* AFGHANISTAN - Die radikal-islamischen Taliban haben über drei Wochen nach der Einnahme Kabuls eine Übergangsregierung in Afghanistan ernannt. Mullah Hassan Achund wurde zum amtierenden Regierungschef bestimmt, teilte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid mit und wies darauf hin, dass alle Posten in der Regierung zunächst kommissarisch vergeben wurden. Achund war enger Weggefährte von Mullah Omar, einer der Gründer der Taliban und Staatsoberhaupt während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001. Der oberste Taliban-Führer Mullah Haibatullah Achundsada kündigte an, die Übergangsregierung werde so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen. Die USA zeigten sich besorgt über einzelne Mitglieder der Übergangsregierung. Angesichts der "Verbindungen und der Vorgeschichte" einiger der von den Taliban benannten Personen, die Spitzenpositionen in der neuen afghanischen Regierung besetzen sollen, sei die Regierung in Washington beunruhigt, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.
* VOLKSWAGEN - Der Autobauer will einen eigenen Venture-Capital-Fonds zur Dekarbonisierung mit einem anfänglichen Volumen von 300 Millionen Euro auflegen. Mit dem Fonds wolle sich VW bei zahlreichen Projekten und innovativen Start-ups engagieren, schrieb Konzernchef Herbert Diess in einem LinkedIn-Post.
* PAYPAL - Der US-Zahlungsabwickler baut mit der Übernahme des japanischen Bezahldienstleisters Paidy für 2,7 Milliarden Dollar in bar seine Position auf dem asiatischen Markt aus, wie PayPal mitteilte.
* PHC HOLDINGS - Der Medizintechnikhersteller wagt den voraussichtlich größten Börsengang Japans in diesem Jahr. Die ehemalige Healthcare-Einheit von Panasonic will bis zu 53,4 Millionen Aktien an der Tokioter Börse platzieren, wie aus einem beim japanischen Finanzministerium eingereichten Antrag hervorgeht. Bei einem Richtpreis von 3700 Yen (33,60 Dollar) pro Aktie würde PHC nach Berechnungen von Reuters demnach einen Marktwert von 452 Milliarden Yen (rund 4,1 Milliarden Dollar) erreichen.
* BOEING - Ein Richter im US-Bundesstaat Delaware lässt eine Klage von Boeing-Aktionären gegen den Vorstand des Unternehmens wegen zweier Abstürze von Maschinen des Typs 737 MAX zu. Es sei erwiesen, dass der Vorstand gelogen habe, ob und wie er die Sicherheit der 737 MAX überwacht hat, hieß es in der Begründung.
* FORD - Der US-Autobauer hat bei Apple einen Autoprojekt-Manager abgeworben. Der Experte Doug Field soll sich bei Ford künftig um die Entwicklung fortschrittlicher Technologien und um eingebettete Systeme kümmern, gab der Pkw-Hersteller bekannt. Fields hat auch schon für den E-Auto-Hersteller Tesla gearbeitet.
* APPLE - Der US-Konzern hat für kommenden Dienstag ein besonderes Ereignis angekündigt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Technologieriese dann das neue Modell seines Verkaufschlagers iPhone vorstellen wird. Experten rechnen damit, dass dieses Jahr keine umwälzenden Neuerungen eingeführt werden, nachdem vergangenes Jahr erstmals iPhones für das 5G-Mobilfunknetz in den Verkauf gebracht worden waren.
* SPARKASSEN-Präsident Helmut Schleweis hat seine Hoffnungen auf eine zeitnahe Fusion der Helaba mit dem Fondsanbieter Deka aufgegeben. "Erfolgreiche Gespräche kann man nur führen, wenn es dafür den notwendigen Willen aller Eigner gibt, die zustimmen müssen", sagte er dem "Handelsblatt". Da es diesen nicht gebe, sei es aktuell nicht sinnvoll, sich weiter mit einem Zusammenschluss zu beschäftigen.
* ADECCO - Der Schweizer Personaldienstleister will sich mit einer Kapitalerhöhung bis zu 230 Millionen Euro holen. Bis zu 7,5 Millionen neue Aktien sollen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei professionellen Investoren in der Schweiz und anderen Ländern platziert werden. Der Erlös aus der Transaktion soll zur Finanzierung der im Juli bekanntgegebenen Übernahme der Firma Akka eingesetzt werden.
* DEUTSCHLAND/WAHL - SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht sich für die Beibehaltung des in der Corona-Pandemie reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen in der Gastronomie aus. Der Verlängerung des reduzierten Satzes bis Ende 2022 habe er in der Bundesregierung im Bewusstsein zugestimmt, sagt der Bundesfinanzminister im ARD-Fernsehen. "Das schaffen wir nie wieder ab. Also das ist jetzt etwas, das für die Gastronomie auch gelten soll. Darauf können Sie sich verlassen."
* FRANKREICH - Die Wirtschaftserholung in Frankreich bleibt nach Einschätzung der nationalen Statistikbehörde (Insee) trotz der jüngsten Corona-Welle auf Kurs. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone dürfte in diesem Jahr um 6,25 Prozent wachsen, prognostiziert Insee.
* DEUTSCHLAND/WAHL - SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lehnt eine Koalitionsaussage oder eine Absage an eine Zusammenarbeit mit der Partei Die Linke weiter ab. Die Koalitionsfrage müssten die Wählerinnen und Wähler entscheiden, sagt Scholz in einer ARD-Sendung zur Bundestagswahl am 26. September. Auf den Kanzler komme es an. Darauf angesprochen, dass er als Ruderer wisse, wen er ins Boot holen müsse, damit dies gut ziehe, erwidert Scholz: "Erstmal muss man ein ordentlicher Schlagmann sein. Und das ist das, was ich sein will." Auch eine erneute große Koalition schließt Scholz nicht direkt aus - es sei aber sein ganzes Ziel, "dass die CDU/CSU sich jetzt mal in der Opposition erholt".
* IRAN - Im Atomstreit mit dem Iran zeichnet sich unter dem neuen Präsidenten Ebrahim Raisi eine Verschärfung ab. Die UN-Atomenergiebehörde IAEO tadelte die Islamische Republik und warf ihr vor, weiterhin keine Antworten auf Fragen zum Atomprogramm des Landes zu geben.
* MEXIKO - Im Süden von Mexiko hat sich ein starkes Erbeben ereignet. Die US-Erbebenwarte USGS gab am Dienstagabend (Ortszeit) das Beben mit einer Stärke von 7,0 und einer Tiefe von 12,5 Kilometern in der Nähe von Acapulco an. Es wurde für die Küstenregion des Bundesstaats Guerrero eine Tsunami-Warnung ausgegeben.
rtr