* G20/GIPFEL - Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben sich auf dem G20-Gipfel in Rom dazu bekannt, "sinnvolle und wirksame" Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. In der Abschlusserklärung wird betont, dass es von "zentraler Bedeutung ist, bis etwa zur Mitte des Jahrhunderts weltweit Netto-Null-Treibhausgasemissionen oder Kohlenstoffneutralität zu erreichen". Während Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Blick auf die anschließende Weltklimakonferenz in Schottland von "einem guten Signal für Glasgow" sprach, äußerte sich UN-Generalsekretär Antonio Guterres enttäuscht. Umweltschützer bemängeln vor allem fehlende konkrete Festlegungen. * KLIMA/KONFERENZ - Am zweiten Tag der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow werden heute US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzlerin Angela Merkel und weitere Staats- und Regierungschefs erwartet. Zum Auftakt am Sonntag drang Deutschland mit Blick auf China und andere große CO2-Emittenten auf mehr Engagement. Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte am Sonntag, einige große Volkswirtschaften müssten ehrgeizigere Pläne verkünden und damit anderen Ländern folgen. Im Weltklimavertrag von Paris 2015 wurde vereinbart, die Erwärmung der Atmosphäre im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Wir müssen nach Glasgow mit Glaubwürdigkeit sagen können, dass wir die 1,5 (Grad) am Leben erhalten haben", mahnte Konferenzpräsident Alok Sharma, während Vertreter der Teilnehmerländer zur zweiwöchigen Konferenz in der schottischen Stadt eintrafen. * USA/BIDEN/VIRUS - Die Pressesprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Psaki erklärte in einer Pressemitteilung, ein Test am Sonntag sei positiv ausgefallen. Sie sei Biden zuletzt am Dienstag begegnet. Beide seien knapp zwei Meter entfernt voneinander gesessen und hätten Masken getragen. Biden wurde nach Angaben eines Insiders zuletzt am Samstag auf das Corona-Virus getestet. Der PCR-Test sei bei dem 78-Jährigen negativ ausgefallen. Biden hat nach früheren Angaben bereits drei Dosen des Corona-Impfstoffs von Pfizer und Biontech erhalten. * JAPAN/WAHL - Die regierende LDP des japanischen Premierministers Fumio Kishida hat bei den Parlamentswahlen am Sonntag entgegen den Erwartungen eine stabile Mehrheit erhalten. Die LDP und ihr Junior-Koalitionspartner Komeito errangen 293 Sitze und damit mehr als die 261 Sitze, die für eine "absolute stabile Mehrheit" erforderlich sind. Die LDP alleine erhielt 261 Sitze, 15 weniger als bei den letzten Wahlen. Umfragen und erste Prognosen hatten darauf hingedeutet, dass die LDP für eine Mehrheit auf ihre Junior-Koalitionspartei angewiesen sein würde. Kishidas konservative Liberaldemokratische Partei (LDP) behält damit trotz Sitzverlusten im Unterhaus ihre Ein-Parteien-Mehrheit bei - ein großer Sieg für Kishida, der erst vor einem Monat an die Macht kam. * VOLKSWAGEN - Nach einer zweiwöchigen Arbeitspause im Zuge des weltweiten Chipmangels fährt die Volkswagen-Tochter Skoda ihre Produktion wieder an. Mit Beginn der Nachtschicht am Sonntagabend werde der Betrieb wieder aufgenommen, sagte ein Unternehmenssprecher und bestätigte damit eine Meldung der Nachrichtenagentur CTK. Der tschechische Branchenverband hatte zuletzt erklärt, dass die heimischen Hersteller in diesem Jahr wegen des weltweiten Mangels an Mikrochips etwa eine Viertelmillion Autos weniger produzieren werden als erwartet. Die Autoindustrie ist das Rückgrat der tschechischen Wirtschaft, beschäftigt 180.000 Arbeitnehmer und macht ein Viertel der Industrieproduktion aus. * STELLANTIS - Der neue Chef der Tochter Opel, Uwe Hochgeschurtz, hat Mitarbeitern des Autobauers eine Zusage gegeben: "Wir behalten alle Werke. Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern sind und bleiben unsere Fabriken in Deutschland", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Opel müsse sich die Wettbewerbsfähigkeit aber immer neu erarbeiten. Zuvor hatte es neue Gerüchte über Einschnitte bei Opel gegeben. * MODERNA muss noch länger auf die Entscheidung der US-Arzneimittelbehörde FDA über eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs für 12- bis 17-Jährige warten. Moderna wurde nach eigenen Angaben von der FDA informiert, dass der Prüfprozess nicht vor Januar kommenden Jahres abgeschlossen sein dürfte. * AMAZON - In dem seit Jahren schwelenden Tarifstreit mit Amazon in Deutschland hat Verdi wieder zu Streiks aufgerufen. Die Beschäftigten an den Amazon-Standorten in Leipzig und an zwei Standorten in Bad Hersfeld sollen heute die Arbeit niederlegen. Die Mitarbeiter dort sollten an diesem Tag zusätzliche Aufgaben der Standorte im In- und Ausland übernehmen, an denen durch den Feiertag Allerheiligen in einigen Bundesländern und Nachbarländern nicht gearbeitet werde. Ab der Nacht zum Dienstag würden dann auch Beschäftigte an den Amazon-Standorten in Werne, Rheinberg, Koblenz und Graben in den Ausstand treten. * CAIXIN - PMI - Chinas Industrietätigkeit ist im Oktober so schnell gewachsen wie seit vier Monaten nicht mehr. Dies wurde durch eine stärkere Nachfrage begünstigt, doch Energieengpässe und steigende Kosten belasteten die Produktion, wie eine Unternehmensumfrage am Montag ergab. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) stieg im Oktober auf 50,6 - den höchsten Stand seit Juni. Von Reuters befragte Analysten hatten erwartet, dass der Index gegenüber September unverändert bei 50,0 liegen würde. Die 50er-Marke trennt auf monatlicher Basis zwischen Wachstum und Schrumpfung. * DEUTSCHLAND/VIRUS - Das Robert-Koch-Institut meldet 9658 Corona-Neuinfektionen. Das sind 3085 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 154,8 von 149,4 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 110.1. 23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 95.752. * IRAN/ATOM - Die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien dringen auf eine Wiederaufnahme der Atom-Gespräche mit Iran und zeigen sich besorgt über iranische Uran-Anreicherungen. "Die gegenwärtige Situation macht deutlich, wie wichtig eine Verhandlungslösung ist, die gewährleistet, dass Iran und die Vereinigten Staaten zur uneingeschränkten Einhaltung des JCPoA zurückkehren", heißt es in einer in Rom veröffentlichten Erklärung der vier Staaten. Zuvor hatten sich dort am Rande G20-Gipfels US-Präsident Joe Biden mit Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson getroffen. An dem Gespräch nahm auch Merkels wahrscheinlicher Nachfolger Olaf Scholz teil. * FISCHEREI-STREIT - Großbritannien und Frankreich haben ihren Fischereistreit bei einem Treffen von Premierminister Boris Johnson und Präsident Emmanuel Macron am Rande des G20-Gipfels nicht beilegen können. Ein Sprecher Johnsons wies die französische Darstellung zurück, dass sich die beiden Politiker bei einem mehr als 30-minütigen Gespräch in Rom am Sonntag auf Bemühungen um eine Entschärfung des Konflikts verständigt hätten. Frankreich müsse den ersten Schritt machen. "Es liegt an den Franzosen zu entscheiden, ob sie von ihren Drohungen der vergangenen Tage, das Brexit-Abkommen zu brechen, Abstand nehmen wollen", sagte der Sprecher. * NORDMAZEDONIEN-RÜCKTRITT - Der nordmazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev ist am Sonntag zurückgetreten. Seine Partei hatte die zweite Runde der Bürgermeisterwahlen in mehreren Städten des Landes verloren, darunter auch in der Hauptstadt Skopje. "Ich übernehme die Verantwortung für diese Entwicklungen. Ich trete vom Amt des Ministerpräsidenten und des Parteivorsitzenden zurück", sagte Zaev, dessen Sozialdemokraten die Regierungskoalition anführen, in einer von den lokalen Medien übertragenen Pressekonferenz. Vorgezogene Neuwahlen seien nicht notwendig. Der Vorsitzende der nationalistischen Oppositionspartei VMRO-DPMNE, Hristijan Mickoski, fordert jedoch sofortige Neuwahlen.
rtr