* DEUTSCHLAND - Der Bundestag wählt heute einen neuen Bundeskanzler. Einziger Kandidat ist der Sozialdemokrat Olaf Scholz, der ein Bündnis aus SPD, FDP und Grünen anführen will. Am Dienstag hatten die Mitglieder der sogenannten Ampel ihren Koalitionsvertrag unterschrieben. Über den Nachfolger von Angela Merkel wird in geheimer Wahl abgestimmt. Für eine erfolgreiche Wahl ist eine Kanzlermehrheit - eine Mehrheit aller Bundestagsabgeordneten und nicht nur der anwesenden Parlamentarier - nötig. SPD, FDP und Grüne stellen zusammen 416 Abgeordnete im neuen Bundestag, der insgesamt 736 Sitze hat.

* USA/RUSSLAND - US-Präsident Joe Biden hat seinen russischen Kollegen Wladimir Putin bei ihrem Videogipfel vor einer militärischen Eskalation in der Ukraine-Krise gewarnt. Die USA und ihre Verbündeten würden in einem solchen Fall mit militärischen und anderen Maßnahmen reagieren, hieß es nach dem gut zweistündigen Gespräch in einer Erklärung des US-Präsidialamts. Das russische Präsidialamt erklärte seinerseits, Putin habe es als falsch bezeichnet, sein Land alleine für die gegenwärtigen Spannungen verantwortlich zu machen. Er habe der Nato vorgeworfen, in der Nähe der russischen Grenzen aufzurüsten.

* RUSSLAND/USA - Die USA sind einem Insider zufolge mit Deutschland übereingekommen, im Falle einer russischen Invasion der Ukraine die umstrittene Nord Stream 2-Pipeline zu schließen. Dies hätten US-Regierungsvertreter Abgeordneten gesagt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einem Kongressmitarbeiter. Die USA hätten entsprechende Zusicherungen von deutscher Seite erhalten. Allerdings sei unklar, ob beide Regierungen sich auf eine Definition einer Invasion verständigt hätten. Das Präsidialamt in Washington erklärte, Deutschland habe Zusagen bezüglich Nord Stream 2 für den Fall von "aggressiven Handlungen" Russlands in der Ukraine getätigt. Eine Invasion wäre ein derartiger Schritt.

* VOLKSWAGEN schaut sich Insidern zufolge einen Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche weiter als Möglichkeit an, um Mittel für den Schwenk zur Elektromobilität freizuschaufeln. Wegen der komplexen Eigentumsverflechtungen sei aber noch keine Entscheidung gefällt worden, sagten zwei mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei unklar, ob es je zu einem Börsengang von Porsche kommen werde.

* HELLOFRESH - Der Kochboxen-Versender geht für das kommende Jahr von einem schwächerem Wachstum aus. Der Umsatz werde zwischen 20 und 26 Prozent zulegen, gab das Unternehmen bekannt. Für das laufende Jahr peilt HelloFresh ein Plus zwischen 57 und 62 Prozent an, hatte aber Anfang des Jahres noch maximal einen Zuwachs von 25 Prozent in Aussicht gestellt.

* AIRBUS - Der europäische Flugzeugbauer hat im November 58 Maschinen ausgeliefert und damit mehr als erwartet. Um auf das im Juli selbstgesteckte Ziel von 600 Flugzeuge bis zum Jahresende zu kommen, müssten damit im Dezember 82 folgen. Die Auslieferungen des Boeing-Konkurrenten steigen häufig zum Jahresende. Aus Branchenkreisen hieß es jedoch, dass Lieferkettenprobleme das Werk in Hamburg treffen.

* HORNBACH HOLDING - Der pfälzische Baumarktkonzern hebt nach über den Erwartung liegenden vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2021/22 an. Die Firma erwartet nun ein bereinigtes Ebit zwischen 330 und 380 Millionen Euro. Zuvor hatte sie ein Ebit im oberen Drittel der Brandbreite von 290 bis 326 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Der Nettoumsatz dürfte den neuen Schätzungen zufolge um zwei bis sieben Prozent zulegen. Bisher hatte Hornbach eine Steigerung von bis zu fünf Prozent angepeilt.

* TESLA - Für die Erteilung einer endgültigen Baugenehmigung für die Tesla-Fabrik in Grünheide noch in diesem Jahr steht es Spitz auf Knopf. Noch würden die vorgebrachten Äußerungen bei der Online-Konsultation geprüft, sagte eine Sprecherin des Landesumweltministeriums in Potsdam der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem fehlten noch Unterlagen von Behörden wie auch von Tesla. Dabei handele es sich um Stellungnahmen der Behörden und Zuarbeiten von Tesla aus den immissionschutz- und wasserrechtlichen Bereichen. Wann das Genehmigungsverfahren abgeschlossen werden könne, sei unklar, sagte sie weiter.

* BIONTECH/PFIZER - BioNTech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass die Daten zur Wirksamkeit des Vakzins gegen die Omikron-Variante heute oder morgen vorliegen könnten. Das sagte er dem Sender NBC News.

* BIONTECH/PFIZER - Der Impfstoff von BioNTech bietet offenbar lediglich einen teilweisen Schutz gegen Omikron. Das teilt Laborleiter Alex Sigal vom Africa Health Research Institute in Südafrika auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf Basis vorläufiger Ergebnisse mit. Es gebe einen sehr großen Rückgang bei der Neutralisierung der Omikron-Variante.

* NESTLE - Der Schweizer Nahrungsmittelriese reduziert seine Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L'Oreal. Der Anteil werde auf 20,1 Prozent gesenkt, teilte das Unternehmen mit. Nestle bleibe weiter mit zwei Sitzen im Verwaltungsrat von L'Oreal vertreten. Zudem kündigte der Nahrungsmittelkonzern ein neues Aktienrückkaufprogramm in Milliardenhöhe an.

* USA/INFLATION - Mehrere Vorstände amerikanischer Großbanken haben auf die Gefahren einer längeren Phase hoher Inflationsraten hingewiesen. Damit erhöhten sie den Druck auf die US-Notenbank Federal Reserve, ihre großangelegten Anleihenkäufe schneller als bislang geplant herunterzufahren. Die Fed müsse womöglich rascher handeln, um den Inflationssorgen zu begegnen, sagte der Chef des Finanzkonzerns WELLS FARGO, Charlie Scharf, auf einer Konferenz. Konkurrent BANK OF AMERICA hat laut seinem Vorstandschef Brian Moynihan interne Gesundheitschecks im Konzern angestoßen, um sicherzustellen, dass das Institut Inflationsraten wie in den 70iger Jahren verkraften kann.

* AUSTRALIEN/CHINA/OLYMPIA - Australien wird wie die USA keine diplomatischen Vertreter zu den Olympischen Winterspielen nach China schicken. Die Entscheidung sei aufgrund der gescheiterten Bemühungen gefallen, die diplomatischen Kanäle mit China wieder zu öffnen, um über Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang zu sprechen sowie aufgrund der Maßnahmen der Regierung in Peking, die Einfuhren australischer Waren zu erschweren oder zu blockieren, sagte Ministerpräsident Scott Morrison. "Australische Regierungsvertreter werden daher nicht nach China zu diesen Spielen reisen. Die australischen Athleten werden es aber tun."

* AFGHANISTAN - Knapp vier Monate nach dem Fall Kabuls warten noch immer Tausende afghanische Ortskräfte und ihre Familien auf eine Ausreise nach Deutschland. Das geht aus der Antwort des Innenministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Funke Mediengruppe vorliegt. Demnach haben deutsche Behörden zwischen Mitte Mai und Ende November Aufnahmezusagen für 24.556 Personen aus Afghanistan erteilt. Bisher sind erst 1319 afghanische Ortskräfte sowie 5711 Familienangehörige nach Deutschland gekommen, insgesamt 7033 Personen.

rtr