* Die große Koalition hat sich am Dienstagabend auf ein Gesetzespaket verständigt, mit dem sowohl bessere Arbeitsbedingungen in der Paketbranche durchgesetzt als auch die Bürokratiebelastung für kleine und mittelständische Firmen abgebaut werden soll. Die Entlastungen für die Wirtschaft sollten mindestens eine Milliarde Euro betragen, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme nach dem Koalitionsausschuss von CDU, CSU und SPD. Es solle dazu kurzfristig ein Gespräch der Finanz-, Arbeits- Wirtschafts- und Innenminister geben.
* DEUTSCHLAND/BIP: Das Statistische Bundesamt legt heute seine Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal vor. Von Reuters befragte Ökonomen rechnen wegen der boomenden Baubranche und kauffreudiger Verbraucher mit einem Anstieg von 0,4 Prozent. Das wäre ein starkes Comeback für die zuletzt knapp an einer Rezession vorbeigeschrammte deutsche Wirtschaft. Im Schlussvierteljahr 2018 hatte Europas größte Volkswirtschaft stagniert, nachdem sie im vorangegangenen dritten Quartal sogar um 0,2 Prozent geschrumpft war.
* BREXIT: Die britische Premierministerin Theresa May will das Unterhaus Anfang Juni erneut über den Brexit-Vertrag abstimmen lassen. May habe den Vorsitzenden der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, in einem Gespräch über dieses Vorhaben unterrichtet, teilte ein Sprecher der Regierungschefin mit. Das Votum werde in der Woche ab 3. Juni abgehalten.
* NAHER OSTEN: Das US-Militär hat seine Warnungen vor einer möglicherweise unmittelbaren Bedrohung amerikanischer Soldaten im Irak durch vom Iran unterstützte Kräfte unterstrichen. Die US-Truppen im Irak seien in "hohe Alarmbereitschaft" versetzt worden, sagte ein Sprecher des für den Nahen Osten zuständigen Regionalkommandos des US-Militärs. Er widersprach explizit dem britischen General Chris Ghika. Dieser hatte gesagt, die Bedrohung durch vom Iran unterstützte Kräfte im Irak und in Syrien sei nicht gestiegen. US-Präsident Trump dementierte derweil einen Bericht der "New York Times", wonach in seiner Regierung unter anderem die Verlegung von 120.000 Soldaten in die Region geprüft wird. Irans geistliches und politisches Oberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei, sagte, es werde keinen Krieg mit den USA geben.
* RWE: Der Energieriese hat vor dem geplanten Umbau zu einem der größten europäischen Ökostromkonzerne seinen Gewinn deutlich erhöht. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im ersten Quartal auf 510 Millionen Euro nach zuvor 299 Millionen Euro gestiegen, teilte RWE mit. Damit übertraf der Konzern die Analystenprognose, die im Schnitt bei 302 Millionen Euro lag.
* VOLKSWAGEN: Die VW-Aktionäre haben auf der Hauptversammlung wegen der noch andauernden Untersuchungen zum Dieselskandal die Entlastung des früheren Audi-Chefs Rupert Stadler für das Geschäftsjahr 2018 vertagt. Alle übrigen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden für das Geschäftsjahr 2018 bei einer Präsenz von 94,95 Prozent entlastet.
* THYSSENKRUPP: Moody's prüft eine mögliche Herabstufung der Bonitätsbewertung des Industriekonzerns. Deshalb setzte die US-Agentur nach eigenen Angaben das "Ba2"-Rating des Unternehmens auf die entsprechende Beobachtungsliste. Die Überprüfung sei eine Reaktion auf ThyssenKrupps Ankündigung, das seit Jahren vorangetriebene Bündnis mit TATA STEEL ebenso abzublasen wie die geplante Konzernaufspaltung.
* OSRAM: Der Lichtkonzern stoppt sein bis zu 400 Millionen Euro schweres Aktienrückkaufprogramm. Osram gab als Grund dafür das Sanierungsprogramm an, mit dem sich das Unternehmen gegen die abgeschwächte Autokonjunktur stemmen will. Der Aktienrückkauf war am 10. Januar gestartet worden, Osram hat aber seither nur 222.000 eigene Papiere erworben.
* LEONI: Nach einem dreistelligen Millionenverlust im ersten Quartal braucht der Nürnberger Autozulieferer frisches Geld. "Vor allem in Hinblick auf den Refinanzierungsbedarf von Leoni prüft das Unternehmen alle Optionen, um seine langfristige Finanzierungsbasis zu sichern", hieß es in einer Mitteilung. Von Ende Dezember bis Ende März schrumpften die liquiden Mittel um 260 Millionen auf 740 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote ging auf 25,2 (2018: 31,2) Prozent zurück.