VOLKSWAGEN will einem Medienbericht zufolge seine Software-Tochter Cariad personell verstärken. Vorgesehen sei die Einstellung von 400 zusätzlichen IT-Kräften, um wie geplant parallel zwei Plattformen für die Modelle des Konzerns zu entwickeln, berichtete das "Handelsblatt". Die Pläne sollen dem Aufsichtsrat auf einer Sitzung am Freitag vorgestellt werden. Zudem will der Autohersteller das Thema Menschenrechte intern aufwerten. Für dieses Feld werde Kerstin Waltenberg aus der Compliance-Abteilung zur Beauftragten gemacht, berichtet das Blatt weiter. Sie soll in dieser Funktion direkt an den Vorstand berichten.
ADVA OPTICAL NETWORKING - Der Vorstandschef des Netzwerkausrüsters, Brian Protiva, wird sein Amt nach einer Übergangszeit von einigen Wochen niederlegen. Er wird in Kürze die Funktion des Vice Chairman im Board der Acorn HoldCo, der künftigen Muttergesellschaft von Adtran und Adva übernehmen, wie Adva mitteilte. Nachfolger auf dem Chefsessel bei Adva werde Christoph Glingener, aktuell im Vorstand für Technik zuständig.
DEUTSCHLAND/ENERGIE - Der Bundestag will heute über den Schutzschirm für Firmen und Verbraucher in der Gas-Krise sowie den beschleunigten Ökostrom-Ausbau entscheiden. Am Abend wollen die Ampel-Fraktionen das Energie-Sicherungsgesetz (Ensig) beschließen und der Regierung damit Instrumente zur Rettung von angeschlagenen Gas-Importeuren wie UNIPER an die Hand geben. Der Bund könnte mit dem Gesetz in einem zweiten Schritt auch erlauben, dass Versorger die gestiegenen Gas-Einkaufspreise trotz bestehender Verträge schneller an Firmen und Haushalte weitergeben können.
GAMESTOP - Der Videospiele-Händler will seine Aktien für Kleinanleger leichter handelbar machen. Das US-Unternehmen segnete einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 ab. Zum regulären Handelsschluss am Mittwoch kostete ein GameStop-Anteilsschein 117,43 Dollar. Mit einem Aktiensplit können Firmen die Zahl ihrer Aktien erhöhen. GameStop will die zusätzlichen Papiere in Form einer Aktiendividende auszahlen. Dabei erhalten Anleger anstelle von Bargeld weitere Anteilsscheine.
TESLA-Chef Elon Musk und die Direktorin seines Brain-Chip-Startups Neuralink, Shivon Zilis, sind einem Medienbericht zufolge seit November Eltern von Zwillingen. Musk und Zilis hätten im April einen Antrag auf Namensänderung der Kinder gestellt, damit sie "den Nachnamen des Vaters tragen", berichtete "Business Insider" unter Berufung auf Gerichtsdokumente. Das Bekanntwerden des Verhältnisses durch die Namensänderung könnte für Musk problematisch werden. Die meisten US-Unternehmen von der Größe von Tesla und SpaceX verbieten Liebesbeziehungen über zwei Hierarchie-Ebenen.
VIRGIN GALACTICS hat mit der Boeing-Tochter Aurora Flight Sciences einen Zuliefervertrag für zwei neue Raumschiff-Träger geschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung werde die Luft- und Raumfahrtforschungseinheit von Boeing Teile der Trägerflugzeuge für die Montage im Jahr 2025 liefern, teilte Virgin Galactic mit. Die sogenannten "Mutterschiffe" seien für etwa 200 Flüge pro Jahr ausgelegt.
USA/FED - Die US-Notenbank Federal Reserve will mit einem weiteren großen Zinsschritt gegen die ausufernde Inflation vorgehen. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der jüngsten Sitzung vom Juni hervorgeht, erwarten die Währungshüter, dass Ende Juli wahrscheinlich eine Erhöhung um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte angemessen sein dürfte. Die Fed hatte auf der Juni-Sitzung die Leitzinsen so kräftig angehoben wie seit 1994 nicht mehr. Sie beschloss eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf die Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent.
IWF - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) schließt eine weltweite Rezession im kommenden Jahr nicht aus. Kristalina Georgieva sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Ausblick habe sich seit April "signifikant verdunkelt". In den kommenden Wochen werde der IWF seine Vorhersage von einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent zum dritten Mal in diesem Jahr senken. Die genaue Zahl werde noch von den Experten des Fonds ausgearbeitet. Im April hatte der IWF die Vorhersage um fast einen ganzen Prozentpunkt gesenkt. Die neuen Prognosen für 2022 und 2023 werden in der zweiten Julihälfte erwartet. Im vergangenen Jahr war die Weltwirtschaft noch um 6,1 Prozent gewachsen.
DEUTSCHLAND/REZESSION - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält durch die Energieknappheit im Zuge des Krieges in der Ukraine eine Rezession für möglich. Ein Abrutschen der deutschen Wirtschaft drohe, sagte der Grünen-Politiker in München. "Der soziale Frieden in Deutschland wird arg herausgefordert und strapaziert." Es drohe zunächst ein Kaufkraftverlust, am Ende könne aber auch eine Kreditklemme die ökonomische Kraft des Landes bedrohen.
BUNDESBANK/EPI - Die Bundesbank hält das europäische Zahlungssystem-Projekt EPI trotz der Absage wichtiger deutscher Institute noch nicht für gescheitert. Das Projekt sei noch nicht Geschichte, auch wenn es eine schwierige Geburt sei, sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz in Frankfurt. "Aber das ist in Europa häufig der Fall", fügte er hinzu. Das Projekt European Payments Initiative (EPI) soll Europa unabhängiger von ausländischen Zahlungsdienstleistern machen.
rtr