* HAUSHALT - Das Kabinett der neuen Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP wird Insidern zufolge bereits am Montag tagen und dabei den Nachtragshaushalt für 2021 beschließen. Geplant sei nun, mehr als 60 Milliarden Euro ungenutzter Kredite im Klima- und Transformationsfonds zu parken - quasi als Rücklage für spätere Investitionen. Das sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zuletzt war im Umfeld des Finanzministeriums, das gerade von FDP-Chef Christian Lindner übernommen wurde, von mindestens 50 Milliarden Euro ausgegangen worden.
* DAIMLER - Die bisherige Nutzfahrzeug-Sparte von Daimler gibt heute ihr Debüt als eigenständiges Unternehmen an der Frankfurter Börse. Der Chef der abgespaltenen Daimler Truck AG, Martin Daum, läutet voraussichtlich kurz nach 9.00 Uhr die Börsenglocke auf dem Frankfurter Parkett. Der weltgrößte Lkw-Hersteller mit mehr als 100.000 Mitarbeitern soll mit der zum 1. Dezember vollzogenen Abspaltung aus dem Schatten der großen Pkw-Schwester treten.
* BAYER - Im jahrelangen Streit über den angeblich krebserregenden Unkrautvernichter Glyphosat hat Bayer einen zweiten juristischen Sieg in den USA errungen. Ein Geschworenengericht in Kalifornien befand, dass das Mittel nicht die Ursache der Krebserkrankung einer Frau gewesen sei. Die Klägerin hatte ihre Erkrankung auf den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup zurückgeführt, den sie über mehrere Jahre verwendet hatte.
* DEUTSCHLAND/FRANKREICH - Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute zu Antrittsbesuchen nach Paris und Brüssel. In der französischen Hauptstadt will er mit Präsident Emmanuel Macron zusammentreffen. Der SPD-Politiker hatte bereits vor der Bundestagswahl angekündigt, dass er seine erste Auslandsreise nach Paris unternehmen werde. Macron hatte am Donnerstag die Schwerpunkte der am 1. Januar beginnenden französischen EU-Ratspräsidentschaft vorgestellt. 2022 übernimmt Deutschland zudem die G7-Präsidentschaft. In Brüssel trifft der Bundeskanzler mit den Spitzen der EU und der Nato zusammen.
* VOLKSWAGEN - Im Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte hat sich der Autobauer VW mit dem US-Bundesstaat Illinois auf die Zahlung von insgesamt 3,5 Millionen Dollar geeinigt. Das teilt die zuständige Justizbehörde mit. Im September hatte sich der Pkw-Hersteller mit den US-Bundesstaaten New Hampshire und Montana auf die Zahlung von insgesamt 1,5 Millionen Dollar verständigt - deutlich weniger als zunächst gefordert.
* SIEMENS gibt den Versuch auf, den Zuschlag für ein milliardenschweres Schnellzug-Projekt in Großbritannien an die Konkurrenten Alstom und Hitachi auf juristischem Weg noch zu stoppen. Ein Sprecher des Münchner Technologiekonzerns sagte, Siemens verzichte auf eine einstweilige Verfügung gegen die Vergabe des Baus von 54 Zügen für die Hochgeschwindigkeitsstrecke "HS2" vom Londoner Bahnhof Euston nach Birmingham, die später weiter nach Leeds und Manchester geführt werden soll. Eine Schadenersatzklage werde aber weiter verfolgt.
* SARTORIUS - Der Laborausrüster und Prozesstechnik-Spezialist wird 2021 um rund 45 Prozent wachsen. "Davon werden etwa 20 Prozentpunkte pandemiebedingt sein", sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg der "FAZ". "Wir werden dieses Jahr etwa 3,4 Milliarden Euro Umsatz machen, davon wird ungefähr eine halbe Milliarde pandemiebedingt sein." Der Konzern plant bis 2025 eine Umsatzverdoppelung. "Eine Umsatzverdoppelung in diesem Zeitraum entspricht einem jährlichen Wachstum von etwa 15 Prozent. Das haben wir die letzten zehn Jahre geschafft und planen es auch bis 2025."
* AIRBUS - Im Streit um die Lackierung seiner A350-Jets will der Flugzeugbauer einen unabhängigen juristischen Gutachter einschalten. Das sei nötig, um den Konflikt mit einem unzufriedenen Kunden aufzulösen, teilt Airbus mit. Ende November hatte Qatar Airways Probleme mit der Lackierung seiner A350-Maschinen bemängelt. Airbus hatte Abnutzungserscheinungen eingeräumt, Sicherheitsrisiken aber verneint.
* UNITED INTERNET - Der Internet- und Mobilfunkanbieter hebt seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 an. Wie das Unternehmen mitteilt, wird mit einem Anstieg des Umsatzes auf etwa 5,8 Milliarden Euro gerechnet, während sich die Prognose in 2021 auf 5,6 Milliarden Euro belief. Das Betriebsergebnis soll trotz zusätzlicher Investitionen auf dem gleichen Niveau wie 2021 bleiben, bei 1,25 Milliarden Euro, wie United Internet mitteilte. In der Prognose sind Kosten von etwa 70 Millionen Euro (Vorjahr: 40 Mio. Euro) für den 5G-Netzausbau der Mobilfunk-Tochter 1&1 sowie Marketingkosten beim Cloud-Anbieter IONOS in Höhe von 30 Millionen Euro enthalten.
* 1&1 - Die United-Internet-Tochter hat gemeinsam mit der Vantage Towers AG, einem Unternehmen für Funkturminfrastruktur, einen Vertrag zur Bereitstellung von deutschlandweit bis zu 5000 Antennenstandorten geschlossen. Die Laufzeit der einzelnen Standortmieten beträgt mindestens 20 Jahre und kann durch 1&1 mehrfach verlängert werden. Parallel wurde ein Intercompany-Vertrag zwischen der 1&1 Mobilfunk GmbH und der 1&1 Versatel Deutschland GmbH über die Bereitstellung von Glasfaseranbindungen und Rechenzentren geschlossen. Für das Geschäftsjahr 2022 prognostiziert 1&1 ein weiteres Wachstum beim Service-Umsatz auf etwa 3,2 Milliarden Euro.
* BANKEN - Die Einlagensicherung der Privatbanken wird aus Sicht der Bundesbank durch den geplanten Umbau robuster. Die angekündigten Reformen seien aus seiner Sicht gut begründet und nachvollziehbar, teilte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das gelte insbesondere dafür, dass künftig Einlagen von Versicherungen, Investmentgesellschaften und öffentlich-rechtlichen Körperschaften und Anstalten nicht mehr abgesichert sind.
* ORACLE - Der Unternehmenssoftware-Hersteller hebt seine Gewinn- und Umsatzprognose für das laufende Quartal an. Wegen der Pandemie stellen mehr Firmen auf flexible Arbeitsmodelle um, was die Ausgaben für Cloud-Technologie zum Vorteil von Firmen wie Oracle steigen lässt. Der Umsatz von Oracles größter Einheit für Cloud-Services und Lizenzsupport stieg im zweiten Quartal auf 7,55 Milliarden Dollar (Vorjahr: 7,11 Mrd. Dollar). Für das dritte Quartal werde ein Wachstum zwischen sechs und acht Prozent erwartet, teilte Oracle mit.
* DUPONT - Eine Reihe von Finanzinvestoren erwägt einem Medienbericht zufolge eine milliardenschwere Offerte für die Sparte Mobilität und Werkstoffe des Chemiekonzerns Dupont. Unter den Interessenten seien die Finanzinvestoren Carlyle und Advent International, berichtet die Agentur Bloomberg. Apollo Global Management and CVC Capital Partners prüften ebenfalls den Geschäftsbereich des BASF-Konkurrenten. Die Sparte könnte mit bis zu zwölf Milliarden Dollar bewertet werden. Dupont lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
* FLUGHAFEN BER - Die Gesellschafter des Verlust schreibenden Hauptstadtflughafens wollen ihr finanzielles Engagement für den BER untermauern. Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange signalisierte, Berlin, Brandenburg und der Bund ließen den Flughafenbetreiber FBB nicht im Regen stehen. Die Gesellschafter wollten bei einem Treffen dazu eine Absichtserklärung mit sogenanntem Haushaltsvorbehalt abgeben, sagte die SPD-Politikerin vor einem Ausschuss des Landtags in Potsdam.
* VULCAN - Der Lithiumhersteller gibt den Kauf eines geothermischen Kraftwerks im deutschen Oberrheintal für rund 31,5 Millionen Euro bekannt. Wie das Unternehmen mitteilt, übernimmt es das Kraftwerk von dem regionalen Energieversorger Pfalzwerke . Vulcan arbeitet an der Lieferung von Lithium an Volkswagen und anderen europäischen Autoherstellern.
* FORD - Der US-Autobauer nimmt keine Vorbestellungen für seinen elektrischen Pickup F-150 Lightning mehr an. "Wir haben die Reservierungen gestoppt, weil wir so viele haben", sagte Vorstandschef Jim Farley. Man habe bei 200.000 Kaufwünschen keine weiteren Bestellungen mehr angenommen. Ford habe ursprünglich die Produktion von 70.000 bis 80.000 der Pritschenwagen geplant. In den kommenden zwei Jahren solle nun die Produktion verdoppelt werden.
* BROADCOM - Der US-Chipkonzern prognostiziert für das erste Quartal einen Umsatz über den Markterwartungen. Das Unternehmen geht von Erlösen von 7,60 Milliarden Dollar aus verglichen mit den Analystenschätzungen von nur 7,25 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 7,41 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 1,99 Milliarden Dollar von 1,32 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Broadcom profitiert vom Ausbau des neuen Mobilfunknetzes 5G.
* USA/HAUSHALT/SCHULDENGRENZE - Der US-Senat hat am Donnerstag den ersten von zwei Gesetzentwürfen verabschiedet, um das Schuldenlimit der Regierung von 28,9 Billionen Dollar anzuheben und einen noch nie dagewesenen Zahlungsausfall abzuwenden. Der Senat stimmte mit 59 zu 35 Stimmen für die Maßnahme. Zehn Republikaner, darunter der Minderheitenführer Mitch McConnell, unterstützten den Gesetzentwurf, der es ermöglicht, dass eine bevorstehende Abstimmung über die Anhebung der Schuldenobergrenze die Kammer mit einer einfachen Mehrheit passieren kann. Es wird erwartet, dass US-Präsident Joe Biden den Entwurf in den kommenden Tagen unterzeichnen wird.
rtr