* REGIERUNGSBILDUNG - Die SPD setzt nach den Sondierungen auf eine schnelle Regierungsbildung: Er sei sich sicher, dass das Vorhaben gelingen könne "und wir vor Weihnachten eine neue Regierung haben", sagte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz in Washington. "Alle haben sich vorgenommen, jetzt zügig zu arbeiten." SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil bekräftigte, dass bis Freitag eine gemeinsame Grundlage für den Abschluss der Sondierungen zur Bildung einer Ampel-Koalition erarbeitet sein soll.

* G20/STEUERREFORM - Wie erwartet billigten die G20-Finanzminister auch die Details der geplanten globalen Steuerreform von insgesamt 136 Ländern. Diese wurden vergangene Woche unter dem Dach der Industriestaaten-Organisation OECD ausgehandelt und sind laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ein Durchbruch bei der Modernisierung des Steuersystems und eine Abkehr vom Wettbewerb, Unternehmen mit immer niedrigeren Steuern anzulocken. Im Juli hatten die G20-Staaten bereits grünes Licht für das Grundgerüst gegeben. Vorgesehen ist nun eine Mindeststeuer für große Konzerne in Höhe von 15 Prozent.

* NORWEGEN/ANGRIFF - In der norwegischen Stadt Kongsberg hat ein Mann mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen getötet. Der Sender NRK berichtete am Mittwochabend von mindestens fünf Toten. Mehrere Menschen wurden verletzt, teilte die Polizei mit. "Der Mann wurde festgenommen", sagte Polizeichef Oeyvind Aas vor Reportern. "Nach unseren bisherigen Informationen hat er die Taten allein ausgeführt." Zu der Zahl der Opfer machte er zunächst keine Angaben. Untersucht werde, ob es sich um einen terroristischen Angriff handele.

* VOLKSWAGEN-Chef Herbert Diess hat mit Aussagen zu möglichen Stellenstreichungen scharfen Protest des Betriebsrats ausgelöst. Insidern zufolge warnte Diess Ende September im Aufsichtsrat vor dem Szenario eines Abbaus von bis zu 30.000 Stellen in Deutschland. Die neue Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte vom Konzernvorstand eine Stellungnahme. Es müsse sofort unmissverständlich klargestellt werden: "Es gibt keine Gedankenspiele über irgendeinen Arbeitsplatzabbau." Ein VW-Sprecher erklärte: "Ein Abbau von 30.000 Stellen ist kein Thema. Dazu gibt es keine Pläne."

* TESLA - Auf der jüngsten Aktionärsversammlung des US-Elektroautopioniers zeigt sich eine wachsende Unzufriedenheit der Aktionäre mit der Konzernführung. Die Unterstützung für eine nicht bindende Aktionärsresolution über das konzerninterne Zwangsschlichtungsverfahren zur Lösung von Beschwerden über Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz stieg bei der Jahreshauptversammlung auf 46 Prozent der abgegebenen Stimmen gegenüber 27 Prozent für einen ähnlichen Vorschlag im Jahr 2020, schrieb Tesla in einer Börsenmitteilung.

* TÜRKEI/ERDOGAN - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich erneut in die Personalpolitik der türkischen Notenbank eingemischt. Er entließ am Mittwoch die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses Semih Tumen, Ugur Namik Kucuk sowie Abdullah Yavas und ernannte an ihrer Stelle zwei neue Mitglieder, berichtete das türkische Amtsblatt. Taha Cakmak wurde stellvertretender Notenbank-Chef, Yusuf Tuna Mitglied im geldpolitischen Ausschuss. Der Kurs der Landeswährung sank nach der Bekanntgabe auf ein Rekordtief von 9,17 Lira für einen Dollar.

* CHINA/PREISE - Die chinesischen Industriebetriebe haben ihre Preise im September wegen anhaltend hoher Rohstoffkosten, Stromausfällen und Lieferengpässen stärker angehoben als erwartet. Der Erzeugerpreisindex (PPI) stieg im September um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit so schnell wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Oktober 1996, wie das Statistikamt (NBS) mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Teuerungsrate von 9,0 Prozent gerechnet.

* GROSSBRITANNIEN - Die Bank of England will künftig keine Hintergrundgespräche mehr mit einzelnen Geschäftsbanken führen.

* FRANKREICH/IWF - Frankreichs Finanzminister glaubt nicht, dass der Internationale Währungsfonds oder die Weltbank durch die Manipulationsvorwürfe gegen IWF-Chefin Kristalina Georgiewa auf Dauer Schaden nehmen. Die Bulgarin mache einen "sehr guten Job" an der Spitze des IWF, sagte Bruno Le Maire.

* DEUTSCHLAND/EUROPA/IWF - Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer zu strikten Sparpolitik in Deutschland und Europa. Eine zu schnelle Reduzierung der Schulden wäre kontraproduktiv und könne die wirtschaftliche Erholung beschädigen, sagte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath dem "Handelsblatt". Die Schuldenregeln sollten flexibel angewandt werden.

* USA/DEUTSCHLAND/STAHLSTREIT - Die Vereinigten Staaten hoffen Insidern zufolge auf eine Einigung mit der Europäischen Union (EU) im Streit über US-Sonderzölle auf europäische Stahl- und Aluminiumimporte vor Ende Oktober. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende des Monats eine Einigung erzielen können", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person Reuters.

rtr