* VONOVIA/DEUTSCHE WOHNEN - Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia nimmt den nächsten Anlauf zur Übernahme des kleineren Rivalen Deutsche Wohnen. Eine Woche nach der gescheiterten Kaufofferte bietet Vonovia nun insgesamt 19 Milliarden Euro für das Berliner Unternehmen und hat sich im Vorfeld bereits fast 30 Prozent der Anteile gesichert. Die Deutsche-Wohnen-Aktionäre sollen 53 Euro je Aktie erhalten, einen Euro mehr als ihnen Vonovia zuletzt in Aussicht gestellt hatte. "Wir haben großzügig gerechnet", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch der Nachrichtenagentur Reuters. Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn und seine Vorstandskollegen sind weiter mit im Boot.

* ALLIANZ - In den Streit des Versicherers mit US-Pensionsfonds um Verluste in der Corona-Krise hat sich das US-Justizministerium eingeschaltet. Die Allianz fürchtet nun, dass die Klagen und mögliche Strafen teurer werden könnten als gedacht. Es bestehe ein relevantes Risiko, "dass die mit den 'Structured Alpha Fonds' verbundenen Angelegenheiten erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse der Allianz haben könnten", warnte die Allianz. Man verzichte aber auf eine Rückstellung, weil sich die drohenden Kosten nicht konkret genug abschätzen ließen.

* MÜNCHENER RÜCK - Der Rückversicherer hält die umstrittene Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für alle Gebäudeversicherer für privatwirtschaftlich machbar. "Wenn der Staat sagen würde, wie in der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es auch eine Elementarschaden-Pflichtversicherung, dann wäre das für uns als private Versicherungswirtschaft machbar", sagte Konzernchef Joachim Wenning der "SZ". Allerdings stellt Wenning eine klare Bedingung auf: "Entscheidend dabei ist, dass die Prämien das jeweilige Risiko widerspiegeln, das heißt: individuelle statt identischer Prämien."

* SIEMENS - Der Konzern stellt sich auf eine schwierige Umstellung seines Softwaremodells ein. "So eine Transformation ist in der Tat eine große Herausforderung, daran haben sich andere verhoben", sagte Finanzvorstand Ralf Thomas dem "Handelsblatt". "Wir haben großen Respekt davor." Siemens hatte angekündigt, Industriesoftware künftig vor allem über ein "Software-as-a-Service"-Modell zu vermieten, statt wie bisher Lizenzen zu verkaufen. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal sagte Thomas: "Der Markt ist für uns nicht erkennbar anders geworden im Verlauf des dritten Quartals."

* VULCAN ENERGIE/RENAULT - Das deutsch-australische Start-up Unternehmen hat mit dem französischen Autohersteller einen Lithium-Liefervertrag über fünf Jahre geschlossen. Vulcan werde dem französischen Automobilhersteller ab 2026 jährlich 6000 bis 17.000 Tonnen Lithium aus seinen geothermischen Solelagerstätten in Deutschland liefern, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erkärung mit.

* ROSSMANN - Die Drogeriekette plädiert für eine Art Sondersteuer für die großen Onlinehändler wie AMAZON, um die Innenstädte vor dem Ausbluten zu bewahren. Das "Handelsblatt" zitiert den geschäftsführenden Gesellschafter Raoul Roßmann mit dem Vorschlag, beispielsweise eine Paketsteuer oder höhere Mehrwertsteuersätze für Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil im Onlinehandel zu erheben.

* USA - Das billionenschwere Infrastrukturprogramm von US-Präsident Joe Biden ist noch immer nicht in trockenen Tüchern. Im US-Senat wurde auch am Sonntag noch um letzte Details gerungen. Der Mehrheitsführer im Senat, der Demokrat Chuck Schumer, sagte, der Gesetzestext stehe unmittelbar vor der Fertigstellung und dann könne ein Abstimmung über alle relevanten Änderungen erfolgen. Die endgültige Verabschiedung sei dann nur noch eine Frage von Tagen.

* CHINA/INDUSTRIE - Das Wachstum der chinesischen Industrie ist im Juli infolge schrumpfender Nachfrage wegen hoher Produktpreise stark zurückgegangen. Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im vergangenen Monat auf 50,3 von 51,3 im Juni, wie das Institut auf Basis endgültiger Daten zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Der PMI markierte damit zwar den 15. Monat der Expansion, rutschte aber auf den niedrigsten Stand seit April 2020 ab.

* FRANKREICH - In Frankreich ist es bei Protesten gegen Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden in der Hauptstadt Paris drei Polizisten verletzt. Nach Angaben der Behörden versammelten sich in verschiedenen Städten insgesamt rund 200.000 Menschen. Es war das dritte Wochenende in Folge mit Protesten gegen die Corona-Maßnahmen von Präsident Emmanuel Macron.

* DEUTSCHLAND/RUSSLAND - Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet droht Russland mit Sanktionen für den Fall, dass die Regierung in Moskau mithilfe der Gaspipeline Nord Stream 2 die Ukraine unter Druck setzt. "Sollte Russland erneut aggressive Handlungen gegen die Ukraine begehen, wird Deutschland auf nationaler Ebene Maßnahmen ergreifen und sich in der Europäischen Union für Strafmaßnahmen einsetzen", sagte der CDU-Chef der polnischen Zeitung "Rzeczpospolita".

* WALL STREET - Enttäuschende Geschäftszahlen des Online-Händlers Amazon haben der Wall Street am Freitag zugesetzt. Die überraschend große Kauflaune der US-Verbraucher verhinderte allerdings größere Kursverluste.

rtr