stützungs-Signal an die Ratingagenturen schicken wolle, die die Kreditwürdigkeit von Uniper bewerten, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen zu Reuters. Der Plan sehe eine Staatsbeteiligung von um die 25 Prozent an Uniper vor. Eine vom finnischen Großaktionär Fortum vorgeschlagene Aufspaltung des Unternehmens sei vom Tisch.

DEUTSCHLAND/RUSSLAND/GAS - Die fehlende Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 steckt Insidern zufolge nach ihrer Wartung in Kanada in Deutschland fest. Russland habe die Genehmigung für einen Weitertransport in das Land noch nicht erteilt, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Turbine, wegen deren verzögerter Rückführung nach russischen Angaben weniger Gas durch die Pipeline fließen kann, sei am 17. Juli von der Logistikfirma Challenge Group von Montreal nach Köln geflogen worden. Es sei unklar, wann die rund zwölf Meter lange Turbine nach Russland gebracht werden könne. Es könne Tage oder auch noch Wochen dauern, sagten die Insider.

SIEMENS ENERGY hat von Amprion Offshore GmbH einen Auftrag zur Lieferung von Technik für die Konverterstationen ihrer ersten Netzanbindungs-Projekte für Windstrom erhalten. Der Auftragswert bewege sich im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und sei damit der größte Offshore-Netzanbindungs-Auftrag, den das Unternehmen bis jetzt erhalten habe, teilte Siemens Energy mit.

CECONOMY - Der Eigner von Europas größten Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) gekappt. Erwartet wird nun ein währungsbereinigter Gesamtumsatz auf dem Vorjahresniveau von 21,4 Milliarden Euro statt eines leichten Wachstums. Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) werde bei 150 bis 210 Millionen Euro liegen - und damit unter den 237 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Ursprünglich hatte Ceconomy hier eine sehr deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.

NAGARRO - Der Software-Entwickler hebt seine Umsatzprognose für das laufende Jahr von 770 auf 800 Millionen Euro an. "Die Schätzung für die Gross Margin wurde von 28 auf 27 Prozent angepasst, während die Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge bei 14 Prozent verblieb", teilte Nagarro mit.

ITALIEN steht nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi vor Neuwahlen. Präsident Sergio Mattarella löste am Donnerstag das Parlament auf und machte damit den Weg für einen Urnengang im Herbst frei. Bis dahin soll Draghi geschäftsführend im Amt bleiben. "Wir befinden uns in Zeiten, die keine Pause der Regierungsgeschäfte erlauben", sagte Mattarella in einer kurzen Ansprache in Rom. Es müsse gegen die wirtschaftliche und soziale Krise sowie die steigende Inflation angegangen werden. Draghis weithin respektierte Mehrparteien-Koalition war zuvor nach 18 Monaten zerbrochen, was an den Finanzmärkten zu Unsicherheit führte. Laut Mattarella muss eine Neuwahl binnen 70 Tagen erfolgen. Als Datum wurde in Regierungskreisen der 25. September genannt. Das ist der letzte Sonntag vor Ende der Frist.

EZB - Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) haben Insidern zufolge auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag die Turbulenzen bei italienischen Staatsanleihen nicht besprochen. Zudem erwarteten sie nicht, dass ein Einsatz ihres vorgestellten neuen Anleihenkaufprogramms TPI unmittelbar bevorstehe, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bedingungen dafür würden einen Einsatz von TPI nicht rechtfertigen. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

EU/GAS - Der mit Spannung erwartete EU-Gasnotfallplan sieht in den kommenden Monaten Einsparungen der einzelnen Länder von jeweils 15 Prozent vor. Ab heute sollen Diplomaten der EU-Länder über die Vorlage diskutieren - mit dem Ziel, dass die Energieminister den Plänen am 26. Juli bei einer Sondersitzung zustimmen. Gegen das Vorhaben regt sich jedoch bereits Widerstand von Ländern wie Polen und Spanien.

rtr