* FED - Hohe Inflation und Materialengpässe werden der Wirtschaft laut US-Notenbankchef Jerome Powell länger zusetzen als gedacht. Es sei frustrierend zu sehen, dass sich die Lieferkettenprobleme nicht besserten, sagte Powell bei einer von Reuters-Chefredakteurin Alessandra Galloni moderierten Gesprächs-Runde beim Zentralbankforum der EZB: "Am aktuellen Rand verschlimmern sie sich offenbar sogar ein wenig", sagte Powell per Videoschalte. Das mit der Öffnung der Wirtschaft nach der Krise zusammenhängende Problem werde sich wohl bis ins nächste Jahr hineinziehen und auch die Inflation länger auf einem höheren Stand halten als gedacht.

* DEUTSCHLAND/WAHL - Anders als zunächst von der FDP angekündigt ist noch nicht klar, ob es am Samstag ein erstes Gespräch der Spitzen von FDP und Union über die Regierungsbildung gibt. "Noch hat die CDU keinen festen Gesprächstermin mit uns vereinbart", sagt FDP-Generalsekretär Volker Wissing im ZDF. Die FDP habe einen Termin am Samstag angeboten, der aber aus Gründen bei der Union wohl nicht stattfinden könne. "Jetzt muss man schauen, wann das genau sein wird", sagt Wissing.

* USA/EU/HANDEL - Mit dem Startschuss zur Gründung eines neuen Handels- und Technologie-Rats (TTC) haben sich die USA und die Europäische Union (EU) auf eine enge Zusammenarbeit beim Handel mit China, bei der Halbleiter-Produktion und bei der Regulierung globaler Technologieunternehmen verständigt. "Wir stehen zusammen, um unsere Unternehmen, Verbraucher und Arbeitnehmer weiterhin vor unfairen Handelspraktiken zu schützen, insbesondere vor solchen, die von Nicht-Marktwirtschaften ausgehen und das Welthandelssystem untergraben", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung mit Blick auf China. An dem Treffen nahmen US-Außenminister Antony Blinken, Handelsministerin Gina Raimondo, die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai, EU-Handelschef Valdis Dombrovskis und EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager teil.

* VOLKSWAGEN - Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat einem Medienbericht zufolge Revision gegen die Freisprüche im Untreue-Prozess um die Gehälter für leitende Betriebsräte bei Volkswagen eingelegt. Das berichtet der "Deutschlandfunk" unter Berufung auf die Behörde. Im Strafprozess um mutmaßlich überhöhte Betriebsratsgehälter bei VW hatte das Landgericht Braunschweig die vier angeklagten Manager freigesprochen. Die zuständige Kammer urteilte am Dienstag, den Angeklagten sei kein vorsätzliches Verhalten nachzuweisen. Die Staatsanwaltschaft hatte Geldbußen und Bewährungsstrafen gefordert.

* TRATON - Die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter setzt ihren Vorstandsvorsitzenden und ihren Finanzchef vor die Tür. Matthias Gründler, der Mitte 2020 den Posten des damaligen Traton-Chefs Andreas Renschler übernommen hatte, werde das Unternehmen Ende September verlassen, teilte Traton nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Sein Nachfolger wird Scania-Chef Christian Levin. Dieser solle ab Oktober beide VW-Töchter gleichzeitig führen.

* TESLA - Der Elektroautobauer wird einem Medienbericht zufolge eine Baugenehmigung für sein Werk in Grünheide bekommen. Die Genehmigung werde aber an strenge Auflagen geknüpft sein, berichtete das Magazin "Business Insider". Das Landesumweltministerium erklärte, eine Entscheidung werde nach der Online-Erörterung gefällt, die noch bis Mitte Oktober läuft.

* ILIAD - Der französische Telekom-Milliardär Xavier Niel kommt seinem Ziel näher, den von ihm gegründeten Mobilfunkkonzern von der Börse zu nehmen. Niel hält inzwischen 96,58 Prozent des Kapitals und 94,17 Prozent der Stimmrechte von Iliad, wie die französische Aufsichtsbehörde AMF mitteilte. Der Milliardär bietet Investoren 182 Euro je Iliad-Aktie.

* ASTRAZENECA - Der Covid-19-Impfstoff des britischen Pharmaherstellers erweist in einer groß angelegten US-Studie einen 74-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung. Bei Menschen ab einem Alter von 65 steige die Wirksamkeit sogar auf 83,5 Prozent, heißt es in der klinischen Studie des Unternehmens.

* STEUERREFORM - Die G7-Finanzminister sind mit ihren Plänen für eine globale Mindeststeuer einen Schritt vorangekommen. Die Minister hätten bei einem Treffen bei wichtigen, noch offenen Themen Übereinstimmungen gefunden, sagte ein Sprecher des britischen Finanzministers Rishi Sunak. Der japanische Finanzminister Taro Aso hatte zuvor erklärt, man habe sich bei einigen Punkten geeinigt. In der kommenden Woche beraten die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) und die G20-Staaten über das Mindeststeuer-Thema.

* CHINA - Hohe Rohstoffpreise und Stromausfälle drücken im September Chinas Industrietätigkeit, während der Dienstleistungssektor nach dem Abklingen der Virus-Ausbrüche wieder expandierte. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) lag im September bei 49,6 Punkte gegenüber 50,1 Zähler im August, wie die Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) am Donnerstag zeigten und und rutschte damit zum ersten Mal seit Februar 2020 in die Kontraktion. Jenseits der 50er-Marke beginnt der Wachstumsbereich. Von Reuters befragte Analysten hatten erwartet, dass der Index unverändert bei 50,1 Stellen liegen würde.

* DEUTSCHLAND/WAHL - Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt spricht sich klar gegen ein Jamaika-Bündnis mit der Union aus. "Ich sehe im Moment nicht, dass man die Union für sondierungsfähig halten könnte, geschweige denn für regierungsfähig", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zwar sei sie immer der Meinung, dass man unter den demokratischen Parteien keine Option ausschließen sollte. Aber beim Blick auf den Zustand der CDU sehe sie aktuell nicht, wie eine Koalition mit CDU und CSU gehen solle. "Der ganze Laden ist offensichtlich null vorbereitet auf die Zeit nach Merkel."

* G20 - Die Staaten-Gruppe plant einen Sondergipfel zu Afghanistan am 12. Oktober. An der Zusammenkunft sollen auch Katar, der IWF, die Weltbank und die Vereinten Nationen teilnehmen, erklärte Italiens Ministerpräsident und G20-Vorsitzende Mario Draghi.

rtr